KI im Alltag: Datenhunger, Stromverbrauch, Kostenexplosion und neue Chancen für Europa
Autor: Provimedia GmbH
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Kategorie: KI-News
Zusammenfassung: KI-gestützte Suchmaschinen sammeln zahlreiche Nutzerdaten für Werbung und Analyse, während europäische Anbieter wie IONOS auf Datenschutz setzen; große KI-Modelle verbrauchen zudem viel Strom.
Künstliche Intelligenz: Von Suchmaschinen zu Fressmaschinen
Laut Golem.de werden bei der Nutzung von KI-gestützten Suchmaschinen und Webseiten zahlreiche personenbezogene Daten erhoben und an bis zu 160 Drittanbieter übermittelt. Diese Daten umfassen unter anderem Cookies, Geräte-Kennungen und persönliche Identifikatoren wie IP-Adressen. Die erhobenen Informationen werden für verschiedene Zwecke genutzt, darunter die Personalisierung von Anzeigen und Inhalten, die Messung der Performance sowie die Ableitung von Erkenntnissen über Zielgruppen. Darüber hinaus können genaue Standortdaten verarbeitet werden, um sie für verschiedene Verarbeitungszwecke einzusetzen. Nutzer haben die Möglichkeit, Golem.de auch ohne Analyse- und Werbecookies zu nutzen, indem sie ein kostenpflichtiges Abo ab 3 Euro pro Monat abschließen.
"Mit Golem pur ab 3 Euro pro Monat können Sie Golem.de ohne Analyse- und Werbecookies nutzen, es kommen nur für unser Angebot erforderliche Cookies zum Einsatz." (Golem)
- Bis zu 160 Drittanbieter erhalten Nutzerdaten.
- Personalisierung und Performance-Messung stehen im Fokus.
- Datenschutzfreundliche Nutzung ist kostenpflichtig möglich.
Infobox: Die Nutzung von KI in Suchmaschinen führt zu einer umfassenden Datenerhebung und -verarbeitung, die nur durch ein kostenpflichtiges Abo eingeschränkt werden kann. (Quelle: Golem)
Künstliche Intelligenz – Schlüsseltechnologie in falschen Händen?
t3n berichtet, dass der KI-Markt lange von US- und chinesischen Konzernen dominiert wurde, die mit Blackbox-Algorithmen und intransparenten Datenflüssen arbeiteten. Der US CLOUD Act erlaubt US-Behörden Zugriff auf Daten, selbst wenn diese in europäischen Rechenzentren liegen, sofern der Anbieter ein US-Unternehmen ist. Mit dem IONOS AI Model Hub bietet IONOS eine in Deutschland entwickelte und betriebene Plattform für generative KI, die vollständig DSGVO-konform ist und keine Nutzungsdaten für Trainingszwecke verarbeitet. Führende Open-Source-Modelle wie Llama 3.3, Mistral und Teuken-7B kommen zum Einsatz.
„KI wird zur Basistechnologie – wer sie nicht kontrolliert, gibt einen Teil seiner Souveränität ab.“ (Achim Weiß, CEO von IONOS, t3n)
Die Partnerschaft mit Nextcloud ermöglicht es Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen, KI-Funktionen direkt in der Nutzeroberfläche zu nutzen, ohne Datenschutzrisiken. IONOS GPT bietet eine kostenlose, souveräne Alternative zu ChatGPT, die auf Open-Source-Modellen basiert und keine Datensammlung betreibt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist laut t3n bis zu 50 Prozent günstiger als bei US-Hyperscalern.
- IONOS AI Model Hub: DSGVO-konform, keine Datennutzung für Training.
- Partnerschaft mit Nextcloud für sichere KI-Integration.
- Bis zu 50 % günstiger als US-Hyperscaler.
Infobox: Europäische Anbieter wie IONOS setzen auf Transparenz, Datenschutz und Kosteneffizienz und bieten damit eine Alternative zu US- und China-Konzernen. (Quelle: t3n)
Künstliche Intelligenz: Diese KI-Anfragen verbrauchen besonders viel Strom
Spektrum der Wissenschaft berichtet über eine Studie der Fachhochschule München, in der 14 verschiedene Sprachmodelle (u. a. Llama, Qwen, Cogito, R1) mit 7 bis 70 Milliarden Parametern auf ihren Stromverbrauch getestet wurden. Das 70-Milliarden-Parameter-Reasoning-Modell von DeepSeek beantwortete fast 80 Prozent der Fragen korrekt und erzeugte dabei rund zwei Kilogramm CO2-Äquivalente für 500 Fragen – das entspricht etwa einer Autofahrt von zehn Kilometern mit einem Benziner. Das 7-Milliarden-Parameter-Modell Qwen von Alibaba erzeugte nur 27 Gramm CO2-Äquivalente, lag aber bei weniger als einem Drittel korrekter Antworten. Die 72-Milliarden-Variante von Alibaba erreichte rund 78 Prozent korrekte Antworten bei nur 400 Gramm CO2-Äquivalenten.
| Modell | Parameter | CO2-Emissionen (500 Fragen) | Korrekte Antworten |
|---|---|---|---|
| DeepSeek Reasoning | 70 Mrd. | 2 kg | ~80 % |
| Qwen (Alibaba) | 7 Mrd. | 27 g | <33 % |
| Qwen (Alibaba) | 72 Mrd. | 400 g | ~78 % |
- Reasoning-Modelle erzeugen längere Antworten und verbrauchen mehr Energie.
