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Lörrach setzt Künstliche Intelligenz gegen Biomüllsünder ein
Im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg wird seit Mai ein KI-System zur Kontrolle der Biomülltrennung eingesetzt. Hintergrund sind verschärfte Bundesgesetze, die maximal drei Prozent Fremdstoffe im Biomüll erlauben. Die KI analysiert mit Kameras jede Biotonne und sperrt bei Verstößen die Tonne digital, wobei ein Beweisfoto erstellt wird. Für die Müllwerker ist es technisch nicht mehr möglich, gesperrte Tonnen zu leeren, was bei Anwohnern regelmäßig für Ärger sorgt. Besonders problematisch sind Kunststoffe, die zu Mikroplastik zerfallen können. Auch als biologisch abbaubar beworbene Tüten sind verboten, da sie zu lange zum Abbau benötigen. Erlaubt sind nur Papiertüten oder Zeitungspapier.
Gesperrte Tonnen werden mit einem roten Zettel markiert. Die Besitzer müssen sich bei der Abfallwirtschaft melden und können entweder selbst sortieren oder die Tonne gegen Gebühr leeren lassen. Betriebsleiterin Silke Bienroth betont, dass Kontrollen notwendig sind, um eine korrekte Mülltrennung zu gewährleisten. Die KI liefert Nachweisbilder und könnte bei wiederholten Verstößen künftig auch Bußgelder nach sich ziehen, wobei die Höhe noch offen ist. Belastbare Zahlen zum Erfolg des Systems liegen noch nicht vor. Die Kontrolle funktioniert laut Müllwerkern am besten bei Einfamilienhäusern mit eigenen Tonnen, während bei Gemeinschaftstonnen die Verantwortung oft unklar bleibt. Die KI hat noch Schwierigkeiten, glänzende Gegenstände korrekt zu erkennen, was zu Fehlalarmen führen kann. Künftig soll die Technologie auch den gesamten Tonneninhalt analysieren.
Regelung | Details |
---|---|
Maximaler Fremdstoffanteil im Biomüll | 3 Prozent |
Erlaubte Verpackungen | Papiertüten, Zeitungspapier |
Verbotene Verpackungen | Kunststofftüten, auch kompostierbare |
- KI-gestützte Müllwagen im Einsatz
- Gesperrte Tonnen müssen manuell freigeschaltet werden
- Bußgelder bei wiederholten Verstößen möglich
Infobox: Lörrach nutzt KI zur Einhaltung strengerer Biomüllregeln. Die Technologie ist noch nicht fehlerfrei, sorgt aber für mehr Kontrolle und könnte künftig zu Bußgeldern führen. (Quelle: tagesschau.de)
Studie: Künstliche Intelligenz kann Ärzte unzuverlässiger machen
Eine neue Studie polnischer Wissenschaftler, veröffentlicht in The Lancet Gastroenterology & Hepatology, zeigt, dass der Einsatz von KI bei Darmspiegelungen nicht nur Vorteile bringt. Während eine Studie aus Februar 2025 eine Steigerung der Erkennungsrate von Polypen um 12,5 Prozent durch KI-Unterstützung feststellte, ergab die aktuelle Untersuchung, dass Ärzte nach der Einführung von KI-Tools ihre eigene Expertise verlernen können. In vier Endoskopiezentren in Polen wurde die Erkennungsrate von Polypen vor und nach der Einführung von KI verglichen. Vor der KI-Nutzung lag die Rate bei 28,4 Prozent, nach der Einführung – aber ohne KI-Assistenz – nur noch bei 22,4 Prozent.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass eine kontinuierliche Exposition gegenüber KI die Erkennungsrate bei nicht KI-gestützten Koloskopien verringern kann. Die European Society of Gastrointestinal Endoscopy (ESGE) warnte bereits 2019 vor Risiken wie Dequalifizierung, übermäßiger Abhängigkeit von KI, nicht repräsentativen Trainingsdatensätzen und Hacking.
