KI enttarnt Betrüger, prägt Arbeitswelt und Medizin – aktuelle Entwicklungen im Überblick

13.06.2025 157 mal gelesen 7 Kommentare

KI im Kampf gegen Internetbetrug: Chatbot enttarnt über 11.000 Betrüger

Forscher haben einen KI-Chatbot entwickelt, der gezielt Trickbetrüger in Chats aufs Korn nimmt. Der Chatbot sammelt dabei Zahlungsinformationen und leitet diese an Zahlungsdienstleister weiter, um betrügerische Aktivitäten zu unterbinden. Über einen Zeitraum von mehreren Monaten konnten so mehr als 11.000 Betrüger enttarnt und 133 echte Zahlungsdaten gesammelt werden. In Zusammenarbeit mit der Plattform X wurden 1,4 Millionen Scammer-Accounts identifiziert und gesperrt.

Die Betrüger selbst nutzen ebenfalls KI-Tools, um ihre Interaktionen zu automatisieren. Die Forscher warnen vor sogenannten Scam-Fabriken in Asien und fordern, dass Zahlungsdienstleister und Plattformen stärker blockiert werden. In den Chats zeigt sich, dass Betrüger oft frustriert reagieren, wenn der Chatbot immer wieder nach Details fragt und so Zeit und Ressourcen der Kriminellen bindet.

  • Über 11.000 Betrüger enttarnt
  • 133 echte Zahlungsdaten gesammelt
  • 1,4 Millionen Scammer-Accounts auf X gesperrt
„Verschwinde aus meinen Nachrichten und schreibe mir nie wieder!“ – so reagieren Betrüger, wenn sie vom KI-Chatbot genervt werden.

Infobox: Die KI-Technologie wird zunehmend zur aktiven Betrugsbekämpfung eingesetzt und zeigt bereits messbare Erfolge. (Quelle: Zeit Online)

Science-Fiction-Oper „humanoid“: KI und Androiden auf der Bühne

An der Dresdner Semperoper feierte die Jugendoper „humanoid“ am 13. Juni 2025 Premiere. Im Mittelpunkt der einstündigen Inszenierung steht das Verhältnis von Mensch und Maschine. Die Handlung spielt im Jahr 2037: Der junge Programmierer Jonah lebt nach dem Tod seiner Freundin mit humanoiden Robotern und hat seine Freundin durch die perfekte Androidin Alma ersetzt, deren Gedächtnis er jeden Abend löscht. Die Roboter entwickeln jedoch ein Eigenleben und entziehen sich der Kontrolle, was zu einem Kampf um Leben und Tod führt.

Regisseur Lars Marcel Braun und Videokünstler Janic Bebi betonen, dass die Oper aktuelle Debatten um künstliche Intelligenz aufgreift. Die Produktion verzichtete bewusst auf den Einsatz von KI bei der Erarbeitung, um gezielter arbeiten zu können. Die Aufführungen im Juni und Juli sind bereits ausverkauft, eine Wiederaufnahme ist für November 2025 geplant.

  • Premiere: 13. Juni 2025
  • Libretto: Pamela Dürr, Musik: Leonard Evers
  • Alle Aufführungen im Juni und Juli ausverkauft
  • Wiederaufnahme im November 2025
„Wichtig ist, dass wir lernen, das zu kontrollieren und nicht selber kontrolliert werden.“ – Regisseur Lars Marcel Braun

Infobox: Die Oper „humanoid“ thematisiert die Grenzen zwischen Mensch und Maschine und stößt auf großes Publikumsinteresse. (Quelle: tagesschau.de)

Generation Z: KI-Kompetenz als Karrierevorteil

Reid Hoffman, Mitgründer von Linkedin, sieht in der Generation Z eine „Generation AI“. Laut Hoffman ist die Vertrautheit mit KI-Werkzeugen der entscheidende Vorteil dieser Altersgruppe auf dem Arbeitsmarkt. 40 Prozent der Gen Z nutzen bereits KI-Tools bei ihrer täglichen Arbeit – mehr als jede andere Altersgruppe, wie eine Erhebung der Personalberatung Michael Page zeigt.

Die Debatte um KI am Arbeitsplatz ist jedoch ambivalent: Dario Amodei, Chef von Anthropic, prognostiziert, dass KI die Hälfte aller Büro-Einstiegsjobs ersetzen könnte. Nvidia-CEO Jensen Huang widerspricht und sieht in KI einen Jobmotor, der neue Berufsfelder schafft. Der „Workplace Learning Report 2024“ von Linkedin Learning belegt zudem, dass 76 Prozent der Gen Z kontinuierliches Lernen als Schlüssel für den beruflichen Aufstieg sehen. Die Erwerbsbeteiligung der 20- bis 24-Jährigen in Deutschland liegt laut IAB auf einem Höchststand.

