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Das menschliche Gehirn bleibt der KI in zentralen Aspekten überlegen
Eine aktuelle Studie der Universität Amsterdam, veröffentlicht im Fachjournal PNAS, zeigt, dass das menschliche Gehirn über einzigartige Aktivierungsmuster verfügt, die es ermöglichen, Fortbewegungsmöglichkeiten in der Umgebung sofort zu erkennen. Diese Fähigkeit, sogenannte Affordanzen – also Handlungsmöglichkeiten – automatisch zu erfassen, ist selbst für fortschrittlichste KI-Systeme bislang unerreichbar. Die Forscherinnen und Forscher ließen Probanden im MRT-Scanner Fotos von Landschaften und Innenräumen betrachten und bewerten, ob diese zum Gehen, Radfahren, Autofahren, Schwimmen, Bootfahren oder Klettern einladen. Das Ergebnis: Das Gehirn verarbeitet diese Informationen automatisch, unabhängig davon, ob die Testpersonen explizit darauf achten sollten.
Im Vergleich dazu zeigten KI-Modelle wie ChatGPT deutliche Schwächen. Selbst speziell trainierte Systeme konnten die menschliche Leistung nur annähernd erreichen. Studienleiterin Iris Groen betont, dass KI-Modelle die Verbindung von Wahrnehmung und Erfahrung in einer physischen Welt nicht leisten können, da sie nur in einem Computer existieren. Die Erkenntnisse könnten laut den Forschenden dazu beitragen, KI intelligenter, wirtschaftlicher und menschenfreundlicher zu machen, insbesondere im Hinblick auf Energieeffizienz und nachhaltige Entwicklung.
- Das menschliche Gehirn erkennt Handlungsmöglichkeiten automatisch.
- KI-Modelle erreichen nicht die Treffsicherheit menschlicher Wahrnehmung.
- Die Studie hebt die Bedeutung effizienter Informationsverarbeitung für nachhaltige KI hervor.
"Wir verbinden unsere Wahrnehmung mit unserer Erfahrung in einer physischen Welt. KI-Modelle können das nicht, weil sie nur in einem Computer existieren." (Iris Groen, Universität Amsterdam)
Infobox: Die Studie belegt erstmals, dass Affordanzen nicht nur ein psychologisches Konzept, sondern auch eine messbare Eigenschaft des Gehirns sind. (Quelle: WEB.DE)
G7-Staaten nehmen Energieverbrauch von KI ins Visier
Die G7-Staaten haben auf ihrem Gipfel in Kananaskis, Kanada, eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, in der sie den steigenden Stromverbrauch durch Künstliche Intelligenz (KI) und deren Auswirkungen auf die Sicherheit, Stabilität und Erschwinglichkeit der Stromversorgung anerkennen. Laut der Erklärung kann KI jedoch auch genutzt werden, um Innovationen im Energiebereich zu fördern und die Widerstandsfähigkeit der Energiesysteme zu stärken. Die G7-Mitglieder – USA, Großbritannien, Kanada, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan und die EU – wollen Innovationen unterstützen, die die Energie- und Ressourceneffizienz von KI-Modellen verbessern und den Betrieb von Rechenzentren optimieren.
Eine Studie des Umweltbundesamts prognostiziert, dass der KI-bedingte Energieverbrauch in Rechenzentren bis 2028 auf etwa 300 TWh ansteigen wird, was rund einem Prozent des weltweiten Stromverbrauchs entspricht. Die G7-Staaten planen, noch in diesem Jahr Arbeitspläne zu KI und Energie vorzulegen und die Entwicklung von KI-Kompetenzen im Energiesektor zu fördern. Ein weiteres Ziel ist es, negative externe Effekte abzumildern und Vorteile für die Menschen zu schaffen.
Jahr | Prognostizierter KI-Energieverbrauch (TWh) | Anteil am weltweiten Stromverbrauch |
---|---|---|
2028 | 300 | 1 % |
- G7 erkennt Risiken und Chancen von KI für Energiesysteme an.
- Bis 2028 wird ein KI-bedingter Energieverbrauch von 300 TWh erwartet.
- Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und Standortwahl von Rechenzentren sind geplant.
Infobox: Die G7-Staaten wollen Innovationen fördern, die die Energieeffizienz von KI verbessern, und setzen auf internationale Zusammenarbeit zur Bewältigung der Herausforderungen. (Quelle: heise online)
Meta investiert 15 Milliarden US-Dollar in Scale AI
Meta plant, für rund 15 Milliarden US-Dollar 49 Prozent der Anteile am KI-Startup Scale AI zu erwerben. Dies wäre das größte Einzelinvestment in der Firmengeschichte von Meta. Scale AI ist auf die Aufbereitung und Strukturierung von Daten für das Training von KI-Modellen spezialisiert. Im vergangenen Jahr lag der Gesamtumsatz von Scale AI laut Bloomberg bei rund 900 Millionen Dollar, die Prognose für das laufende Jahr steht bei etwa zwei Milliarden Dollar. Google sollte laut Reuters rund 200 Millionen Dollar für die Annotationsdienstleistung zahlen, was durch den Meta-Deal nun hinfällig ist.
Scale AI bietet drei Hauptgeschäftszweige: Data Labeling (Data Engine), eine Plattform für agentische KI und feinjustierte Modelle sowie Modellevaluationen und Benchmarks. Besonders umstritten ist das Geschäftsmodell, da viele der für das Labeling eingesetzten Arbeitskräfte in Niedriglohnländern arbeiten und nur einen Monatslohn im zweistelligen Dollar-Bereich erhalten. Sollte der Deal von den US-Wettbewerbsbehörden genehmigt werden, würde Scale AI zum exklusiven Datenpartner für Meta werden.
Jahr | Umsatz (Mio. USD) |
---|---|
2024 | 900 |
2025 (Prognose) | 2.000 |
- Meta will 49 % von Scale AI für 15 Milliarden US-Dollar erwerben.
- Scale AI ist auf Datenaufbereitung für KI-Modelle spezialisiert.
- Das Geschäftsmodell ist wegen niedriger Löhne für Clickworker umstritten.
Infobox: Der Meta-Deal könnte die KI-Landschaft neu ordnen und Scale AI zum exklusiven Datenpartner machen. (Quelle: t3n)
Marvell Technology profitiert vom KI-Boom
Der Halbleiter-Hersteller Marvell Technology hat mit einer kundenspezifischen KI-Veranstaltung bei Anlegern für Aufsehen gesorgt. Die Aktie stieg um gut zehn Prozent auf ein neues Mehrmonatshoch. Marvell hat den totalen adressierbaren Markt auf 94 Milliarden Dollar angehoben, was 26 Prozent über dem Vorjahresniveau liegt. Das Unternehmen peilt einen Marktanteil von 20 Prozent an, was bis 2028 rund 18 Milliarden Dollar Umsatz durch den Megatrend KI bedeuten könnte.
Analysten von Morgan Stanley halten einen Gewinn je Aktie von sieben bis acht Dollar für realistisch, während Loop Capital einen fairen Wert von 90 Dollar sieht. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung, nachdem das Unternehmen zuvor schwache Quartalszahlen präsentiert hatte. Anleger, die das Derivat mit der WKN HT49AM erworben haben, liegen inzwischen gut 60 Prozent im Plus.
Marktpotenzial (Mrd. USD) | Marktanteil (%) | Umsatzpotenzial bis 2028 (Mrd. USD) |
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94 | 20 | 18 |
- Marvell Technology hebt Marktpotenzial auf 94 Mrd. USD an.
- Bis 2028 werden 18 Mrd. USD Umsatz durch KI erwartet.
- Die Aktie stieg um gut zehn Prozent, Derivat-Anleger liegen 60 % im Plus.
Infobox: Marvell Technology setzt auf den KI-Boom und hebt seine Prognosen deutlich an. (Quelle: Der Aktionär)
KI-Halluzinationen ermöglichen neuartige Proteine
Ein Team um Kashif Sadiq vom European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg hat mit »AlphaDesign« eine neue Technik entwickelt, die Halluzinationen von KI-Systemen nutzt, um völlig neue, funktionsfähige Proteine zu konstruieren. In ersten Experimenten blockierten 17 der 88 generierten Proteine das Zielprotein RcaT. AlphaDesign erzeugte auch Proteine mit zwei Bindungsstellen oder solche, die ihre Form ändern müssen – besonders anspruchsvolle Aufgaben im Proteindesign.
Das Verfahren kombiniert zufällige Proteinabfolgen, deren Struktur mit AlphaFold vorhergesagt wird, mit einem Maschinenlern-Algorithmus, der durch Halluzinationen bessere Versionen erzeugt. Ein Diffusionsmodell generiert aus den Kandidatenproteinen weitere Varianten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit die gewünschte Struktur und Funktion aufweisen. Das System ist besonders leistungsfähig, hat aber noch Schwächen bei großen Proteinen.
- AlphaDesign erzeugte 17 von 88 funktionsfähigen Hemmstoffen gegen RcaT.
- Das System kombiniert Halluzinationen und Diffusionsmodelle für optimiertes Proteindesign.
- Schwächen bestehen noch bei großen Proteinen.
