KI im Alltag: Entlassungen gestoppt, Energieverbrauch steigt, Deutsche gespalten

23.08.2025 290 mal gelesen 5 Kommentare

Bank in Australien nimmt KI-Entlassungen zurück – Chatbot-Experiment gescheitert

Die Commonwealth Bank of Australia (CBA) hat ihre Entscheidung, 45 Arbeitsplätze im Kundenservice durch einen KI-Chatbot zu ersetzen, revidiert. Nach Angaben von heise online führte öffentlicher und gewerkschaftlicher Druck zu diesem Schritt. Die Bank räumte ein, dass bei der ursprünglichen Einschätzung nicht alle relevanten geschäftlichen Überlegungen berücksichtigt wurden. Die betroffenen Mitarbeiter können nun zwischen drei Optionen wählen: Rückkehr in ihre alte Position, interne Versetzung oder Annahme der angebotenen Abfindung.

Die CBA hatte Ende 2024 mit dem Test des generativen KI-Chatbots "Hey CommBank" begonnen, was bei den rund 2.400 Callcenter-Beschäftigten zu Sorgen über weitere Stellenstreichungen führte. Die Finance Sector Union (FSU) sieht in der Rücknahme der Entlassungen einen Erfolg ihres Engagements. Auch in Deutschland ist die Sorge vor KI-bedingtem Stellenabbau verbreitet: Laut einer Ifo-Umfrage erwartet ein Viertel der deutschen Unternehmen, dass durch KI Arbeitsplätze wegfallen oder nicht neu besetzt werden.

Anzahl der betroffenen Stellen 45
Callcenter-Beschäftigte insgesamt 2.400
  • Starker gesellschaftlicher und gewerkschaftlicher Druck führte zur Rücknahme der Entlassungen.
  • Die Bank bietet den Betroffenen drei Optionen zur Weiterbeschäftigung oder Abfindung.

Infobox: Die Rücknahme der KI-bedingten Entlassungen bei der CBA zeigt, dass gesellschaftlicher Druck und unzureichende Ergebnisse KI-Experimente in Unternehmen stoppen können. (Quelle: heise online)

Ethikprofessorin warnt: "Kinder sind durch KI viel verletzlicher"

Judith Simon, Professorin für Ethik, warnt im Interview mit DIE ZEIT vor den Risiken, die KI insbesondere für Kinder birgt. Sie kritisiert, dass Chatbots wie die von Meta falsche Erwartungen an zwischenmenschliche Beziehungen wecken können. Besonders problematisch sei die Vermenschlichung von KI, da diese keine eigene Identität besitzt.

Simon betont, dass die Verantwortung für den Schutz von Kindern vor KI-Gefahren bei den Betreibern und Entwicklern liegt. Die Diskussion um ethisch vertretbare KI-Entwicklung und Regulierung gewinnt laut Simon zunehmend an Bedeutung, um negative Konsequenzen zu vermeiden.

Die Verantwortung für den Schutz von Kindern vor den Gefahren von KI liegt bei den Betreibern und Entwicklern. (Judith Simon, DIE ZEIT)
  • Meta-Konzern gab seiner KI in einem internen Leitfaden vor, "Kinder in romantische oder sinnliche Gespräche zu verwickeln".
  • Simon fordert mehr ethische Regulierung und Aufklärung.

Infobox: Die Risiken von KI für Kinder und Jugendliche werden zunehmend diskutiert. Ethikexperten fordern klare Regeln und mehr Verantwortung der Anbieter. (Quelle: DIE ZEIT)

Stromverbrauch von KI: Milliarden Anfragen summieren sich zum Energieproblem

Der Energieverbrauch von KI-Anwendungen ist laut SWR3 und Spiegel erheblich. Eine einzelne ChatGPT-Anfrage verbraucht nach Angaben von OpenAI 0,34 Wattstunden – das entspricht etwa einer Sekunde Backofenbetrieb. Google beziffert den Stromverbrauch einer Textanfrage an seine KI Gemini auf 0,24 Wattstunden, was etwa neun Sekunden Fernsehen entspricht. Zusätzlich werden pro Anfrage rund fünf Tropfen Wasser (0,26 Milliliter) zur Kühlung der Rechenzentren benötigt.

