Microsoft setzt auf Atomstrom für KI – Reaktor Three Mile Island soll 2027 ans Netz

28.06.2025 132 mal gelesen 6 Kommentare

Microsofts KI-Stromhunger: US-Atomkraftwerk soll vorzeitig reaktiviert werden

Microsoft plant, seinen steigenden Energiebedarf für KI-Rechenzentren künftig verstärkt mit Atomstrom zu decken. Im September des Vorjahres unterzeichnete das Unternehmen einen 20-jährigen Stromabnahmevertrag mit Constellation Energy, einem US-Versorger, der auf CO2-neutralen Strom aus Nuklearanlagen spezialisiert ist. Ziel ist es, den stillgelegten Reaktor TMI Block 1 des Kraftwerks Three Mile Island bis 2028 wieder in Betrieb zu nehmen. Constellation-CEO Joe Dominguez erklärte nun, dass die Reaktivierung möglicherweise bereits 2027 erfolgen könnte, sofern der lokale Netzbetreiber PJM die Anlage wieder ans Netz anschließt. Der 837-Megawatt-Reaktor wurde 2019 aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt, da Subventionen fehlten, um mit fossilen Brennstoffen zu konkurrieren.

Die Reaktivierung des Reaktors ist technisch anspruchsvoll, da Turbine, Generator, Transformatoren sowie Kühl- und Steuerungssysteme umfassend überholt werden müssen. Zudem ist eine Genehmigung der US-Atomaufsichtsbehörde erforderlich. Constellation betreibt bereits 21 Kernreaktoren in den USA, was die Genehmigung erleichtern dürfte. Auch andere große Cloud-Anbieter wie Meta und Amazon Web Services (AWS) setzen zunehmend auf Atomstrom. Meta unterzeichnete einen 20-jährigen Vertrag für das 1,1-Gigawatt-Kernkraftwerk Clinton Clean Energy Center, während AWS 650 Millionen US-Dollar in eine Kernkraftanlage investierte, um bis zu 1,92 Gigawatt Netzstrom bis 2042 zu beziehen. Kleine modulare Reaktoren (SMRs) sind ebenfalls im Fokus, werden aber voraussichtlich erst Anfang der 2030er Jahre einsatzbereit sein. Kritiker bemängeln ungelöste Endlagerfragen, Sicherheitsrisiken und hohe Kosten, die alternative Energielösungen verdrängen könnten.

Unternehmen Vertrag/Investition Leistung Laufzeit
Microsoft Stromabnahmevertrag mit Constellation Energy 837 MW (Three Mile Island Block 1) 20 Jahre
Meta Stromabnahmevertrag für Clinton Clean Energy Center 1,1 GW 20 Jahre
AWS Kauf einer Kernkraftanlage bis zu 1,92 GW Netzstrom bis 2042
  • Microsoft, Meta und AWS setzen auf Atomstrom für KI-Rechenzentren.
  • Reaktivierung von Three Mile Island Block 1 könnte bereits 2027 erfolgen.
  • Kritik an ungelösten Endlagerfragen und hohen Kosten.

Infobox: Die großen Cloud-Anbieter investieren massiv in Atomstrom, um den Energiebedarf für KI zu decken. Die Reaktivierung alter Reaktoren und der Bau neuer Anlagen stehen im Fokus, werden aber von Kritik an Sicherheit und Nachhaltigkeit begleitet. (Quelle: heise online)

Bramstedt: Künstliche Intelligenz erfasst Straßenschäden

In Bramstedt, Schleswig-Holstein, wurde Künstliche Intelligenz eingesetzt, um Straßenschäden zu erfassen und zu bewerten. Innerhalb von gut zwei Monaten konnten alle 62 Straßenkilometer der Gemeinde digital erfasst werden. Die Bewertung der Straßenschäden erfolgte ebenfalls durch die KI, was den Prozess erheblich beschleunigte. Laut NDR.de sind durch den Einsatz der Technologie keine Arbeitsplätze gefährdet.

  • Erfassung und Bewertung von 62 Straßenkilometern in zwei Monaten.
  • Arbeitsplätze bleiben trotz Digitalisierung erhalten.

Infobox: Der Einsatz von KI in Bramstedt zeigt, wie digitale Technologien kommunale Aufgaben effizienter gestalten können, ohne Arbeitsplätze zu gefährden. (Quelle: NDR.de)

Bayern will riesiges Rechenzentrum der EU für Künstliche Intelligenz: Bekommt Schweinfurt den Zuschlag?

