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Welttag des Buches: Künstliche Intelligenz als Co-Autor – Chancen und Bedenken in der Literatur
Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in der Buchwelt angekommen und unterstützt Autoren beim Schreiben, etwa indem sie Schreibblockaden löst oder Handlungsstränge entwirft. Doch diese Entwicklung sorgt für kontroverse Diskussionen in der Literaturszene. Kinderbuchautorin Margit Auer betont, dass literarisch anspruchsvolle Kinderbücher von Überraschung, Witz und Wärme leben – Eigenschaften, die KI ihrer Meinung nach nicht authentisch erzeugen kann. Sie warnt davor, dass KI-Geschichten austauschbar bleiben und das „Geschichten mit Seele“ nicht von Computern stammen sollte. Auch Cornelia Funke sieht in der zunehmenden Nutzung von KI durch Verlage einen „Verrat“ an der Kreativität und fordert ein klares „Nein!“ von Autoren und Verlegern, um weiterhin Bücher „mit Menschen zu machen“.
Das deutsche Urheberrecht schützt ausschließlich persönliche geistige Schöpfungen von Menschen, weshalb rein KI-generierte Inhalte nicht urheberrechtlich geschützt sind. Das Bundesministerium der Justiz (BMJ) betont, dass KI-Inhalten die erforderliche menschliche Kreativität fehlt. Literaturwissenschaftlerin Nikola Roßbach von der Universität Kassel sieht in KI-generierten Texten meist nur „erwartbares, formal gut gemachtes, smart klingendes und gedanklich weitgehend hohles Mittelmaß“. Sie hebt hervor, dass KI-Modelle lediglich die Wahrscheinlichkeit des nächsten Wortes berechnen, während Menschen auch das vollkommen Unwahrscheinliche wählen können.
„Kinderbücher sind dann gelungen, wenn sie das Herz ihrer Leserinnen und Leser erreichen“, so Margit Auer. „Hat eine KI Humor? Ich habe es noch nicht ausprobiert, bezweifle es aber.“
Auf der Frankfurter Buchmesse 2024 wurde die Notwendigkeit klarer Regeln für den KI-Einsatz betont. Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, bezeichnete die Fähigkeiten der KI-Systeme als Ergebnis des „größten Datenklaus der Geschichte“. Im Kinder- und Jugendbuchbereich bleibt die emotionale Bindung zwischen Autor, Text und Lesenden ein zentrales Argument gegen den vollständigen KI-Einsatz. Dennoch sehen Experten im Bereich der Massenliteratur durchaus Potenzial für KI, während anspruchsvolle Literatur weiterhin auf menschliche Kreativität angewiesen bleibt.
- KI kann Schreibprozesse unterstützen, aber nicht die emotionale Tiefe menschlicher Autoren ersetzen.
- Rein KI-generierte Werke sind in Deutschland nicht urheberrechtlich geschützt.
- Die Literaturszene fordert klare Regeln und betont die Bedeutung menschlicher Kreativität.
Infobox: KI ist in der Buchbranche angekommen, stößt aber auf Widerstand bei Autoren und Experten, die die Einzigartigkeit und emotionale Tiefe menschlicher Kreativität betonen. (Quelle: Rundschau Online)
Optische Chips: Revolution für KI durch Energieeinsparung mit Licht
Ein deutsches Startup, Q.Ant, entwickelt derzeit optische Prozessoren, die rechenintensive Operationen mit Licht ausführen. Diese Technologie verspricht, KI-Berechnungen bis zu 50-mal schneller und mit nur einem Dreißigstel des Energieverbrauchs durchzuführen. Die Serienproduktion der Chips soll 2028 in Stuttgart starten. Das Training von KI-Modellen ist extrem energieintensiv: So verbrauchte das Training von Chat-GPT-4 so viel Strom wie 7000 Menschen jährlich. Auch die Nutzung von KI-Modellen ist energieaufwendig – eine Anfrage kann bis zu 130-mal mehr Strom benötigen als eine Google-Suche.
Optische Chips führen Multiplikationen und Additionen mit Licht aus, was besonders bei KI-Anwendungen wie Bilderkennung oder Sprachmodellen große Vorteile bringt. Während elektronische Chips Daten der Reihe nach verarbeiten, können optische Chips Informationen parallel verarbeiten, da viele Wellenlängen gleichzeitig genutzt werden können. Das Material Lithiumniobat ermöglicht eine besonders energieeffiziente Steuerung der optischen Bauteile.