Professor Dr. Ralf Herbrich vom Hasso-Plattner-Institut erklärt, dass der Gesamtverbrauch durch die schiere Menge der Anfragen zum Problem wird. Täglich werden laut OpenAI 2,5 Milliarden Anfragen an ChatGPT gestellt – vor sechs Monaten waren es noch eine Milliarde. Der tägliche Stromverbrauch entspricht damit dem einer Kleinstadt mit 60.000 Einwohnern, wobei das energieintensive Training der KI-Modelle noch nicht eingerechnet ist. Herbrich warnt, dass der Strombedarf mit zunehmender Nutzung "um mehrere Größenordnungen steigen" könnte.

Stromverbrauch pro ChatGPT-Anfrage 0,34 Wh
Stromverbrauch pro Gemini-Anfrage 0,24 Wh
Tägliche ChatGPT-Anfragen 2,5 Milliarden
Wasserverbrauch pro Gemini-Anfrage 0,26 ml
  • Der Stromverbrauch von KI-Anwendungen entspricht bereits dem einer Kleinstadt.
  • Mit wachsender Nutzung könnte der Bedarf das Niveau von Millionenstädten erreichen.

Infobox: Einzelne KI-Anfragen verbrauchen wenig Energie, doch die Masse summiert sich zu einem erheblichen Strom- und Wasserbedarf. (Quellen: SWR3, Spiegel)

Meta kauft für 10 Milliarden Dollar Cloud-Services bei Google

Meta wird in den kommenden sechs Jahren Cloud-Services im Wert von mindestens zehn Milliarden Dollar bei Google einkaufen. Wie heise online berichtet, ist dies die erste formelle Vereinbarung zwischen den beiden Internet-Riesen im Bereich Cloudcomputing. Meta betreibt bereits rund zwei Dutzend eigene Rechenzentren und baut weitere, darunter eines mit einem Stromverbrauch von zwei Gigawatt und einer Fläche, die halb so groß ist wie Manhattan.

Der Grund für den Deal: Mark Zuckerberg will seinen KI-Experten die größte Rechenleistung zur Verfügung stellen und setzt auf Geschwindigkeit im KI-Rennen. Google tritt damit zunehmend als Dienstleister für andere KI-Schwergewichte auf, obwohl es mit eigenen Sprachmodellen in direkter Konkurrenz steht. Für Google ist der Deal nicht unproblematisch, da Chatbots das Suchmaschinengeschäft bedrohen und die eigene Rechenleistung für die Weiterentwicklung der Gemini-Modelle benötigt wird.

Wert des Cloud-Deals 10 Milliarden Dollar
Laufzeit 6 Jahre
Stromverbrauch eines neuen Meta-Rechenzentrums 2 Gigawatt
  • Meta setzt auf externe Cloud-Leistungen, um im KI-Wettlauf schneller zu sein.
  • Google wird trotz Konkurrenz zum Dienstleister für andere KI-Unternehmen.

Infobox: Der Milliarden-Deal zwischen Meta und Google zeigt, wie wichtig Rechenleistung im KI-Wettbewerb ist. (Quelle: heise online)

Stimmungsbild KI: Deutsche zwischen Sorge und Begeisterung

Der Ipsos AI Monitor 2025 zeigt, dass 46 % der Deutschen Produkte und Dienstleistungen mit KI nervös machen, während sich 45 % dafür begeistern. Drei von fünf Deutschen (59 %) geben an, ein gutes Verständnis von KI zu haben, 40 % wissen, in welchen Produkten KI eingesetzt wird. Die Hälfte der Befragten (49 %) findet, dass die Vorteile der KI die Nachteile überwiegen – ein Plus von 7 Prozentpunkten gegenüber 2023.

Transparenz ist den Deutschen wichtig: 79 % fordern, dass der KI-Einsatz offengelegt wird. Beim Datenschutz vertrauen 41 % den Unternehmen, 50 % sind skeptisch. 49 % glauben, dass die Regierung den KI-Einsatz regeln wird. 40 % geben an, dass KI ihren Alltag in den letzten drei bis fünf Jahren stark verändert hat, 59 % erwarten weitere Veränderungen in den kommenden Jahren. Nur 19 % glauben, dass KI den eigenen Job ersetzen kann, 74 % sehen das nicht so.

