KI im Alltag: Chancen, Grenzen und neue Rollen in Anime, Therapie, Recht und IT

KI im Alltag: Chancen, Grenzen und neue Rollen in Anime, Therapie, Recht und IT

Autor: Provimedia GmbH

Veröffentlicht:

Kategorie: KI-News

Zusammenfassung: Mamoru Miyano sieht KI nicht als Bedrohung für die emotionale Tiefe des Synchronsprechens, während KI in Therapie und Wirtschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt.

»Death Note«-Sprecher Mamoru Miyano: KI kann echte Schauspieler nicht ersetzen

Der bekannte japanische Synchronsprecher Mamoru Miyano, unter anderem die Stimme von Light Yagami aus »Death Note«, äußerte sich laut Anime2You selbstbewusst zur wachsenden Bedeutung künstlicher Intelligenz in der Anime-Branche. Miyano, der 42 Jahre alt ist und allein in diesem Jahr in sechs Anime-Produktionen mitwirkt, darunter die dritte Staffel von »One Punch Man«, sieht seine Position durch KI nicht gefährdet.

In einem Interview betonte Miyano, dass eine KI – unabhängig von ihrem technischen Fortschritt – niemals die emotionale Tiefe und die Fähigkeit zur nuancierten Interpretation echter Schauspieler erreichen könne. Besonders bei der Darstellung vielschichtiger Charaktere fehle es der KI an Authentizität. Synchronsprechen bedeute für ihn, vollständig in die Welt einer Figur einzutauchen und ihr Leben einzuhauchen. Aspekte wie emotionaler Rhythmus, persönliche Erfahrungen und Intuition seien durch keinen Code zu ersetzen.

„Im Gegensatz zu echten Schauspielern fehle es ihr an emotionaler Tiefe und der Fähigkeit zur nuancierten Interpretation.“ (Mamoru Miyano, Anime2You)
  • Mamoru Miyano ist 42 Jahre alt und in sechs Anime-Produktionen 2025 zu hören.
  • Er sieht KI als keine Bedrohung für die emotionale und künstlerische Qualität des Synchronsprechens.

Infobox: Miyano sieht die wachsende Rolle von KI in der Anime-Produktion gelassen und betont die Unersetzbarkeit menschlicher Kreativität und Empathie. (Quelle: Anime2You)

KI in der Psychotherapie: ChatGPT-4o besteht Approbationsprüfung

Ein Kognitionswissenschaftler am Karlsruher Institut für Technologie trainiert eine künstliche Intelligenz, ChatGPT-4o, um als Therapeut zu arbeiten. Wie DIE ZEIT berichtet, hat diese KI bereits eine schriftliche Approbationsprüfung für Psychotherapeuten bestanden und wird nun in einer speziellen Methode der Verhaltenstherapie für Depressionen geschult.

Die KI zeigt vielversprechende Ergebnisse im Umgang mit künstlichen Patienten, auch wenn sie nonverbale Signale noch nicht entschlüsseln kann. Experten sind optimistisch, dass KI-Therapeuten künftig eine wichtige Rolle spielen könnten, insbesondere bei leichteren Depressionen oder zur Unterstützung zwischen Therapiesitzungen. Die ständige Verfügbarkeit einer KI-Therapie könnte für viele Menschen in psychischer Not eine große Erleichterung sein.

  • ChatGPT-4o hat eine schriftliche Approbationsprüfung für Psychotherapeuten bestanden.
  • Die KI wird in Verhaltenstherapie für Depressionen geschult.
  • Experten sehen Potenzial für KI-Therapeuten, vor allem bei leichteren Depressionen.

Infobox: KI-basierte Therapieansätze könnten Wartezeiten verkürzen und psychische Versorgung verbessern, sind aber noch auf schriftliche Kommunikation beschränkt. (Quelle: DIE ZEIT)

Microsoft: Erneute Entlassungswelle und Milliardeninvestitionen in KI

Microsoft streicht erneut Tausende Stellen, wie der Spiegel berichtet. Es handelt sich um weniger als vier Prozent der Belegschaft, die im Vorjahr noch rund 228.000 Mitarbeiter umfasste. Bereits Anfang 2023 hatte Microsoft rund 10.000 Stellen abgebaut. Die Entlassungen betreffen alle Ebenen und Weltregionen, besonders aber die Xbox-Sparte.

Gleichzeitig investiert Microsoft Milliardensummen in Cloud-Anwendungen und künstliche Intelligenz. Das KI-System MAI-DxO soll bei der Diagnose komplexer Krankheiten selbst erfahrenen Ärzten überlegen sein. Branchenexperten bezeichnen das System als „innovativ“, warnen jedoch vor übertriebenen Erwartungen und betonen, dass für eine verlässliche Einschätzung noch zu vieles unbekannt sei.

Jahr Mitarbeiter weltweit Entlassungen
2023 228.000 10.000
2025 n/a weniger als 4 % der Belegschaft

Infobox: Microsoft setzt auf KI und Cloud, baut aber gleichzeitig massiv Stellen ab. Das Unternehmen investiert in innovative KI-Systeme wie MAI-DxO, deren tatsächliche Leistungsfähigkeit noch nicht abschließend bewertet werden kann. (Quelle: Spiegel)

Centaur: KI-Modell sagt menschliches Verhalten mit 64 % Genauigkeit voraus

Ein internationales Forschungsteam um das Institut für Human-Centered AI am Helmholtz Zentrum München hat das KI-Modell Centaur entwickelt, das menschliches Verhalten vorhersagen kann. Laut DW wurde Centaur mit Daten aus 160 psychologischen Experimenten und insgesamt zehn Millionen Entscheidungen trainiert. In Tests konnte das Modell das Verhalten der Probanden mit einer Genauigkeit von bis zu 64 Prozent vorhersagen.