Die Genauigkeit optischer Chips ist zwar geringer als bei digitalen Prozessoren, reicht aber für viele KI-Anwendungen aus. So erreichte der Q.Ant-Chip bei der Erkennung handgeschriebener Ziffern eine Genauigkeit von 95 Prozent, während der Prozessor von Lightmatter 99,3 Prozent erreichte. Die Integration optischer Chips in bestehende Computersysteme ist jedoch komplex, da Informationen zwischen optischen und elektronischen Signalen umgewandelt werden müssen.
Hersteller | Geschwindigkeit | Energieverbrauch | Genauigkeit |
---|---|---|---|
Q.Ant | bis zu 50x schneller | 1/30 des Verbrauchs | 95 % (Ziffernerkennung) |
Lightmatter | 1000x schneller (bestimmte Aufgaben) | n/a | 99,3 % (Ziffernerkennung) |
- Optische Chips ermöglichen parallele Datenverarbeitung und hohe Energieeffizienz.
- Die Genauigkeit ist für viele KI-Anwendungen ausreichend.
- Die Integration in bestehende Systeme bleibt eine Herausforderung.
Infobox: Optische Chips könnten die Energieprobleme von KI-Anwendungen lösen und bieten enorme Geschwindigkeitsvorteile, stehen aber noch vor technischen Herausforderungen. (Quelle: Neue Zürcher Zeitung)
WhatsApp: Blauer KI-Ring signalisiert Integration von Meta AI
Viele WhatsApp-Nutzer bemerken seit Kurzem einen blauen Ring in der App, der auf die Integration von „Meta AI“ hinweist. Diese KI basiert auf dem Sprachmodell „Llama 3“ und ist auch in Instagram und dem Facebook Messenger verfügbar. Meta AI unterstützt Nutzer beim Beantworten von Fragen, beim kreativen Schreiben und – in naher Zukunft – bei der Bildgenerierung. Die KI kann zudem Chatverläufe zusammenfassen und Empfehlungen geben.
Der blaue Ring ist ein visuelles Signal für die neue Funktion und verschwindet bei einigen Nutzern nach einiger Zeit oder nach einem App-Update. Eine vollständige Deaktivierung des Rings oder der KI ist derzeit nicht möglich. Persönliche Chats bleiben weiterhin durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt, jedoch gilt dies nicht im selben Maße für Gespräche mit Meta AI. Inhalte werden von Meta verarbeitet, um die Dienste zu verbessern, wobei laut Meta diese Daten nicht für öffentliche Trainingszwecke genutzt werden.
- Meta AI ist in WhatsApp, Instagram und Facebook Messenger integriert.
- Der blaue Ring signalisiert die neue KI-Funktion, kann aber nicht vollständig deaktiviert werden.
- Datenschutz: Persönliche Chats sind verschlüsselt, KI-Chats werden von Meta verarbeitet.
Infobox: Die Integration von Meta AI in WhatsApp bringt neue Funktionen, wirft aber Fragen zum Datenschutz und zur Nutzerkontrolle auf. (Quelle: Merkur)
Frankreich investiert 109 Milliarden Euro in Künstliche Intelligenz – Fokus auf agentenbasierte KI
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat im Februar eine Investition von 109 Milliarden Euro in Künstliche Intelligenz angekündigt. Ziel ist es, Europas technologische Führungsrolle zu stärken. Im Fokus steht die Entwicklung agentenbasierter KI (Agentic AI), bei der KI-Agenten eigenständig Daten analysieren, Entscheidungen treffen und Aufgaben umsetzen – mit minimaler menschlicher Aufsicht.
Agentenbasierte KI baut auf Large Language Models (LLMs) auf und ermöglicht es, komplexe Aufgaben wie Customer Relationship Management, HR oder Supply Chain Management autonom zu steuern. Im Gegensatz zur generativen KI, die neue Inhalte erstellt, macht agentenbasierte KI diese Systeme handlungsfähig und autonom. Unternehmen profitieren von Effizienzsteigerungen, etwa durch optimierte Logistik, automatisierte Kundenbetreuung und dynamische Prozessoptimierung.
- Effizienzsteigerung: KI-Agenten übernehmen anspruchsvolle Aufgaben, optimieren Prozesse und minimieren Fehler.