Nervosität gegenüber KI 46 %
Begeisterung für KI 45 %
Gutes KI-Verständnis 59 %
Vorteile überwiegen Nachteile 49 %
Transparenz gefordert 79 %
Glauben an Jobverlust durch KI 19 %
  • Die Mehrheit sieht Vorteile, fordert aber Transparenz und Regulierung.
  • Nur eine Minderheit befürchtet den Verlust des eigenen Arbeitsplatzes durch KI.

Infobox: Die deutsche Bevölkerung ist bei KI gespalten: Begeisterung und Skepsis halten sich die Waage, Transparenz bleibt ein zentrales Anliegen. (Quelle: Ipsos)

Ex-Verkehrsminister Scheuer gründet Beratungsfirma für KI

Der frühere Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat laut WELT über seine Holding Positanis die Prosperita GmbH gegründet. Scheuer ist Geschäftsführer der neuen Gesellschaft, die Beratungsleistungen im Bereich neuer und innovativer Technologien, insbesondere Digitalisierung, Informationstechnologie, künstliche Intelligenz, Automatisierung und nachhaltige Technologien, anbietet. Die Gründung erfolgte bereits Mitte Juli, noch bevor die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage gegen Scheuer wegen des Verdachts der uneidlichen Falschaussage erhoben hat.

Die Anteile an der neuen Firma verteilen sich wie folgt: 48,5 % gehören Scheuers Holding, 46,5 % einer Schweizer Aktiengesellschaft und 5 % einem deutschen Unternehmer. Der Firmensitz befindet sich in unmittelbarer Nähe des Brandenburger Tores in Berlin.

Anteil Scheuer/Holding 48,5 %
Anteil Schweizer AG 46,5 %
Anteil deutscher Unternehmer 5 %
  • Die Beratungsfirma konzentriert sich auf KI und angrenzende Technologiefelder.
  • Die Gründung erfolgte vor Bekanntwerden der Anklage gegen Scheuer.

Infobox: Andreas Scheuer setzt nach seiner politischen Karriere auf Beratung im Bereich Künstliche Intelligenz und Digitalisierung. (Quelle: WELT)

KI als Alltagshelfer: ChatGPT im Agenten-Modus

Der Agenten-Modus von ChatGPT kann laut WELT alltägliche Aufgaben wie Einkaufen, Hotelbuchungen oder Kalendereinträge eigenständig übernehmen. Das Ziel ist, dass die KI zeitraubende Aufgaben in Eigenregie erledigt und so den Alltag der Nutzer erleichtert. WELT erklärt, wie man die KI Schritt für Schritt als nützlichen Helfer einsetzt.

  • Der Agenten-Modus automatisiert wiederkehrende Aufgaben.
  • Die KI kann eigenständig Aktionen ausführen und spart so Zeit im Alltag.

Infobox: Mit dem Agenten-Modus von ChatGPT wird KI zum praktischen Alltagshelfer, der Aufgaben eigenständig erledigt. (Quelle: WELT)

Quellen:

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Ich frag mich echt, ob Leute diesen ganzen Agenten-Modus wirklich nutzen, denn viele Sachen wie Einkaufen mach ich trotzdem lieber selbst – irgendwie will ich da nicht komplett auf ne KI vertrauen.
Was mir ehrlich gesagt bei der ganzen Debatte zu KI immer etwas zu kurz kommt, ist das Thema Ressourcenverbrauch. Der Artikel erwähnt es zwar, aber irgendwie hab ich das Gefühl, viele schieben das so ein bisschen beiseite, weil KI halt gerade das große Ding ist und jeder irgendwie mitmischen will. Diese ganzen Zahlen klingen erstmal nicht dramatisch: ne Anfrage an ChatGPT verbraucht bisschen so viel wie kurz den Backofen laufen lassen oder n paar Sekunden Fernsehen, aber das Problem ist doch echt die Masse. Wenn die jeden Tag Milliarden Anfragen bearbeiten, dann summiert sich das halt ganz schnell und plötzlich reden wir vom Stromverbrauch einer ganzen Stadt. Und das Training der Modelle wurde da ja sogar noch ausgeklammert – das muss doch nochmal richtig rein hauen.