Infobox: Die neue Technik könnte die Entwicklung neuartiger Biomoleküle beschleunigen. (Quelle: Spektrum der Wissenschaft)
Berlin: Erster Werbespot komplett mit KI produziert
Die Berliner Werbeagentur Jung von Matt Spree hat erstmals einen kompletten Werbespot für die Getränkemarke Spreequell ausschließlich mit KI produziert. Der Spot „Trink dir Berlin bergig“ wurde mit generativer KI entwickelt, inklusive KI-generierter Bilder, Voice-over und einer Mischung aus Berlin Techno und Blasmusik. Die Produktion stellte das Team vor besondere Herausforderungen, da sich das Toolset seit Projektbeginn im Februar mehrfach weiterentwickelt hat.
Laut Agentur wären die gezeigten Szenarien in traditioneller Produktion oder mit 3D-Technik in diesem Zeit- und Budgetrahmen nicht möglich gewesen. Die Kampagne läuft vom 17. Juni bis 12. August 2025 in Berlin und Brandenburg über Online-Video, Kino, Social Media und Native Ads. Alle Stimmen im Spot wurden digital von KI-Künstlern erzeugt, nur die Musik stammt von Menschen.
- Erster Werbespot in Deutschland, der komplett mit KI produziert wurde.
- KI generierte Bilder, Stimmen und Sounddesign.
- Kampagne läuft regional vom 17. Juni bis 12. August 2025.
Infobox: Die Produktion zeigt das Potenzial generativer KI für die Werbebranche. (Quelle: heise online)
Themenfonds: Chancen und Risiken für ETF-Anleger
Themenfonds, die auf Trends wie Rüstung, Künstliche Intelligenz oder erneuerbare Energien setzen, haben Anlegern zuletzt hohe Gewinne beschert. Doch laut SZ.de kann der Einstieg in solche ETFs zum falschen Zeitpunkt riskant sein. Das Beispiel erneuerbare Energien zeigt, dass einstige Lieblinge der Anleger schnell an Wert verlieren können. Trends an den Börsen können abrupt enden, und vergangene Renditen lassen sich in der Zukunft nicht einfach wiederholen.
- Themenfonds bieten Chancen auf hohe Gewinne, bergen aber auch das Risiko plötzlicher Kursverluste.
- Rüstung, KI und erneuerbare Energien sind aktuelle Trendthemen.
- Vergangene Erfolge sind keine Garantie für zukünftige Renditen.
Infobox: Anleger sollten bei Themenfonds auf die Risiken achten und nicht nur auf vergangene Gewinne setzen. (Quelle: SZ.de)
KI im Alltag: Zwischen Freundschaft und Sorgen
KI ist längst nicht mehr nur ein Werkzeug im Beruf, sondern spielt auch im Privatleben vieler Menschen eine Rolle. Laut Zeit Online chatten manche Teenager mit Bots, die als Figuren aus Serien oder Spielen auftreten, während andere – auch Erwachsene – Chatbots um Rat fragen oder ihnen von ihrem Tag erzählen. Manche führen sogar erotische Rollenspiele mit KI-Begleitern. Die Redaktion interessiert sich für die Erfahrungen der Leserinnen und Leser mit KI im Alltag, insbesondere im Hinblick auf Freundschaft, emotionale Bindung und mögliche Sorgen um den Einfluss auf Kinder.
- KI wird zunehmend als Gesprächspartner und emotionaler Begleiter genutzt.
- Es gibt sowohl positive Erfahrungen als auch Sorgen über zu viel Zeit mit KI.
- Die Redaktion sammelt Erfahrungsberichte für eine Veröffentlichung.
Infobox: KI verändert das Privatleben vieler Menschen und wirft neue Fragen zu Beziehungen und emotionaler Bindung auf. (Quelle: Zeit Online)
Quellen:
- (S+) Steuererklärung: Kann KI meine Steuer erledigen? Der Test
- In diesem Aspekt ist das menschliche Gehirn der KI überlegen
- KI im Alltag: Sind Sie mit einer künstlichen Intelligenz befreundet?
- Warum Themenfonds für ETF-Anleger zur Falle werden können
- Gipfel-Erklärung: G7-Staaten wollen "Energie-Herausforderungen" von KI angehen
- „Wir werden versorgt wie Multimilliardäre“
- Künstliche Biomoleküle: KI-Halluzinationen erzeugen neuartige Proteine
- Marvell Technology: Frische KI-Fantasie – Aktie hebt ab
- Das Mysterium „AI Gigafactory“
- Berlin agency implements commercial entirely with AI
- Deal mit Scale AI: Wie sich Meta für 15 Milliarden die KI-Krone erkaufen will
- Open AI will ein neues soziales Netzwerk schaffen. Was ist davon zu erwarten?
- Driving Digital Transformation in Retail: MOL's Use of Data and AI
- Luxemburg setzt mit Mistral AI auf ethische und sichere KI