Erkennungsrate Polypen | Vor KI | Nach KI (ohne Assistenz) |
---|---|---|
Prozent | 28,4 % | 22,4 % |
- KI kann kurzfristig die Erkennungsrate steigern
- Längerfristig besteht die Gefahr der Dequalifizierung
- ESGE warnt vor weiteren Risiken wie Hacking
Infobox: KI kann Ärzte bei der Polypenerkennung unterstützen, birgt aber das Risiko, dass Mediziner ihre eigenen Fähigkeiten verlernen. (Quelle: t3n)
Künstliche Intelligenz als Flirtcoach – funktioniert Dating mit KI?
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Bereich Online-Dating wird zunehmend populär. Laut einem Bericht der FAZ nutzen Menschen KI-Tools wie ChatGPT, um beim Verfassen von Nachrichten auf Plattformen wie Tinder zu unterstützen. Die KI kann dabei helfen, aus der Masse hervorzustechen und die Chancen auf eine Antwort zu erhöhen. Der Artikel verweist auf verschiedene Beispiele, wie KI in kreativen Prozessen eingesetzt wird, etwa bei der Fertigstellung von Beethovens zehnter Sinfonie oder beim Brauen von Bier nach KI-Rezept.
Die Diskussion um KI im Dating-Bereich ist Teil einer größeren Debatte über die Rolle von Künstlicher Intelligenz im Alltag. Die FAZ berichtet, dass KI nicht zwischen Gut und Böse unterscheidet und dass auch etablierte KI-Modelle wie GPT-5 Fehler machen können. Die Nutzung von KI als Flirtcoach wirft zudem Fragen nach Authentizität und zwischenmenschlicher Kommunikation auf.
- KI hilft beim Verfassen von Dating-Nachrichten
- Kreative KI-Anwendungen reichen von Musik bis Gastronomie
- Diskussion über Authentizität und Fehleranfälligkeit von KI
Infobox: KI wird zunehmend als Unterstützung beim Online-Dating genutzt, was Chancen und Herausforderungen für Authentizität und Kommunikation mit sich bringt. (Quelle: FAZ)
Ultima Ratio Palantir? – KI in der Polizeiarbeit und digitale Souveränität
Die Nutzung von KI-Systemen wie der Palantir-Software "Gotham" in der Polizeiarbeit ist Gegenstand intensiver Debatten. Laut LTO.de wird die Software bereits in Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen eingesetzt, während andere Bundesländer wie Berlin, Brandenburg, Hamburg und Schleswig-Holstein darauf verzichten. Die Bundesregierung prüft derzeit den bundesweiten Einsatz, wobei verfassungsrechtliche Vorgaben und digitale Souveränität zu berücksichtigen sind.
Das Bundesverfassungsgericht hat am 16.02.2023 konkrete Anforderungen an den polizeilichen Einsatz von KI formuliert. Der Einsatz greift in das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung ein, insbesondere wegen der Streubreite und der Gefahr von Persönlichkeitsprofilen. Die Nutzung von Software aus Nicht-EU-Staaten wie Palantir wirft zusätzliche Fragen zur digitalen Souveränität auf. Experten fordern, dass Eigenentwicklungen und Open-Source-Komponenten bevorzugt werden sollten. Effektivität allein rechtfertigt den Einsatz nicht, und der Staat muss Einbußen an Sicherheit zugunsten der Freiheit in Kauf nehmen.
- Palantir-Software in mehreren Bundesländern im Einsatz
- Verfassungsrechtliche Anforderungen an KI-Nutzung
- Forderung nach Vorrang europäischer Eigenentwicklungen
Infobox: Der Einsatz von Palantir-Software in der Polizeiarbeit ist effektiv, birgt aber erhebliche grundrechtliche und souveränitätsbezogene Risiken. (Quelle: LTO.de)
Künstliche Intelligenz: Zweiteiliger Kurs im Pesch-Haus
Das Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen bietet einen zweiteiligen Kurs zum Thema Künstliche Intelligenz im Vergleich zur menschlichen Intelligenz an. Unter der Leitung von Bildungsreferent Matthias Rugel werden Fragen wie die Funktionsweise von KI, ethische Aspekte und die Möglichkeit einer "starken KI" mit Bewusstsein diskutiert. Der erste Teil startet am 10. September und behandelt Grundlagen, Ethik und Philosophie der KI. Der zweite Teil beginnt am 29. Oktober und widmet sich gesellschaftlichen Auswirkungen und Zukunftsszenarien.