- Verbesserte Kundenerfahrung: Personalisierter Support rund um die Uhr, schnellere Bearbeitung und weniger Fehler.
- Synergien zwischen Mensch und KI: Agenten unterstützen Mitarbeiter, übernehmen Routineaufgaben und ermöglichen komplexere Entscheidungen.
- Risiken: Notwendigkeit von Governance, Datenschutz und einer Balance zwischen Autonomie und Kontrolle.
Die Herausforderungen liegen in der sicheren Integration, dem Datenschutz und der richtigen Balance zwischen Autonomie und menschlicher Kontrolle. Unternehmen setzen auf agentenbasierte Automatisierungsplattformen, um Transparenz und Sicherheit zu gewährleisten.
Infobox: Frankreich setzt mit 109 Milliarden Euro auf agentenbasierte KI, um Effizienz, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu stärken. (Quelle: BigData-Insider)
Studie: So nutzt der Mittelstand Künstliche Intelligenz
Eine von Reichelt Elektronik beauftragte und von OnePoll durchgeführte Studie unter 500 Entscheidern aus mittelständischen Unternehmen zeigt: 76 Prozent setzen KI bereits ein oder planen dies in Kürze. Ein Drittel (32 Prozent) nutzt KI im Alltag, 25 Prozent befinden sich in Pilotprojekten oder Testphasen, und 19 Prozent planen den Einsatz innerhalb der nächsten 12 Monate.
KI wird vor allem zur Optimierung von Geschäfts- und Produktionsprozessen (51 Prozent) und im Entwicklungsprozess (44 Prozent) eingesetzt. 88 Prozent der Befragten bestätigen, dass KI die Qualität steigert, 76 Prozent sehen Vorteile bei der Kostenreduktion und Prozessoptimierung. 72 Prozent berichten von einer Gewinnsteigerung durch KI-Anwendungen. Zudem ermöglicht KI eine schnellere Reaktion auf Marktveränderungen (73 Prozent) und beschleunigt die Entwicklung neuer Produkte (67 Prozent).
Bereich | Anteil der Unternehmen |
---|---|
KI-Einsatz oder Planung | 76 % |
Alltagseinsatz | 32 % |
Pilotprojekte/Testphase | 25 % |
Qualitätssteigerung durch KI | 88 % |
Kostenreduktion/Prozessoptimierung | 76 % |
Gewinnsteigerung | 72 % |
78 Prozent der Befragten sehen in KI einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil, 76 Prozent wünschen sich mehr europäische KI-Tools. Die größten Herausforderungen sind Sicherheits- und Datenschutzbedenken bei Cloud-Lösungen (36 Prozent) sowie fehlende IT-Infrastruktur (36 Prozent). 44 Prozent wünschen sich einen leichteren Zugang zu Förderungen, 43 Prozent zu Beratung und digitaler Infrastruktur.
- KI ist im Mittelstand angekommen und wird als Innovationsmotor gesehen.
- Herausforderungen bestehen bei Datenschutz, Infrastruktur und Bürokratie.
- Die Mehrheit erwartet durch KI neue Produkte und effizientere Prozesse.
Infobox: Der Mittelstand setzt zunehmend auf KI, um Qualität, Effizienz und Innovationskraft zu steigern, sieht aber noch Handlungsbedarf bei Infrastruktur und Förderung. (Quelle: Elektronikpraxis)
Quellen:
- Künstliche Intelligenz: Welches Risiko birgt „Vibe Coding“ für die IT-Sicherheit?
- Welttag des Buches: Fantasie oder KI-Formel - Wer schreibt morgen unsere Bücher?
- Optische Chips revolutionieren KI: Energie sparen mit Licht
- WhatsApp bringt blauen KI-Ring für alle – Was macht der Meta KI Ring und wie deaktiviert man ihn?
- Emmanuel Macrons 109 Milliarden Euro Investition in Künstliche Intelligenz
- Wie der Mittelstand künstliche Intelligenz nutzt
- Dr. ChatGPT: Was taugt KI in der Medizin?
- C. H. Beck und Rechts-KI Noxtua wollen Arbeit der Juristen revolutionieren
- Automatisierte Wetterfee: KI-Modell liefert Wetterprognosen
- Vier Pilot-Finanzämter: Schnellere Steuerbescheide mithilfe von KI in NRW
- Whatsapp hat jetzt Meta AI – so werden Sie den KI-Bot los
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