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KI im Gerichtssaal: Premiere in Arizona
Im US-Bundesstaat Arizona wurde erstmals eine per künstlicher Intelligenz (KI) modellierte Version eines Getöteten in einem Gerichtsverfahren eingesetzt. Chris Pelkey, ein im November 2021 verstorbener Militärveteran, wurde mithilfe von KI in einem knapp vierminütigen Video zum Leben erweckt, um sich an den Täter zu wenden. Das Video wurde während der Verhandlung über das Strafmaß des Täters gezeigt und enthielt versöhnliche Worte, die von Pelkeys Schwester und Schwager per KI generiert wurden. Die computergenerierte Stimme sagte unter anderem: „Ich glaube an Vergebung und an Gott, der vergibt. Das habe ich immer getan und tue es immer noch.“
Für die Erstellung des Videos wurden verschiedene KI-Tools mit Fotos und Videos von Pelkey gefüttert, um eine möglichst lebensnahe Repräsentation zu schaffen. Der Richter zeigte sich beeindruckt und kommentierte: „Ich liebe diese KI. Ich habe das Gefühl, dass das echt war.“ Der Angeklagte wurde letztlich zu zehneinhalb Jahren Haft verurteilt, während die Staatsanwaltschaft neuneinhalb Jahre gefordert hatte. (Quelle: Spiegel)
- Erstmals KI-generierte Aussage eines Verstorbenen vor Gericht in Arizona
- Video enthält versöhnliche Botschaften, die von Angehörigen per KI erstellt wurden
- Richter lobt die Authentizität der KI-Darstellung
„Es gibt kein Tool, dem man einfach sagen kann: ‚Hier ist eine Sprachdatei. Hier ist ein Bild. Bitte zum Leben erwecken‘.“ – Pelkeys Schwester (Quelle: Spiegel)
Infobox: Die Nutzung von KI zur Repräsentation Verstorbener im Gericht ist in Arizona ein Novum und könnte neue ethische und juristische Debatten anstoßen.
KI überschwemmt den Buchmarkt: Warnung von Bestsellerautorin Nina George
Bestsellerautorin und KI-Literaturexpertin Nina George warnt vor einer massiven Zunahme KI-generierter Bücher auf dem deutschen Buchmarkt. Sie schätzt, dass täglich mehrere hundert bis tausend automatengenerierte Bücher die Systeme infiltrieren. Dies führe dazu, dass menschliche Autoren und Übersetzer immer weniger Geld verdienen. Besonders kritisch sieht George den Einsatz von KI bei Übersetzungen und Ratgebern, denen sie wenig Vertrauen entgegenbringt.
Im Interview mit dem SWR fordert George politische Maßnahmen, um die unkontrollierte Schwemme an KI-Produkten einzudämmen. Sie betont, dass menschliche Autoren zunehmend gegen schreibende Maschinen antreten müssen. (Quelle: SWR)
- Täglich mehrere hundert bis tausend KI-Bücher auf dem Markt
- Sinkende Einnahmen für menschliche Autoren und Übersetzer
- Forderung nach politischen Maßnahmen gegen die KI-Schwemme
„Wir gehen im Moment davon aus, dass jeden Tag mehrere hundert bis tausend automatengenerierte Bücher die Systeme infiltrieren, was letztendlich bedeutet, dass menschliche Autoren oder Übersetzer immer weniger Geld bekommen.“ – Nina George (Quelle: SWR)
Infobox: Die unkontrollierte Verbreitung von KI-Büchern bedroht die Existenzgrundlage menschlicher Autoren und erfordert laut George dringend politische Regulierung.
KI im Schwimmbad: Auebad Kassel setzt auf intelligente Überwachung
Im Auebad Kassel wird das Aufsichtspersonal künftig von künstlicher Intelligenz unterstützt. Insgesamt 21 Kameras sollen dabei helfen, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Die KI analysiert die Aufnahmen in Echtzeit und kann so Notfälle schneller erkennen, um das Personal zu alarmieren. Ziel ist es, die Sicherheit im Schwimmbad zu erhöhen und Leben zu retten. (Quelle: hessenschau.de)
- 21 Kameras mit KI-Analyse im Einsatz
- Ziel: Schnellere Erkennung von Notfällen und mehr Sicherheit
Infobox: Das Auebad Kassel setzt auf KI-basierte Überwachung, um die Arbeit der Bademeister zu unterstützen und die Sicherheit der Badegäste zu erhöhen.
