Geldwäschebekämpfung durch KI: Israelisches Start-up ThetaRay sammelt 57 Millionen Dollar
Die Geldwäsche, bei der Vermögenswerte verschoben werden, um den illegalen Ursprung des dahinterstehenden Geldes zu verschleiern, ist seit Jahren ein wachsendes Geschäft. Laut den Vereinten Nationen bewegen kriminelle Akteure jährlich zwischen 800 Milliarden und 2 Billionen Dollar, was 2-5% des globalen BIP entspricht. Doch in der Technologiebranche eröffnen sich auch Chancen: Fachleute, die sich der Lösung besonders kniffliger Probleme widmen, sind gefragt, um bessere Werkzeuge zur Erkennung und Eindämmung solcher Aktivitäten zu entwickeln.
Heute gibt ein israelisches Start-up, das genau das tut, eine bedeutende Finanzierungsrunde bekannt. ThetaRay hat eine KI-basierte Plattform zur Bekämpfung von Geldwäsche (AML) entwickelt, die automatisch illegale Transaktionsaktivitäten bei Banken und anderen Finanzinstituten scannt und identifiziert. Das Unternehmen hat 57 Millionen Dollar eingesammelt.
Portage, ein auf Fintech spezialisierter Investor, führt die rein eigenkapitalbasierte Investition an, an der auch JVP, OurCrowd und andere bisher nicht genannte Unterstützer teilnehmen. Das Unternehmen hat bisher rund 160 Millionen Dollar aufgebracht. Zu seinen Kunden gehören namhafte Unternehmen wie die Santander Bank und Travelex sowie zahlreiche große Konzerne und Fintech-Start-ups.
Peter Reynolds, CEO von ThetaRay, betonte, dass das Unternehmen in den letzten Jahren seine Kundenbasis verzehnfacht und seine jährlichen wiederkehrenden Einnahmen verfünffacht hat. Er schätzt, dass der größere Markt für AML-Tools satte 9 Milliarden Dollar wert ist, sodass das Potenzial für weiteres Wachstum enorm ist.
ThetaRay hebt sich in einer Welt, in der es mittlerweile Dutzende, wenn nicht sogar Hunderte von AML-Tools gibt, hervor. Ein Bereich, in dem das Unternehmen tätig ist, ist das Korrespondenzbankwesen. Hierbei handelt es sich um Finanzinstitute, die bei der Überweisung von Geldmitteln weder Absender noch Empfänger dieser Gelder sind. Mit Hilfe eines KI-Toolsets (ThetaRay's trägt den Namen Sonar) werden diese Transaktionen überwacht, um festzustellen, wann sie illegal sind.
Devon Kirk, Partner und Mitbegründer von Portage, betonte die Effektivität von ThetaRay in Bezug auf die Anwendung von KI. Reynolds deutete an, dass zukünftige Pläne für das Unternehmen einen Börsengang beinhalten könnten, sobald die Marktbedingungen günstiger sind.
Insgesamt zeigt die Erfolgsgeschichte von ThetaRay, wie Technologie und KI genutzt werden können, um die Herausforderungen der Geldwäsche in der modernen Finanzwelt zu bewältigen.