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Investor Albert Wenger über KI, Trump und Musk: Radikale Veränderungen und politische Risiken
Der deutsch-amerikanische Tech-Investor Albert Wenger sieht die Welt an einem Wendepunkt: Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich rasant weiter und stellt bestehende Systeme wie Sozial-, Steuer-, Gesundheits- und Erziehungssysteme vor große Herausforderungen. Wenger fordert eine grundlegende Neuerfindung dieser Strukturen, um mit den radikalen Möglichkeiten der KI Schritt zu halten. Ein zentrales Element seiner Vision ist das bedingungslose Grundeinkommen. In einem von ihm und seiner Frau finanzierten Experiment erhalten 128 zufällig ausgewählte Menschen in Hudson fünf Jahre lang monatlich 500 Dollar. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Menschen wohler fühlen, gesünder sind und mehr Zeit für Weiterbildung sowie Familie und Freunde haben.
Wenger betont, dass KI bereits heute massive Auswirkungen auf Unternehmen hat: So konnte ein von ihm unterstütztes Unternehmen die Zahl der Mitarbeiter im Kundenservice von 18 auf drei reduzieren und dabei die Kundenzufriedenheit steigern. Auch Entwicklerteams werden durch KI häufig halbiert. Dennoch dauert die Umstellung in großen Unternehmen länger, während auf Ad-hoc-Arbeitsmärkten für Freelancer bereits sinkende Löhne zu beobachten sind.
Im internationalen Vergleich sieht Wenger Europa keineswegs im Hintertreffen, fordert jedoch bessere Rahmenbedingungen und eine europäische Herangehensweise. Er schlägt vor, das französische Unternehmen Mistral von Copyright-Beschränkungen zu befreien, sofern dessen Sprachmodell Open Weight bleibt, also die Parameter öffentlich zugänglich sind. Dies würde Europa im Wettbewerb mit US-amerikanischen und chinesischen KI-Modellen stärken.
Wenger warnt vor einer Zukunft, in der eine Superintelligenz von wenigen Akteuren wie Sam Altman kontrolliert wird. OpenAI wurde kürzlich mit 300 Milliarden Dollar bewertet und erhielt 40 Milliarden Dollar von Investoren. Wenger plädiert für eine breite Verteilung der Vorteile von KI in der Gesellschaft.
„Es gibt eine fünfzigprozentige Chance, dass Musk vielleicht in zwei Jahren im Gefängnis sitzt und Starlink Trump oder dem Staat gehört. Das ist nur halb im Scherz gemeint. Denn wer glaubt, dass Trump einfach alles umsetzt, was Elon Musk will, der unterschätzt Trump.“ (Albert Wenger, N-TV)
Wenger sieht die aktuellen politischen Entwicklungen in den USA kritisch, insbesondere die Annäherung vieler Tech-Größen an Donald Trump. Er betont, dass hinter Trump verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Zielen stehen, deren Erfolg noch offen ist.
Experiment | Teilnehmer | Dauer | Monatliche Zahlung |
---|---|---|---|
Grundeinkommen Hudson | 128 | 5 Jahre | 500 Dollar |
OpenAI Bewertung | Investition | Waymo Fahrten/Woche | Diagnoseleistung KI |
300 Mrd. Dollar | 40 Mrd. Dollar | 100.000 (San Francisco) | Besser als 80-90% der Ärzte |
- KI verändert Arbeitsmärkte und Unternehmensstrukturen bereits heute spürbar.
- Europa hat Potenzial, benötigt aber bessere politische Rahmenbedingungen.
- Die politische Entwicklung in den USA birgt Risiken für Tech-Unternehmen und die Gesellschaft.
Infobox: Albert Wenger fordert ein neues Sozialsystem für das KI-Zeitalter, warnt vor einer zu starken Konzentration von KI-Macht und sieht Europa mit gezielten Maßnahmen im internationalen Wettbewerb gut aufgestellt. (Quelle: N-TV)
Big Tech: Investitionen in KI bleiben auf Rekordniveau
Die aktuellen Quartalszahlen der großen Tech-Konzerne sprechen eine deutliche Sprache: Microsoft und Meta erhöhen ihre Investitionen in Künstliche Intelligenz weiter. Meta hebt die Prognose für die Investitionsausgaben 2025 von 60-65 Milliarden US-Dollar auf 64-72 Milliarden Dollar an. Microsoft steigerte seine Investitionsausgaben im jüngsten Quartal von 14 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf 21,4 Milliarden Dollar.
Microsofts Cloud-Sparte erzielte im ersten Quartal 2025 einen Umsatz von 42,4 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Nachfrage nach KI-Diensten bleibt hoch, wie auch eine Analystennotiz der Investmentbank Jefferies bestätigt: Die KI-Nachfrage bei Microsoft sei tendenziell höher als erwartet. Die Microsoft-Aktie stieg nach Veröffentlichung der Zahlen um mehr als neun Prozent, Meta legte um etwa fünf Prozent zu.
Auch Google meldet starke Zahlen: Der Umsatz der KI-orientierten Cloud-Sparte stieg im ersten Quartal im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 12,3 Milliarden Dollar. Die Investitionsausgaben erhöhten sich von zwölf Milliarden Dollar im Vorjahr auf 17,2 Milliarden Dollar.
Unternehmen | Investitionsausgaben 2025 | Cloud-Umsatz Q1/2025 | Wachstum Cloud-Umsatz |
---|---|---|---|
Meta | 64-72 Mrd. $ | k.A. | k.A. |
Microsoft | 21,4 Mrd. $ (Q1) | 42,4 Mrd. $ | +20 % |
17,2 Mrd. $ (Q1) | 12,3 Mrd. $ | +28 % |
- Meta und Microsoft investieren massiv in KI-Infrastruktur.
- Microsofts Auftragsbestand für Servertechnologie liegt bei 315 Milliarden Dollar.
- Die Nachfrage nach KI-Diensten bleibt trotz zyklischer Schwankungen hoch.
Infobox: Die großen Tech-Konzerne setzen weiterhin auf KI und investieren Milliardenbeträge in Infrastruktur und Entwicklung. Analysten sehen keine Anzeichen für eine Abkühlung des KI-Booms. (Quelle: Business Insider Deutschland)
KI schreibt bei Microsoft und Google bereits bis zu 30 Prozent des Codes
Microsoft-CEO Satya Nadella gab an, dass Künstliche Intelligenz aktuell zwischen 20 und 30 Prozent des Codes im Unternehmen schreibt. Die Qualität des KI-generierten Codes variiert je nach Programmiersprache: Bei Python erzielt die KI bessere Ergebnisse als bei C++. Microsoft-CTO Kevin Scott prognostizierte, dass bis 2030 rund 95 Prozent des Codes weltweit von KI geschrieben werden könnten. Dies würde bedeuten, dass künftig nur noch jede zehnte Person für Programmieraufgaben benötigt wird.
Auch Google meldet einen KI-Anteil von über 30 Prozent am geschriebenen Code. CEO Sundar Pichai erklärte, dass generative KI in allen Geschäftsbereichen eingesetzt wird und bei allen 15 Produkten mit mindestens einer halben Milliarde Nutzer:innen KI-Tools auf Basis von Gemini zum Einsatz kommen.
- Microsoft: 20-30 % des Codes werden von KI geschrieben.
- Google: Über 30 % des Codes werden von KI generiert.
- Prognose: Bis 2030 könnten 95 % des Codes weltweit von KI stammen.
Infobox: KI übernimmt bereits einen erheblichen Teil der Softwareentwicklung bei Microsoft und Google. Die Entwicklung schreitet schnell voran und könnte die Arbeitswelt für Programmierer:innen grundlegend verändern. (Quelle: t3n)
KI-gestützte App „Miteinander Reden“ fördert konstruktiven Dialog
In Nürnberg hat der Software-Entwickler Jonas Jabari eine App entwickelt, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz den konstruktiven Dialog zwischen Menschen mit unterschiedlichen politischen Ansichten fördern soll. Die Anwendung „Miteinander reden“ unterstützt Nutzer:innen dabei, eine gemeinsame Gesprächsbasis zu finden und empathisch sowie sachlich aufeinander einzugehen. Ziel ist es, das Vertrauen des Gegenübers zu gewinnen und populistische Aussagen gezielt zu entkräften.
Mehr als 6.000 Menschen haben die App bereits ausprobiert. Wer erfolgreich einen AfD-Anhänger überzeugt, kann den Gesprächsverlauf veröffentlichen. Die App wurde in nur vier Tagen – ebenfalls mit KI-Unterstützung – entwickelt. Erweiterungen, die sich nicht nur auf die AfD konzentrieren, sind geplant. Jonas Jabari sucht aktuell Unterstützer für die Weiterentwicklung.
- App unterstützt konstruktive politische Diskussionen mit KI.
- Über 6.000 Nutzer:innen haben die App getestet.
- Entwicklung der App dauerte vier Tage.
Infobox: Die App „Miteinander reden“ zeigt, wie KI zur Förderung des gesellschaftlichen Dialogs beitragen kann. Sie bietet einen sicheren Raum für Übung und Reflexion politischer Gespräche. (Quelle: BR)
Quellen:
- MotorAi: Deutsches KI-Start-up testet autonome Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen
- "Es gibt eine Chance, dass Musk in zwei Jahren im Gefängnis sitzt"
- KI-Briefing: Augenscan und durch – So sollen Sie sich im Netz ausweisen
- Big Tech: Zahlen sprechen gegen KI-Abkühlung
- "Miteinander Reden": KI-App für konstruktive Diskussionen
- (S+) Meinung: Sascha Lobo über Agentic AI: Unsere eigenen KI-Agenten werden uns regelmäßig gruselig überraschen
- KI schreibt bei Microsoft bis zu 30 Prozent des Software-Codes
- Lernen mit KI: Machen ChatGPT und Co. die Schüler dümmer?
- Zur Unterstützung: Bei Wikipedia zieht KI ein
- Googles AI-Mode bekommt das bislang größte Update: Wie sich die Suche für Nutzer künftig verändert
- Vorreiter bei KI-Anime? Studio sichert sich »AI Anime«-Marken
- EU AI Act: Wie Unternehmen die KI-Verordnung einhalten
- Marktreport: AI Robotics
- Perplexity AI jetzt direkt über WhatsApp nutzbar
- "AI Mode": Google-Suche wird bald sehr ähnlich wie der Chatbot Gemini