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Biotech und Künstliche Intelligenz: Übernahmefieber und Innovationen im Gesundheitssektor
Der Biotech-Sektor erlebt laut inv3st.de eine tiefgreifende Transformation, angetrieben durch Big Data und Künstliche Intelligenz. Unternehmen wie Evotec setzen auf lernende Algorithmen, um molekulare Zielstrukturen schneller zu identifizieren und potenzielle Wirkstoffe effizienter zu bewerten. Besonders im Fokus steht die personalisierte Medizin, die Behandlungen exakt auf das individuelle Krankheitsbild zuschneidet.
Evotec startet gemeinsam mit dem Forschungsnetzwerk NURTuRE-AKI ein groß angelegtes Projekt zur Erforschung des akuten Nierenversagens (AKI). Weltweit sind rund zwei Millionen Fälle pro Jahr betroffen, wobei es bislang kaum wirksame Behandlungsoptionen gibt. Mit klinischen Daten und biologischen Proben von über 950 Patienten will Evotec die Mechanismen hinter dem Übergang von akutem zu chronischem Nierenversagen entschlüsseln. Die Erkenntnisse fließen in die eigene molekulare Patientendatenbank E.MPD ein, die als Forschungsinstrument zur Identifikation neuer Therapieansätze dient.
Unternehmen | Kursziel (Warburg Research) | 12-Monatsprognose (LSEG) | Marktkapitalisierung |
---|---|---|---|
Evotec | 11,70 EUR | 10,45 EUR | - |
Bayer | - | - | 26,5 Mrd. EUR |
NetraMark Holdings aus Kanada hebt sich mit der KI-Plattform „NetraAI 2.0“ hervor. In einer Studie zur Indikation Depression erreichte NetraAI eine Vorhersagegenauigkeit von bis zu 100 % und identifizierte Patienten, die am besten auf eine Behandlung ansprechen. Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs erkannte die KI präzise Überlebensmuster in kleinen Untergruppen mit nur 2 bis 3 Variablen. Im Vergleich dazu blieben klassische Machine-Learning-Modelle bei 60 bis 66 % Genauigkeit stehen. NetraMark verzeichnete seit November 2024 eine Performance von über 300 %.
- Bayer setzt auf KI-basierte Analysen bei Diabetes und Prostatakrebs.
- Novo Nordisk nutzt seit 2024 eine KI-Plattform von Microsoft Research und arbeitet mit NVIDIA am Gefion-Supercomputer.
Bayer konnte sich auf 27,80 EUR erholen, während Novo Nordisk zuletzt im Korridor von 60 bis 70 EUR schwankte. Beide Unternehmen sind laut inv3st.de weit von ihren Höchstständen entfernt, doch die Stimmung bessert sich. Die umfassende Integration von KI in Forschung und Entwicklung gilt als Effizienzsprung und Innovationsmotor.
Künstliche Intelligenz ist mehr als nur ein Trend, sie wird zur treibenden Kraft der nächsten Innovationswelle in der Gesundheitswirtschaft. (inv3st.de)
Infobox: Evotec, NetraMark, Bayer und Novo Nordisk setzen auf KI, um Forschung zu beschleunigen und neue Märkte zu erschließen. NetraMark erreicht mit NetraAI bis zu 100 % Vorhersagegenauigkeit in Studien. Bayer bleibt mit 26,5 Mrd. EUR Marktkapitalisierung übernahmegefährdet.
Milliardeninvestitionen: KI-Gigafabriken in der EU geplant
Wie heise online berichtet, haben 76 Firmen und Organisationen aus 16 EU-Mitgliedsstaaten Interesse am Bau von bis zu 60 KI-Gigafabriken bekundet. Insgesamt sollen über 230 Milliarden Euro in den nächsten drei bis vier Jahren investiert werden. Die EU-Kommission stellt 20 Milliarden Euro an Fördermitteln für bis zu fünf spezielle KI-Rechenzentren bereit.
Anzahl Interessenten | Geplante Gigafabriken | Investitionssumme | EU-Fördermittel |
---|---|---|---|
76 | bis zu 60 | über 230 Mrd. EUR | 20 Mrd. EUR |
In Deutschland beteiligen sich mehrere Konsortien. Die Deutsche Telekom plant mit Nvidia ein KI-Rechenzentrum mit mindestens 10.000 GPUs. Ionos und Hochtief wollen eine AI Gigafactory mit über 50.000 GPUs, skalierbar auf über 100.000 GPUs, errichten. Die Schwarz-Gruppe bewirbt sich mit dem Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart, während Bayern mit dem Projekt "Blue Swan" und Silicon Saxony als Mikroelektronikcluster aktiv sind.
- Fokus auf europäische Souveränität und Energieeffizienz.
- Öffentlich-private Partnerschaften als Erfolgsmodell.
Infobox: 76 Interessenten wollen über 230 Mrd. EUR in KI-Gigafabriken investieren. Die EU fördert bis zu fünf Rechenzentren mit 20 Mrd. EUR. Deutsche Unternehmen sind mit mehreren Großprojekten vertreten.