Künstliche Intelligenz verändert die Kriegsführung
Im Ukrainekrieg spielt KI eine zentrale Rolle, insbesondere bei der Luftverteidigung. Laut Nico Lange von der Münchner Sicherheitskonferenz hat die Ukraine durch die Fusion von Sensoren und KI-gestützten Systemen eine Luftverteidigung aufgebaut, die in vielen Bereichen besser und schneller ist als vergleichbare Systeme in anderen Ländern. Open-Source-Lösungen werden dabei „militarisiert“ und direkt an der Front weiterentwickelt.
Lange warnt jedoch vor den Risiken der unkontrollierten Verbreitung leistungsfähiger KI-Modelle, die auch von Staaten wie China oder terroristischen Gruppen genutzt werden könnten. Er fordert eine stärkere Regulierung und Kontrolle der Weitergabe solcher Modelle. KI ermögliche zudem günstigere Lösungen für militärische Herausforderungen und verbessere die Effizienz und Präzision der Kriegsführung. Auch im Kampf gegen Desinformation wird KI eingesetzt, insbesondere gegen russische Aktivitäten. (Quelle: FAZ.NET)
- KI-gestützte Luftverteidigung in der Ukraine
- Open-Source-Modelle werden für militärische Zwecke weiterentwickelt
- Forderung nach Regulierung leistungsfähiger KI-Modelle
- Einsatz von KI gegen Desinformation
„Im Krieg wird alles zur Waffe.“ – Nico Lange, Münchner Sicherheitskonferenz (Quelle: FAZ.NET)
Infobox: KI verändert die operative und ökonomische Kriegsführung grundlegend und stellt neue ethische und sicherheitspolitische Herausforderungen.
KI und Musik: Johannes Motschmann experimentiert mit komponierender Software
Der Komponist und Elektronikproduzent Johannes Motschmann forscht seit Jahren an der Schnittstelle von KI und Musik. Er nutzt eine komponierende KI-Software, die aus wenigen Takten klassischer Komponisten wie Skrijabin oder Rachmaninoff neue Werke im ähnlichen Stil generiert. Auf seinem aktuellen Album „Préludes Tableaux“ verbindet Motschmann Klaviermusik verschiedener Meister der Romantik und Spätromantik mit eigenen Kompositionen. Dabei kommen sowohl akustische als auch elektronische Instrumente zum Einsatz. (Quelle: NDR)
- KI-Software generiert neue Werke im Stil klassischer Komponisten
- Kombination von akustischen und elektronischen Instrumenten
Infobox: Johannes Motschmann zeigt, wie KI als kreatives Werkzeug in der Musik neue Klangwelten erschließen kann.
Gefahr durch KI-Videos zu historischen Ereignissen
Der Spiegel berichtet über die Problematik von KI-generierten Videos, die historische Ereignisse darstellen. Solche Videos verbreiten sich rasant in sozialen Netzwerken und können die Wahrnehmung der Vergangenheit verzerren. Ein Beispiel ist eine angeblich heimlich erstellte Audioaufnahme des US-Vizepräsidenten JD Vance, die sich als vermutlich KI-generiert herausstellte. KI-Detektoren konnten nur mehrheitlich, aber nicht mit absoluter Sicherheit, einen Fake feststellen.
Viele KI-Videos zu historischen Themen zeigen vereinfachte oder fehlerhafte Darstellungen, etwa wenn Pyramidenbauer im Jahr 1150 v. Chr. gezeigt werden, obwohl die Pyramiden von Gizeh schon 1350 Jahre früher fertiggestellt wurden. Auch die Darstellung von Anne Frank ist ungenau und teilweise makaber. Zudem werden Frauen meist als Hausfrauen und Schwarze Menschen fast ausschließlich als Sklaven dargestellt. Die Videos verstärken so bestehende Verzerrungen und Stereotype, statt sie zu korrigieren. (Quelle: Spiegel)
- KI-Videos verbreiten sich millionenfach in sozialen Netzwerken
- Häufige historische Fehler und stereotype Darstellungen
- Gefahr der Verzerrung der Geschichtswahrnehmung
„Ich habe mir all diese Videos angeschaut und in jedem Video mit schwarzen Menschen geht es um Sklaverei.“ – Nutzerkommentar (Quelle: Spiegel)
Infobox: KI-generierte Videos bergen das Risiko, historische Realitäten zu verfälschen und Stereotype zu verstärken.