Die Termine finden mittwochs von 19 bis 21 Uhr statt. Die Kosten betragen 190 Euro für beide Teile oder 105 Euro für einen Teil. Anmeldungen sind bis 3. September für Teil I und bis 22. Oktober für Teil II erforderlich.
Kursdaten | Details |
---|---|
Start Teil I | 10. September |
Start Teil II | 29. Oktober |
Kosten | 190 Euro (beide Teile), 105 Euro (ein Teil) |
Anmeldung bis | 3. September (Teil I), 22. Oktober (Teil II) |
Infobox: Das Pesch-Haus bietet einen umfassenden Kurs zu KI und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen an. (Quelle: Die Rheinpfalz)
Kunstkrieg mit der KI – Künstliche Intelligenz in der Kunstwelt
Im März 2024 wurde das KI-generierte Bild "Shrimp Jesus" zum Symbol der KI-Bilderflut, nachdem es vielfach auf Facebook geteilt wurde. Die Diskussion um KI-Kunst dreht sich um die Frage, ob KI eigenständig Kunst schaffen kann oder nur reproduziert, was bereits existiert. Die Bildgenerierungssoftware Stable Diffusion basiert auf Forschung der Ludwig-Maximilians-Universität und der Universität Heidelberg. Ein weiteres Beispiel ist das KI-Porträt "Edmond de Belamy", das 2018 bei Christie’s für 432.500 US-Dollar versteigert wurde – das 45-fache des Schätzpreises.
Eine Untersuchung der Stiftung Kulturfonds im Sommer 2024 ergab, dass 42 Prozent der befragten Künstler:innen bereits eigene Erfahrungen mit KI gemacht haben. 50 Prozent nutzen KI-Tools bei der Ideenfindung, 39 Prozent bei der Entwicklung neuer Arbeiten. 43 Prozent sehen die Entstehung neuer Kunstarten als größte Chance. Gleichzeitig befürchten 56 Prozent Einnahmeverluste durch KI, 53 Prozent sehen ihre Lebensgrundlage gefährdet. 87 Prozent fordern, dass ihre Werke nur mit expliziter Zustimmung für KI-Training genutzt werden dürfen, 91 Prozent verlangen finanzielle Kompensation, und 85 Prozent plädieren für eine Kennzeichnungspflicht von KI-Produkten.
Erhebung | Prozent |
---|---|
Künstler:innen mit KI-Erfahrung | 42 % |
Nutzen KI bei Ideenfindung | 50 % |
Nutzen KI bei Entwicklung | 39 % |
Sehen neue Kunstarten als Chance | 43 % |
Befürchten Einnahmeverluste | 56 % |
Sehen Lebensgrundlage gefährdet | 53 % |
Fordern explizite Zustimmung für KI-Training | 87 % |
Fordern finanzielle Kompensation | 91 % |
Fordern Kennzeichnungspflicht | 85 % |
- KI-Kunstwerke erzielen hohe Preise auf dem Kunstmarkt
- Große Unsicherheit und Chancenbewertung unter Künstler:innen
- Forderung nach rechtlicher Regulierung und Transparenz
Infobox: KI verändert die Kunstwelt grundlegend, bringt neue Chancen, aber auch existenzielle Sorgen für Künstler:innen. (Quelle: Jungle.World)
Quellen:
- Baden-Württemberg: Lörrach nutzt Künstliche Intelligenz gegen Biomüllsünder
- Künstliche Intelligenz kann Ärzte laut neuer Studie unzuverlässiger machen
- Künstliche Intelligenz als Flirtcoach – funktioniert Dating mit KI?
- Ultima Ratio Palantir?
- Künstliche Intelligenz: Zweiteiliger Kurs im Pesch-Haus
- Kunstkrieg mit der KI
- Solche Grässlichkeiten erlaubt Meta seinen KI-Chatbots
- Carl Zeiss Jena mit KI vor dem Fußball-Gericht: Frei erfundene Urteile
- KI: Rechenzentrumsausbau scheitert an Energieknappheit
- Literatur: Wie Leser KI-generierte Bücher erkennen können
- Whatsapp-Kettenbrief: Warnung vor Zugriff durch KI auf deine Chats!?
- "Der stärkste Rechner Europas": Supercomputer Jupiter in Jülich soll KI-Wende einleiten
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