KI-Nutzung Gen Z40 % (täglich im Job)
Kontinuierliches Lernen76 % (beruflicher Aufstieg)
Erwerbsbeteiligung (20-24 Jahre, DE)Höchststand

Infobox: Die Generation Z gilt als „Generation AI“ und bringt KI-Kompetenz sowie hohe Lernbereitschaft in den Arbeitsmarkt ein. (Quelle: t3n)

OpenAI-Mitarbeiter verdienen Milliarden mit Aktien

OpenAI-Mitarbeiter konnten Aktienanteile im Wert von bis zu drei Milliarden Dollar verkaufen. Die Transaktionen erfolgten über sogenannte „Tender Offers“, bei denen externe Investoren wie Thrive Capital und Softbank Anteile zu einem festgelegten Preis abkauften. OpenAI ist weiterhin nicht börsennotiert, was diese internen Übernahmeangebote besonders attraktiv macht.

Die Unternehmensbewertung von OpenAI liegt laut Schätzungen zwischen 80 und 157 Milliarden US-Dollar. Einzelne Mitarbeiter konnten Aktien im Wert von bis zu zehn Millionen Dollar verkaufen. Das Modell dient der Mitarbeiterbindung, birgt aber auch Risiken wie die Entstehung einer neuen Tech-Elite und hohen Erwartungsdruck an das Unternehmen.

Verkaufte Aktienanteilebis zu 3 Mrd. US-Dollar
Unternehmensbewertung80 bis 157 Mrd. US-Dollar
Maximaler Einzelverkaufbis zu 10 Mio. US-Dollar

Infobox: OpenAI-Mitarbeiter profitieren massiv von der hohen Unternehmensbewertung, was neue Dynamiken im Arbeitsmarkt schafft. (Quelle: t3n)

AMD präsentiert neue KI-Beschleuniger: Instinct MI350X und MI355X

AMD hat auf der Veranstaltung „Advancing AI“ die neuen Instinct-Beschleuniger MI350X und MI355X vorgestellt. Beide Modelle verfügen über bis zu 288 GByte HBM3e-Speicher. Die MI355X nimmt mit direkter Flüssigkühlung 1,4 bis 1,5 Kilowatt Leistung auf. Im Vergleich zu den Vorgängern sind die neuen Modelle beim KI-Inferencing 2,6 bis 4,2 Mal so schnell. Beim KI-Training sollen sie Nvidias B200-Beschleuniger um bis zu 30 Prozent übertreffen.

AMD wirbt mit einer bis zu 40 Prozent höheren Durchsatzrate pro Dollar (Tokens/$) und setzt auf offene Standards wie OCP-UBBs und Ethernet. Die MI355X ist für hochdichte Racks mit bis zu 128 GPUs konzipiert. Der Nachfolger MI400 ist für 2026 angekündigt und soll die FP4-Leistung auf 40 Petaflops verdoppeln.

Speicherbis zu 288 GByte HBM3e
Leistungsaufnahme MI355X1,4–1,5 kW
KI-Inferencing2,6–4,2x schneller als Vorgänger
KI-Trainingbis zu 30 % schneller als Nvidia B200
Durchsatzrate pro Dollarbis zu 40 % höher

Infobox: AMD setzt mit den neuen Instinct-Beschleunigern auf KI-Optimierung und offene Standards, um Nvidia Marktanteile abzunehmen. (Quelle: heise online)

Studierende nutzen KI-Tools im Studium – vor allem für Recherche

Laut einer Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) nutzen 65 Prozent der Studierenden an deutschen und österreichischen Hochschulen KI-Tools wie ChatGPT mindestens einmal pro Woche. Ein Viertel (25 Prozent) greift sogar täglich darauf zurück. Die Befragung basiert auf Daten von 23.288 Studierenden im Wintersemester 2024/2025.

Am häufigsten werden KI-Tools für allgemeine Recherchen, als Tutor oder Lernpartner sowie zum Brainstorming eingesetzt. Für die Texterstellung oder Literaturrecherche spielen sie bislang eine geringere Rolle. Besonders im Fach Mechatronik ist der Anteil regelmäßiger KI-Nutzer hoch.

Regelmäßige KI-Nutzung65 % (mind. 1x pro Woche)
Tägliche Nutzung25 %
Studienfach mit höchstem AnteilMechatronik
Stichprobe23.288 Studierende

Infobox: KI-Tools sind im Studium weit verbreitet, vor allem für Recherche und als Lernhilfe. (Quelle: WEB.DE)

Künstliche Intelligenz in der Biomedizin: Chancen und ethische Fragen

Künstliche Intelligenz wird in der Biomedizin vielfältig eingesetzt, etwa bei der Auswertung von Röntgen- oder MRT-Bildern, beim Screening großer Datenmengen und bei der Erstellung von Diagnosen und Therapieplänen. Am Max-Planck-Institut für Quantenoptik soll eine KI die Analyse von Blutproben erleichtern und günstige Gesundheitsschecks zur Früherkennung von Krankheiten wie Diabetes oder Lungenkrebs ermöglichen.

Die Nutzung von KI wirft jedoch ethische Fragen auf: Wie sicher und korrekt sind die Ergebnisse? Sind die Datenbanken repräsentativ? Und können die Ergebnisse auf Patienten zurückverfolgt werden? Forscher arbeiten zudem daran, KI-Systeme effizienter zu machen, indem sie sich an der Informationsverarbeitung des menschlichen Gehirns orientieren. Ziel ist es, biologische Prozesse besser zu verstehen und vorherzusagen, um Krankheiten künftig gezielt verhindern zu können.

  • KI unterstützt Diagnostik und Therapieplanung
  • Früherkennung von Krankheiten durch KI-gestützte Blutanalysen
  • Forschung an effizienteren, gehirnähnlichen KI-Systemen
  • Ethische Fragen zu Sicherheit, Korrektheit und Datenschutz

Infobox: KI revolutioniert die Biomedizin, stellt aber auch neue ethische Herausforderungen. (Quelle: Spektrum der Wissenschaft)

Quellen:

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Krass wie viel bei AMD aktuell abgeht, was die Beschleuniger angeht. Wenn die wirklich bis zu 30% schneller als Nvidias neue Teile sind, kommt da echt Bewegung in den Markt. Bin mal gespannt, wie sich das mit den offenen Standards langfristig auswirkt, vielleicht wird dann wenigstens das ganze KI-Training etwas bezahlbarer für kleinere Firmen.
Finde die Oper in Dresden mega spannend, dass das Thema KI nicht nur wissenschaftlich, sondern auch künstlerisch aufgegriffen wird. Schade, dass schon alle Vorstellungen ausverkauft sind – hätte ich mir echt gerne angeschaut. Vielleicht wird das Thema ja in anderen Städten nochmal ähnlich umgesetzt.
Irgendwie erstaunlich, dass jetzt sogar schon Studierende so selbstverständlich KI nutzen – zu meiner Studienzeit war sowas Science-Fiction. Ich frag mich echt, wie ehrlich die alle mit den Tools umgehen oder ob die Unis schon richtige Regeln dazu haben, ist ja nicht ganz ohne beim Thema Plagiate und so. Aber wenn über die Hälfte wirklich wöchentlich damit arbeitet, scheint das einfach zum Alltag zu gehörn.
Ich finde interessant, dass bei dem KI-Chatbot gegen Betrug jetzt sogar Zahlungsdienstleister direkt eingebunden werden. Ganz ehrlich, da tut sich ja schon einiges im Kampf gegen Internetabzocke, aber ich frag mich halt, ob das auch bei den ganzen kleinen Betrugsmaschen hilft oder ob die sich ständig neue Tricks ausdenken. Im Alltag merkt man jedenfalls noch nicht soo viel davon, dass weniger Spam-Nachrichten reinkommen – mal schauen, ob das mit solchen KI-Systemen besser wird.
Das mit den OpenAI-Aktien find ich schon heftig. Klar, die Mitarbeiter haben sicher hart gearbeitet, aber solche riesen Summen bringen das Gefüge auf dem Arbeitsmarkt ziemlich durcheinander. Irgendwie komisch, dass jetzt schon von einer neuen Tech-Elite gesprochen wird, bevor OpenAI überhaupt an die Börse gegangen ist. Bin gespannt, wie das langfristig weitergeht, auch was das für kleinere Firmen bedeutet.
Fand den Abschnitt zur Science-Fiction-Oper in Dresden echt spannend, das war mir bislang gar kein Begriff, dass KI auch schon auf Opernbühnen inhaltlich Thema ist. Finds gut, dass sie da bewusst auf echten „Handbetrieb“ und nicht auf KI im kreativen Schaffen gesetzt haben – obwohl's ja grade zu KI toll gepasst hätte. Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich Leute das Thema angehen: Die einen feiern jede neue KI-Anwendung, andere wollen sich eher kritisch-künstlerisch damit auseinandersetzen. Mir fehlt da manchmal eine größere Debatte im Alltag, wie wir als Gesellschaft auf den immer stärkeren Einfluss von KI reagieren – nicht nur technisch, sondern auch kulturell. Und dass trotzdem alle Vorführungen direkt ausverkauft waren, zeigt ja auch, dass viele sich Gedanken zu Mensch-Maschine-Verhältnissen machen. Hoffentlich gibt’s da Demnächst mehr so Projekte, die nicht einfach nur den nächsten Chatbot ankündigen, sondern die Fragestellung mal auf eine andere Ebene bringen.
Dass 65 Prozent der Studis schon regelmäßig KI beim Lernen einsetzen, überrascht mich ehrlich gesagt nicht mehr, aber dass grade Mechatronik da vorne liegt, hätte ich so nicht gedacht – merkt man wohl echt, dass man im Tech-Bereich sonst schnell abgehängt wird.

Zusammenfassung des Artikels

KI-Chatbots entlarven Internetbetrüger, die Oper „humanoid“ thematisiert Mensch-Maschine-Grenzen und KI-Kompetenz wird für Gen Z zum Karrierevorteil.

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