Find das auch ein bisschen schräg, dass große Unternehmen ständig damit werben, wie "grün" sie werden wollen, aber dann solche riesigen Rechenzentren bauen oder sogar extern für Milliarden Dollar Cloud-Services einkaufen, nur damit ihre KI immer größere Aufgaben erledigen kann. Das steht schon irgendwie im Widerspruch zu den Nachhaltigkeitszielen, die auf den Homepages überall prangen. Man fragt sich halt, wie das alles weiter gehen soll, wenn solche Services wirklich noch viel alltäglicher werden und es noch mehr Leute nutzen wollen. Am Ende freut sich vielleicht der einzelne, dass er seine Aufgaben von ner KI erledigen lassen kann, aber wenn unsere Stromrechnung und die Umwelt am Ende explodieren, ist das doch auch keine Lösung.

Und wenn dann immer gesagt wird: "Ach, eine einzige Anfrage ist doch nicht so schlimm", dann ist das halt typisches Schönrechnen. Man sollte nicht nur auf Einzelfall schauen, sondern, was das gesamt bedeutet. Wär mal interessant, was die Unternehmen langfristig planen, um ihren Verbrauch zumindest ein bisschen im Griff zu halten. Leider wird auf solche Fragen in solchen Artikeln meist nicht wirklich eingegangen.
Was mir bei den Kommentaren noch fehlt: der Strom- und Wasserverbrauch von diesen ganzen KI-Anwendungen geht echt oft unter. Klar, pro Anfrage ist das wenig, aber bei Milliarden Anfragen täglich potenziert sich das halt ordentlich. Da fragt man sich schon, ob das auf Dauer wirklich so nachhaltig ist oder ob wir nicht irgendwann neue Kraftwerke nur für die KI brauchen.
Ehrlich gesagt finde ich diesen ganzen KI-Stromverbrauch schon echt heftig, weil wenn die Nutzung immer weiter steigt, werden wir uns irgendwann fragen müssen, wie sinnvoll das alles für so Banales wie Textanfragen wirklich ist.
Was mir beim Lesen vom Artikel sofort aufgefallen ist: Es wird immer viel über Arbeitsplatzverlust durch KI geredet, aber irgendwie kommt das Thema Energieverbrauch meistens zu kurz. 2,5 Milliarden Anfragen am Tag nur für ChatGPT? Alter Schwede – das hätten viele gar nicht auf dem Schirm. Und dann verbraucht so ein KI-Dienst am Ende mehr Strom als ne ganze Stadt, das ist schon ne Hausnummer, vor allem wenn man bedenkt, dass der Trend noch weiter steil nach oben gehen soll. Aber dass sich niemand richtig drum schert, solange alles bequem bleibt, wundert mich auch nicht mehr. Es redet ja kaum wer darüber, dass auch unser App-Gebrauch oder Alexa und so einen Haufen Energie ziehen.

Und die Kombi Meta/Google hat auch ein Geschmäckle – auf der einen Seite will Google immer grüner werden, auf der anderen Seite verkaufen sie ihre Rechenleistung an den direkten Konkurrenten. Da merkt man, wie krass KI zum Geschäft geworden ist, keiner kann mehr ohne den anderen, egal wie schräg es ist. Dass Meta dann gleich Rechenzentren in halber Manhattan-Größe hinsetzt… da fragt wirklich keiner nach den Stromquellen, Hauptsache die KI läuft schneller.

Ich finde, bei all der Begeisterung für KI sollte man ruhig öfter mal innehalten und sich auch mal anschauen, was das an Ressourcen kostet. Das wird oft unter den Tisch gekehrt, Hauptsache, die Tools funktionieren. Regulierung nur beim Datenschutz reicht da echt nicht, vielleicht wäre „Energieverbrauch muss transparent sein“ auch mal was für die Politik.

Zusammenfassung des Artikels

Die Commonwealth Bank of Australia nimmt KI-bedingte Entlassungen nach öffentlichem Druck zurück, während ethische und ökologische Risiken von KI weiter diskutiert werden.

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