KI-generierte 3D-Umgebungen in Virtual Reality
Das US-Start-up World Labs entwickelt laut heise online eine KI, die interaktive 3D-Umgebungen aus Prompts oder Bildern erzeugt. Die WebXR-Anwendung "Lofi Worlds" läuft auf VR-Brillen wie Meta Quest 3 und Apple Vision Pro. Die 3D-Umgebungen werden mit 3D Gaussian Splatting ("3DGS") gerendert, wobei winzige Farbkleckse zu Landschaften verschmelzen. Neu ist, dass sich die Splats dynamisch bewegen und auf Berührungen reagieren.
Die technische Grundlage bildet der von World Labs entwickelte 3DGS-Renderer Spark, der als Open Source unter der MIT-Lizenz veröffentlicht wurde. Spark unterstützt Three.js und WebGL2, was eine breite Gerätekompatibilität ermöglicht. World Labs wurde unter anderem von Fei-Fei Li gegründet und sammelte bislang 230 Millionen US-Dollar an Investitionskapital ein.
- KI-generierte 3D-Umgebungen für VR, Gaming, Filmsets und Robotik-Training.
- World Labs arbeitet an "Large World Models" für räumliche Intelligenz.
Infobox: World Labs ermöglicht mit "Lofi Worlds" KI-generierte, interaktive 3D-Umgebungen in VR. Das Start-up sammelte 230 Mio. US-Dollar ein und setzt auf Open-Source-Technologie.
Siemens verstärkt KI-Kompetenz mit Amazon-Experten
Siemens hat laut STERN.de zum 1. Juli Vasi Philomin, bisher Vice President of Generative AI bei Amazon, als Leiter des Bereichs Data & Artificial Intelligence verpflichtet. Philomin bringt mehr als 100 US-Patente mit und war zuvor bei Philips tätig. Siemens sieht die nächste Entwicklungsstufe für KI im Zusammenspiel mit der realen, physischen Welt, etwa in Maschinen, Fabriken und Infrastrukturen, die selbstständig erkennen, analysieren und handeln.
Das digitale Geschäft von Siemens erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von rund 9,1 Milliarden Euro. Der Konzern setzt verstärkt auf KI und IT, auch durch milliardenschwere Zukäufe.
- Vasi Philomin bringt technisches Fachwissen und strategischen Weitblick ein.
- Siemens will Daten- und KI-Kompetenzen weiter ausbauen.
Infobox: Siemens holt mit Vasi Philomin einen führenden KI-Experten von Amazon. Das digitale Geschäft erzielte zuletzt 9,1 Mrd. EUR Umsatz.
Deutschland und die EU: Mehr Tempo bei Digitalisierung und KI
Digitalminister Karsten Wildberger fordert laut SZ.de mehr Geschwindigkeit bei Digitalisierung und KI in Deutschland. Beim Besuch des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) in Potsdam betonte er die Bedeutung des Austauschs mit Unternehmen und Start-ups sowie bessere Rahmenbedingungen. Die EU plant KI-Gigafabriken als Signal für digitale Souveränität. Wildberger plädiert für eine zukunftsfreundliche Regulierung und einen stärkeren Fokus auf junge Firmen.
Der Bund plant einen „App Store für die Verwaltung“, um digitale Lösungen in eine sichere Cloud zu bringen. Das HPI will seine KI-Forschung ausbauen und die Studentenzahl verdoppeln. Die Stiftung von Hasso Plattner finanziert bis 2035 einen neuen Universitäts-Campus in Potsdam.
- Fokus auf Start-ups und Innovationen von unten.
- HPI will internationaler und dynamischer werden.
Infobox: Deutschland setzt auf mehr Tempo bei Digitalisierung und KI. Das HPI in Potsdam plant eine Verdopplung der Studentenzahl und Ausbau der KI-Forschung.
Quellen:
- Übernahmefieber! BioTech und Künstliche Intelligenz beflügelt Evotec, NetraMark Holdings, NovoNordisk und Bayer
- Milliardeninvestitionen: 76 Interessenten wollen KI-Gigafabriken in der EU bauen
- Zum Greifen nah: KI-generierte 3D-Umgebungen in VR
- Künstliche Intelligenz ermöglicht revolutionäre Prothesen
- Künstliche Intelligenz: Siemens holt KI-Experten von Amazon
- Bund will mehr Geschwindigkeit bei Digitalisierung und KI
- ChatGPT-Slang: Wie wir langsam alle ein bisschen wie eine KI klingen -
- Peter Sloterdijk auf der Phil.Cologne über KI
- Telefonbetrug: Forscher entlarven Schockanrufe mit KI
- Millionen-Boni zum Jobeinstieg: So will Mark Zuckerberg KI-Talente abwerben
- Meta wirbt Top-Forscher von ChatGPT-Entwickler Open AI ab
- Die Produktwerker: Conversational AI – die Beziehung Mensch-Maschine gestalten
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