Im neuen Gewerbepark Conn Barracks bei Schweinfurt könnte das bislang größte Rechenzentrum für Künstliche Intelligenz in Deutschland entstehen. Der Freistaat Bayern bewirbt sich mit einer Fläche von 30 bis 40 Hektar aus dem insgesamt 100 Hektar großen Areal für ein europaweit ausgeschriebenes Projekt der EU-Kommission. Das Konversionsmanagement des Landkreises Schweinfurt bestätigte die Bewerbung. Die Region bietet laut Kommentaren in der Mainpost ausreichend erneuerbare Energien, einen Batteriespeicher und die Südlink-Trasse zur Absicherung der Stromversorgung. Die Abwärme des Rechenzentrums soll im Rahmen der Wärmenetzplanung an Schweinfurt und umliegende Dörfer abgegeben werden.

Diskutiert wird, ob das Projekt viele Arbeitsplätze vor Ort schafft, da IT-Fachkräfte häufig im Homeoffice arbeiten. Dennoch wird die Hoffnung geäußert, dass sich Zukunftsbranchen in der Nähe des Rechenzentrums ansiedeln könnten. Kritisch angemerkt wird der hohe Strombedarf für die Kühlung der Rechenzentren und die Notwendigkeit günstiger Energie, die in Norddeutschland leichter verfügbar sei als in Bayern.

  • Geplante Fläche: 30–40 Hektar im Gewerbepark Conn Barracks.
  • Stromversorgung durch erneuerbare Energien, Batteriespeicher und Südlink.
  • Abwärmenutzung für regionale Wärmenetze.

Infobox: Schweinfurt bewirbt sich um das größte KI-Rechenzentrum Deutschlands. Die Region setzt auf erneuerbare Energien und innovative Wärmenutzung, sieht aber Herausforderungen bei Strombedarf und Arbeitsplatzentwicklung. (Quelle: Mainpost)

Künstliche Intelligenz Deepseek sicher: Olaf Scholz ist Kanzler von Deutschland

Die Künstliche Intelligenz Deepseek gibt weiterhin an, dass Olaf Scholz Bundeskanzler Deutschlands sei. Auf die Frage nach dem aktuellen Kanzler antwortet das chinesische KI-Programm: „Derzeit (Stand Juni 2025) ist Olaf Scholz der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Er wurde am 8. Dezember 2021 zum Kanzler gewählt und führt eine Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP (Ampelkoalition).“ Auch nach Hinweisen auf einen Wechsel im Kanzleramt bleibt Deepseek bei dieser Aussage und verweist auf den Stand der Trainingsdaten bis Juni 2024.

Auf den Hinweis, dass Friedrich Merz Kanzler sei, antwortet Deepseek, Merz sei lediglich Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Oppositionsführer. Die KI erklärt, dass veraltete Informationen auf einem festen Trainingsdatensatz beruhen, der nur bis zu einem bestimmten Stichtag reicht. Auch ChatGPT gibt ähnliche Erklärungen ab.

  • Deepseek nennt Olaf Scholz weiterhin als Bundeskanzler (Stand Juni 2025).
  • Begründung: Trainingsdaten reichen nur bis Juni 2024.

Infobox: Künstliche Intelligenzen wie Deepseek und ChatGPT können veraltete Informationen liefern, wenn ihre Trainingsdaten nicht aktuell sind. (Quelle: Berliner Zeitung)

Künstliche Intelligenz bringt 37 Prozent mehr beim Stromhandel

Forschende am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA konnten durch eine KI-gestützte Prognoseplattform die Erlöse flexibler Stromanpasser auf dem Regelenergiemarkt um bis zu 37 % steigern. Die Plattform nutzt Machine-Learning-Modelle, um den Regelleistungsmarktpreis vorherzusagen. Ein spezielles Offset-Modul sorgt dafür, dass Gebote knapp unter dem realen Marktpreis bleiben, was die Gewinnerquote erhöht. In Studien wurde pro Megawatt und Jahr ein möglicher Vergütungsanstieg von bis zu 3.631 € dokumentiert.

Die Relevanz des Ansatzes wächst mit der steigenden Volatilität der Stromnetze durch erneuerbare Energien. Das System ist modular aufgebaut und kann auf andere Pay-as-Bid-Systeme, wie sie auch in Finanzmärkten üblich sind, übertragen werden. Die Forschenden planen, externe Datenquellen wie Wetterprognosen in die Modelle zu integrieren, um die Prognosegüte weiter zu erhöhen.

Steigerung der Erlöse Vergütungsanstieg pro MW/Jahr
bis zu 37 % bis zu 3.631 €
  • KI-gestützte Prognoseplattform steigert Erlöse am Regelenergiemarkt.
  • Modularer Aufbau ermöglicht Übertragung auf andere Märkte.

