Millionen mit .ai-Domains, wie ein Inselstaat profitiert

02.09.2023 133 mal gelesen 0 Kommentare

Der kleine britische Inselstaat Anguilla verwaltet die Top-Level-Domain .ai. Die daraus resultierenden Einnahmen sind zuletzt deutlich gestiegen.

In den letzten Monaten hat die KI-Revolution den Geldfluss des britischen Inselterritoriums Anguilla in der östlichen Karibik spürbar beeinflusst. Laut einem Bericht von Ars Technica könnte das Inselterritorium, das gerade einmal 15.753 Einwohner zählt, durch den Verkauf seiner .ai-Domains in diesem Jahr Einnahmen von bis zu 30 Millionen US-Dollar erzielen. Dies entspricht etwa 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, das Anguilla im Jahr 2021 verzeichnete.

.ai-Domains: Ein neuer Wirtschaftsmotor

Während Anguilla traditionell stark vom Tourismus abhängig war, eine Abhängigkeit, die während der Coronapandemie zu erheblichen Schwierigkeiten führte, hat die weltweite KI-Begeisterung eine neue Einnahmequelle erschlossen. Die Top-Level-Domain .ai hat sich als besonders begehrt für KI-Initiativen von Tech-Giganten herausgestellt.

Aktuell zahlen Domain-Registrare Anguilla 140 US-Dollar für eine zweijährige Domain-Registrierung. Angesichts der steigenden Nachfrage könnten diese Preise jedoch weiter in die Höhe schnellen. Zum Vergleich: 2021 beliefen sich die Einnahmen aus .ai-Domainregistrierungen auf nur 7,4 Millionen US-Dollar. Doch seit der Einführung von ChatGPT durch OpenAI hat das Interesse an diesen Domains sprunghaft zugenommen, wodurch in diesem Jahr voraussichtlich ein Vierfaches an Einnahmen generiert werden könnte. Der Verwalter von Anguillas Top-Level-Domain bestätigte gegenüber Bloomberg, dass sich die Anzahl der neu registrierten .ai-Domains im letzten Jahr nahezu verdoppelt hat.

Ein Segen der passenden Top-Level-Domain

Seit Jahrzehnten verwalten Länder ihre eigenen länderspezifischen Top-Level-Domains (ccTLDs). Diese werden in der Regel dazu genutzt, Webseiten für die lokale Bevölkerung bereitzustellen. In Deutschland ist zum Beispiel die .de-Domain weit verbreitet, während andere Länder wie Italien, die USA und das Vereinigte Königreich .it, .us bzw. .uk nutzen.

Manchmal werden diese ccTLDs jedoch auch für andere Zwecke entdeckt. So profitierte der Inselstaat Tuvalu von seiner .tv-Domain, die oft mit Fernsehangeboten in Verbindung gebracht wird. Ebenso hat das Britische Territorium im Indischen Ozean mit seiner .io-Domain, die in der Tech-Welt als Abkürzung für Input/Output steht, großen Erfolg. Nun rückt dank des KI-Booms auch Anguillas .ai-Domain ins Rampenlicht.

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Zusammenfassung des Artikels

Anguilla, ein britisches Inselterritorium in der Karibik, verzeichnet durch den Verkauf seiner .ai-Domains aufgrund des KI-Booms erhebliche Einnahmensteigerungen und könnte dieses Jahr bis zu 30 Millionen US-Dollar erzielen. Dies entspricht etwa 10 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts von 2021 und stellt eine neue wichtige Einkommensquelle neben dem Tourismus dar.