KI als strategischer Kern: Beispiele Duolingo und Shopify
Unternehmen wie Duolingo und Shopify setzen KI nicht mehr nur als Werkzeug, sondern als strategischen Kern ihrer Geschäftsmodelle ein. Duolingo hat sein gesamtes Geschäftsmodell um KI-Technologien neu konzipiert. CEO Luis von Ahn spricht von einem „fundamentalen Neustart“, bei dem jede Produktentscheidung auf die Integration von KI geprüft wird. Mithilfe generativer KI wurden 148 neue Sprachkurse in weniger als einem Jahr entwickelt – eine Aufgabe, die früher ein Jahrzehnt gedauert hätte. (Quelle: FAZ.NET)
- Duolingo entwickelte 148 neue Sprachkurse in weniger als einem Jahr mit KI
- KI wird zum strategischen Kern der Unternehmensstrategie
Infobox: Die konsequente Integration von KI kann Unternehmen einen entscheidenden Innovations- und Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Business-Abend in Brandenburg: KI im Alltag von Unternehmen
Am 13. Mai findet im Havel Space in Brandenburg an der Havel ein Business-Abend unter dem Motto „Möge die KI mit dir sein – Wie du dein Business smarter machst“ statt. Referentin Daniela Purps zeigt praxisnah, wie KI Unternehmer und Kreative im Alltag unterstützt. Die Teilnehmer erfahren, wie KI hilft, Zeit zu sparen, klarer zu kommunizieren und rechtlich sicher Ziele zu erreichen. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die ihr Business effizienter gestalten möchten. (Quelle: Meetingpoint Brandenburg)
- Business-Abend am 13. Mai im Havel Space, Brandenburg an der Havel
- Praxisnahe Beispiele für KI-Einsatz im Unternehmensalltag
Infobox: Die Veranstaltung bietet konkrete Impulse, wie KI den Arbeitsalltag von Unternehmern und Kreativen erleichtern kann.
UNO-Bericht: KI als Chance für die menschliche Entwicklung
Der aktuelle Bericht des UNO-Entwicklungsprogramms (UNDP) zeigt, dass der Index der menschlichen Entwicklung (HDI) weltweit stagniert. Die Fortschritte beim HDI haben sich 2024 in allen Regionen „alarmierend“ verlangsamt und sind praktisch zum Stillstand gekommen. Als eine Ursache wird ein Nachlassen der Lebenserwartung genannt, möglicherweise im Zusammenhang mit den Folgen der Coronavirus-Pandemie und zunehmenden Kriegen.
Der Bericht schlägt vor, das Potenzial der künstlichen Intelligenz zu nutzen, um die Entwicklung wieder anzukurbeln. Gleichzeitig warnt UNDP-Chef Achim Steiner, dass die Verlangsamung der Entwicklung eine reale Bedrohung für den globalen Fortschritt darstellt. Besonders betroffen sind Länder mit niedrigen HDI-Werten, die vor großen Herausforderungen stehen. (Quelle: ORF)
Jahr | HDI-Entwicklung |
---|---|
2020-2021 | Pandemiebedingte Krisen |
2024 | Stagnation, alarmierende Verlangsamung |
- HDI-Fortschritte weltweit verlangsamt
- KI als Chance zur Wiederbelebung der Entwicklung
- Wachsende Kluft zwischen armen und reichen Ländern
„Jahrzehntelang waren wir auf dem Weg, bis 2030 einen sehr hohen Stand der menschlichen Entwicklung zu erreichen, aber die derzeitige Verlangsamung stellt eine reale Bedrohung für den globalen Fortschritt dar.“ – Achim Steiner, UNDP (Quelle: ORF)
Infobox: Die UNO sieht in KI eine wichtige Chance, um die globale Entwicklung wieder zu beschleunigen und die wachsende Ungleichheit zu bekämpfen.
Quellen:
- Premiere im US-Bundesstaat Arizona: KI-Version eines Getöteten spricht vor Gericht
- Bestseller-Autorin Nina George: So überschwemmt KI unseren Buchmarkt
- Auebad Kassel: Künstliche Intelligenz soll Bademeistern helfen
- Weder HAL noch Terminator: Wie Künstliche Intelligenz die Kriegsführung verändert
- Johannes Motschmann - Klavierminiaturen & Künstliche Intelligenz
- Künstliche Intelligenz: Darum sind KI-Videos über historische Ereignisse ein Problem
- KI wird zum strategischen Kern: Duolingo und Shopify machen es vor
- Geldanlage: Wie lange profitieren US-Aktien noch von KI?
- Möge die KI mit dir sein
- UNO: KI soll Menschheit voranbringen
- Betreiber von US-Rechenzentren warnen: Strombedarf ohne erneuerbare Energien kaum zu decken
- Künstliche Intelligenz: Open-AI bleibt gemeinnützig
- DKB kooperiert mit Open AI
- Open AI: Altman und Musk ringen um Mission der Firma
- Duolingo: Nutzer löschen App wegen «AI first»-Strategie
- Open AI wird nun doch nicht profitgetrieben
- WhatsApp: Der 'KI-Ring' von Meta AI nervt? So entfernst du ihn in der App