Infobox: Der Einsatz von KI im Stromhandel ermöglicht signifikante Mehrerlöse und unterstützt die Netzstabilität. (Quelle: ingenieur.de)

Quellen:

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Also, was mir bei dem Thema eigentlich immer wieder auffällt, ist dieser riesige Fokus auf „grüne“ Energie und Nachhaltigkeit – und dann werden reihenweise alte Atomkraftwerke aus dem Dornröschenschlaf geholt, nur weil die KI jetzt soviel Saft braucht. Klar, so ein Rechenzentrum will gespeist werden, aber dass Microsoft ausgerechnet auf Three Mile Island setzt – das ist für mich schon eine irreansage. Der Name steht ja in den USA nicht grad für Fortschritt, sondern eher für das Gegenteil.

Was mich immer wundert ist auch, wie wenig eigentlich über die Endlagerfrage geredet wird (gab’s hier unten in den Kommentaren nur so ganz am rande). Es wird immer so getan, als wär das Problem schon längst irgendwie „gelöst“ oder lasse sich verschieben – dabei soll das Zeug Jahrtausende sicher weggeschlossen werden und kein Mensch hat bisher einen Plan, wie das sinnvoll funktionieren soll. Und dann baut man immer weiter neue Kapazitäten auf, obwohl Wind oder Sonne gerade in den USA ja oft besser ausbaubar wären (auch wenn das nicht 24/7 klappt). Ich hab das Gefühl, da denkt keiner so richtig langfristig, sondern es geht eher um schnelle Lösungen, die halt kurzfristig am einfachsten erscheinen.

Richtig spannend find ich ja auch den Punkt, wie extrem sich Meta und AWS da jetzt positionieren – da merkt man mal, dass das nicht nur ein Microsoft-Ding ist, sondern grad echt ein Industrie-Shift. Klar, die wollen halt Netzsicherheit, aber Atomkraft hat halt auch seine Schattenseiten.

Und weil weiter oben wer meint, dass das ja alles völlig sicher wäre: Ich bin da eher skeptisch, wenn so ein altes Kraftwerk nach Jahren Stillstand wieder angeschmissen wird – Technik veraltet doch, Leute mit Know-how gehen weg… da reicht ein kleines Teil, das vergessen wurde zu tauschen und zack, gibt’s das nächste Problem.

Das Thema Arbeitsplätze, wie bei dem Bramstedt-Beispiel, spielt bei diesen energie-intensiven KI-Sachen übrigens fast nie eine Rolle, oder? Meistens profitieren eh wieder nur die großen Tech-Firmen und ein paar Wartungstrupps vor Ort, während die echten Jobs irgendwo ganz anders entstehen (wenn überhaupt).

Am Ende bleibt bei mir so ein zwiegespaltenes Gefühl: Ja, klar, irgendwo muss der Strom jetzt herkommen, wenn jeder zweite Chatbot meint, ein eigenes Kraftwerk zu brauchen – aber Atomstrom ist für mich halt keine Zukunftslösung, sondern wirkt eher wie ein Rückschritt. Da wünsche ich mir manchmal, die Leute würden auch mal wirklich innovativ über Alternativen nachdenken, und nicht nur eine alte Kiste wieder hochfahren, weil’s grade am bequemsten ist.
Ich finde es schon krass, wie wenig über die geplante Nutzung der Abwärme in Schweinfurt diskutiert wird – das klingt doch mal nach einer richtig sinnvollen Idee, die man im Zusammenhang mit KI und dem ganzen Stromhunger öfter hervorheben sollte.
Ich kapier nich so mit den KI Sachen dass die auch im Stromhandel was bringen sollen, aber wenn da steht 37 prozent mehr, klingt das ehrlichsw gesagt bisschen übertrieben und wie will man den Storm dann in die Atom-Reaktoren reintun damit die am Schluss die KI antreiben, das check ich halt gar nich.
Also wenn das mit Deepseek stimmt und die KI da so altmodisch drauf ist dass se denkt Scholz is immer noc Kanzeler, dann kann das ja mit Strom aus Atom für Microsoft auch voll nach hinten losgehn, weil was bringt ein super-reaktor wenn die KI garnicht weiß das der schon wieder ans Netz soll lol?
Ich frage mich ehrlich, ob durch die geplante Abwärmenutzung in Schweinfurt vielleicht doch mehr fürs Klima rausspringt als durch den Griff zu Atomstrom von Microsoft – auch wenn hier diskutiert wird, wie viele Arbeitsplätze sowas wirklich bringt.
haha des mit dem stromhandel hab ich erstma garnich gepeilt, 37prozent mehr gewinn durch KI? Kommt mir echt sehr hoch vor, wie viel geld machen die den jetzt eigtl also dann insgesamt? Und wieso nutzt Microsoft das nicht einfach, statt sich so auf Atomstrom einzuschießen? Versteh so wieso immer nich wie das alles zusammenhängt, vlt tricksen die da nur rum mit den zahlen.

Zusammenfassung des Artikels

Microsoft, Meta und AWS setzen für ihre KI-Rechenzentren verstärkt auf Atomstrom, was Kritik an Sicherheit, Kosten und ungelösten Endlagerfragen hervorruft.

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