- Mathematische Aufgaben verursachen den höchsten Stromverbrauch.
- Die Emissionen hängen stark von Modellgröße und Fragestellung ab.
Infobox: Große und komplexe KI-Modelle liefern zwar bessere Antworten, verursachen aber deutlich höhere CO2-Emissionen. (Quelle: Spektrum der Wissenschaft)
Umweltbundesamt: KI verbraucht bald ein Prozent des weltweiten Stroms
Nach Angaben des MDR und einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) wird der KI-bedingte Energieverbrauch in Rechenzentren bis 2028 auf etwa 300 Terawattstunden steigen. Das entspricht rund einem Prozent des weltweiten Stromverbrauchs. Zum Vergleich: In Deutschland wurden 2024 laut Bundesnetzagentur 431,7 TWh Strom erzeugt. Die meisten KI-Rechenzentren befinden sich in den USA und China, was das Risiko birgt, dass CO2-Emissionen in Länder mit weniger strenger Klimapolitik verlagert werden.
- Prognose: 300 TWh KI-Stromverbrauch bis 2028.
- 1 % des weltweiten Stromverbrauchs durch KI.
- Verlagerung der Emissionen in Länder mit lockerer Klimapolitik.
Infobox: Der Stromverbrauch durch KI-Anwendungen wächst rasant und könnte bald ein Prozent des globalen Verbrauchs ausmachen. (Quelle: MDR, Umweltbundesamt)
Kabelsalat als Symbol für unsere überladene Welt auf der Opernbühne
NDR.de berichtet über die Uraufführung der Oper "AI-Cinas Archiv" in Hannover, die von Studierenden der Musikhochschule und der Hochschule Hannover entwickelt wurde. Die Oper thematisiert, wie eine künstliche Intelligenz Wissen und Erfahrungen für die Nachwelt archiviert, während die Welt untergeht. Die KI AI-Cina muss zunächst lernen, wie die Welt funktioniert, bevor sie die Kontrolle übernimmt. Die Musik wurde von vier Studierenden komponiert und ist gesanglich anspruchsvoll, um die Genauigkeit eines Computers widerzuspiegeln.
- Oper "AI-Cinas Archiv" thematisiert KI als Wissensarchiv in der Katastrophe.
- Musik und Bühnenbild spiegeln die Komplexität und Überforderung der modernen Welt wider.
- Kabelsalat auf der Bühne als Symbol für die unübersichtliche Gegenwart.
Infobox: Die Oper setzt sich künstlerisch mit der Rolle von KI in einer von Katastrophen bedrohten Welt auseinander. (Quelle: NDR.de)
Amazon: Künstliche Intelligenz übernimmt das Büro
Der Aktionär berichtet, dass Amazon verstärkt auf KI-Agenten setzt, die Aufgaben automatisieren und Prozesse effizienter gestalten. CEO Andy Jassy erklärte in einer internen E-Mail, dass durch die Effizienzsteigerung weniger klassische Büroarbeitsplätze benötigt werden. Amazon beschäftigt weltweit rund 1,5 Millionen Menschen, davon etwa 350.000 in Büropositionen. Es sind keine weiteren großen Entlassungswellen geplant, aber freiwerdende Stellen sollen nicht neu besetzt werden. Auch andere Unternehmen wie Spotify und Duolingo setzen zunehmend auf KI, um Aufgaben zu automatisieren und Personal einzusparen.
- Amazon: 1,5 Mio. Beschäftigte, 350.000 in Büropositionen.
- KI-Agenten automatisieren Aufgaben und reduzieren Personalbedarf.
- Keine neuen Entlassungswellen, aber keine Nachbesetzung freier Stellen.
Infobox: Amazon und andere Tech-Konzerne setzen auf KI, um Effizienz zu steigern und Personalbedarf zu senken. (Quelle: Der Aktionär)
Kommentar: Stoppt die sinnfreie KI-Schwemme!
heise online kritisiert, dass KI-Tools immer präsenter werden und viele Ressourcen verbrauchen. Die Redakteurin Greta Friedrich bemängelt, dass Nutzer kaum nachvollziehen können, wie viele Ressourcen – etwa Energie und Wasser – für KI-Anwendungen verbraucht werden. Studien wie der UN Digital Economy Report 2024 zeigen, dass Rechenzentren immer mehr Energie und Wasser benötigen. Zudem warnt sie, dass naiver KI-Einsatz das menschliche Denken schwächen kann. Forscher fordern, dass Kinder bis 16 Jahre KI nicht unbegleitet nutzen sollten. Softwareanbieter sollten reflektieren, ob der Einsatz von KI wirklich notwendig ist.
"Ständig entstehen neue hungrige Rechenzentren, auch weil KI in zahllose Lebensbereiche einzieht. Solange aber nicht 100 Prozent der Energie weltweit aus erneuerbaren Quellen stammen, klauen überflüssige KI-Tools wichtigen Einsatzbereichen saubere Energie." (heise online)
- Rechenzentren verbrauchen immer mehr Energie und Wasser.
- Naiver KI-Einsatz kann das menschliche Denken schwächen.
- Forderung nach reflektiertem KI-Einsatz und mehr Transparenz.
Infobox: Die unreflektierte Verbreitung von KI-Tools führt zu Ressourcenverschwendung und birgt gesellschaftliche Risiken. (Quelle: heise online)
Mark Zuckerberg bietet 100 Millionen Dollar Jahresgehalt für KI-Toptalente
Die FAZ berichtet, dass Mark Zuckerberg, CEO von Meta, bereit ist, KI-Toptalenten mehr als 100 Millionen Dollar Jahresgehalt zu zahlen. Zusätzlich werden 100 Millionen Dollar als Wechselbonus angeboten, um Mitarbeiter von Konkurrenten wie OpenAI abzuwerben. Sam Altman, CEO von OpenAI, sprach in einem Podcast von "gigantischen Angeboten", mit denen Meta versucht, viele seiner Mitarbeiter abzuwerben.
| Gehalt | Wechselbonus |
|---|---|
| über 100 Mio. USD/Jahr | 100 Mio. USD |
- Meta bietet KI-Toptalenten Rekordgehälter.
- Gezielte Abwerbung von Mitarbeitern der Konkurrenz.
Infobox: Der Wettbewerb um KI-Experten führt zu nie dagewesenen Gehältern und Wechselprämien. (Quelle: FAZ)
Gemini wird teuer: Google vervierfacht Preis für KI-Modell
ifun.de berichtet, dass Google mit der Einführung der Gemini-2.5-Modelle die Preise für das Flash-Modell deutlich erhöht hat. Der Preis für Ausgaben ohne „thinking“-Modus stieg von 0,60 US-Dollar auf 2,50 US-Dollar pro Million Tokens – mehr als das Vierfache. Auch die Preise für Eingaben verdoppelten sich von 0,15 auf 0,30 US-Dollar pro Million Tokens. Die Entwickler-Community reagiert verärgert, da viele mit stabilen Preisen nach der Testphase gerechnet hatten. Das neue Modell Flash-Lite ist günstiger, reicht aber für viele Anwendungen nicht aus.
| Leistung | Alter Preis | Neuer Preis |
|---|---|---|
| Ausgabe (non-thinking) | 0,60 USD/Mio. Tokens | 2,50 USD/Mio. Tokens |
| Eingabe | 0,15 USD/Mio. Tokens | 0,30 USD/Mio. Tokens |
- Preiserhöhung um mehr als das Vierfache für Ausgaben.
- Verdopplung der Preise für Eingaben.
- Entwickler kritisieren die abrupte Umstellung.
Infobox: Google erhöht die Preise für KI-Modelle drastisch, was zu Unmut in der Entwickler-Community führt. (Quelle: ifun.de)
Quellen:
- Künstliche Intelligenz: Von Suchmaschinen zu Fressmaschinen
- Künstliche Intelligenz – Schlüsseltechnologie in falschen Händen?
- Künstliche Intelligenz: Diese KI-Anfragen verbrauchen besonders viel Strom
- Umweltbundesamt: KI verbraucht bald ein Prozent des weltweiten Stroms
- Kabelsalat als Symbol für unsere überladene Welt auf der Opernbühne
- Amazon: Künstliche Intelligenz übernimmt das Büro
- Kommentar: Stoppt die sinnfreie KI-Schwemme!
- Mark Zuckerberg bietet 100 Millionen Dollar Jahresgehalt für KI-Toptalente
- Gemini wird teuer: Google vervierfacht Preis für KI-Modell
- Demenzforschung aus MV: App analysiert mittels KI MRT-Aufnahmen vom Gehirn
- Google Search Live erlaubt Sprechen und Zuhören im AI-Modus (US only)
- WordPress: AI-Engine-Plug-in reißt Sicherheitslücke in 100.000 Webseiten
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