Centaur basiert auf einem open-source Sprachmodell von Meta AI und wurde mit klassischen Experimenten zu Entscheidungen trainiert. Die Forscher sehen Anwendungsmöglichkeiten in Bereichen wie Online-Shopping, Bildung und Militär. Experten warnen jedoch davor, die Ergebnisse zu überschätzen, da die Tests nur einen kleinen Ausschnitt menschlichen Verhaltens abbilden.

  • 160 psychologische Experimente, 60.000 Testpersonen, zehn Millionen Entscheidungen als Trainingsdaten.
  • Vorhersagegenauigkeit: bis zu 64 %.
  • Potenzielle Anwendungen: Konsumverhalten, Bildung, Militär.

Infobox: Centaur zeigt, dass KI menschliches Verhalten in Laborsituationen teilweise vorhersagen kann, doch Experten mahnen zur Vorsicht bei der Übertragung auf den Alltag. (Quelle: DW)

Meta startet „Superintelligenz“-Offensive: Milliarden für KI und neuer Chef

Mark Zuckerberg hat laut BILD.de eine radikale Umstrukturierung der KI-Abteilung von Meta angekündigt. Ziel ist die Entwicklung einer „Superintelligenz“, die menschliche Fähigkeiten übertrifft. Die neue Einheit „Meta Superintelligence Labs“ (MSL) wird von Alexandr Wang (28) geleitet, der zuvor CEO von Scale AI war. Wang wurde von Forbes mit 25 Jahren zum jüngsten Selfmade-Milliardär der Welt gekürt und ist heute 3,6 Milliarden Dollar (umgerechnet 3 Mrd. Euro) schwer.

Meta investierte Mitte Juni 14,3 Milliarden Dollar in Scale AI und verpflichtete Wang als Chief AI Officer. Unter seiner Führung plant Meta, in den kommenden Jahren „Hunderte Milliarden“ Dollar in KI-Projekte zu investieren. Top-Talente werden mit Aktienpaketen in zweistelliger Millionenhöhe gelockt. Wang äußerte, er wolle mit dem Kinderkriegen warten, bis Gehirn-Chips wie von Neuralink für Kinder zugelassen sind.

Investition in Scale AI 14,3 Milliarden Dollar
Vermögen Alexandr Wang 3,6 Milliarden Dollar
Geplante KI-Investitionen Meta „Hunderte Milliarden“ Dollar

Infobox: Meta setzt mit Milliardeninvestitionen und einem neuen KI-Chef auf die Entwicklung einer Superintelligenz und will damit die Konkurrenz überholen. (Quelle: BILD.de)

Künstliche Intelligenz im juristischen Alltag: Chancen und Grenzen

Laut LTO.de kann KI Juristen in vielen Bereichen unterstützen, ist aber noch nicht in der Lage, komplexe juristische Dokumente eigenständig auf dem erforderlichen Niveau zu erstellen. Derzeit empfiehlt es sich, mit der KI schrittweise am Dokument zu arbeiten und die Ergebnisse stets zu kontrollieren. Die Verantwortung bleibt beim Menschen.

Für juristische Aufgaben werden meist Modelle wie Claude, Gemini oder ChatGPT genutzt. Da diese auf allgemeinen Sprachmodellen basieren, zeigen sie bei spezifischen Rechtsfragen Schwächen. Immer mehr juristische Verlage arbeiten jedoch mit KI-Anbietern zusammen oder entwickeln eigene Tools. KI kann als kreativer Sparringspartner, eifriger Kollege oder engagierter Lernbegleiter eingesetzt werden. Besonders hilfreich ist sie beim Generieren von Argumenten, Zusammenfassen von Dokumenten und beim kontinuierlichen Wissensaufbau.

  • KI kann juristische Arbeit unterstützen, aber nicht vollständig ersetzen.
  • Empfehlung: Schrittweises Arbeiten und sorgfältige Kontrolle der KI-Ergebnisse.
  • Wachsende Zahl spezialisierter juristischer KI-Tools.

Infobox: KI bietet Juristen zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten, erfordert aber weiterhin menschliche Kontrolle und Expertise. (Quelle: LTO.de)

KI macht Entwickler ersetzbar: Neue Anforderungen an Softwareentwicklung

Heise online berichtet, dass KI die Softwareentwicklung radikal verändert. GitHub Copilot kann Aufgaben, die früher Junior-Entwicklern übertragen wurden, heute in 10 bis 30 Minuten erledigen – inklusive Code, Tests und Dokumentation. Früher hätte ein Mensch dafür zwei Tage benötigt. Copilot arbeitet eigenständig und ist bereits heute einsatzbereit.

Wer als Entwickler nur Code schreibt, ohne die zugrundeliegende Fachlichkeit zu verstehen, wird künftig durch KI ersetzt. Unternehmen können Projekte schneller und günstiger realisieren, müssen aber ihre Teams und Prozesse anpassen. Essenzielle Fähigkeiten für die Zukunft sind ein tiefes Verständnis der eigenen Arbeit und die Fähigkeit, präzise mit natürlicher Sprache zu kommunizieren. Gute Prompts sind das neue Programmieren.

  • GitHub Copilot erledigt Aufgaben in 10–30 Minuten, für die Menschen früher zwei Tage brauchten.
  • Entwickler ohne tiefes Verständnis und Kommunikationsfähigkeit werden ersetzt.
  • Unternehmen müssen Prozesse und Teamstrukturen anpassen.

Infobox: KI revolutioniert die Softwareentwicklung, erfordert aber neue Kompetenzen und eine Anpassung der Arbeitsweise. (Quelle: heise online)

Quellen: