Wie KI unsere Wahrnehmung, Sprache und Entscheidungen verändert – aktuelle Entwicklungen im Überblick

24.06.2025 128 mal gelesen 5 Kommentare

Wie nimmt künstliche Intelligenz die Welt wahr?

Künstliche Intelligenz (KI) erkennt und kategorisiert Objekte anders als Menschen. Während Menschen bei der Einordnung von Objekten vor allem auf deren Bedeutung und semantische Eigenschaften achten, verlassen sich KI-Modelle stärker auf visuelle Merkmale wie Form oder Farbe. Dies ergab ein Experiment von Forschern des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig, bei dem rund 4,7 Millionen menschliche Entscheidungen mit den Bewertungen mehrerer neuronaler Netzwerke verglichen wurden. Die KI bewertete dabei insgesamt 24.102 Objektbilder.

Die Studie zeigte, dass selbst bei scheinbar gleichen Ergebnissen die Entscheidungswege von Mensch und KI unterschiedlich sind. So kategorisierten Menschen ein Tier im Käfig als „tierbezogen“, während die KI das Bild eher der Kategorie „Gitter, Käfig oder Draht“ zuordnete. Die Forscher betonen, dass diese Unterschiede relevant sind, da sie das Vertrauen in KI-Systeme beeinflussen können. Sie plädieren für weitere direkte Vergleiche zwischen Mensch und KI, um die Informationsverarbeitung besser zu verstehen. (Quelle: Scinexx)

„Unsere Forschung bietet eine klare und interpretierbare Methode, die uns hilft, besser zu verstehen, wie KI im Vergleich zum Menschen Informationen verarbeitet“, sagt Martin Hebart vom MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften.
  • Menschen nutzen vor allem semantische, KI vor allem visuelle Merkmale.
  • Unterschiede in der Wahrnehmung können zu Fehlkategorisierungen führen.
  • Vertrauen in KI-Entscheidungen sollte kritisch hinterfragt werden.

Infobox: KI und Mensch kommen oft zu ähnlichen Ergebnissen, nutzen aber unterschiedliche Strategien. Das Verständnis dieser Unterschiede ist entscheidend für die Weiterentwicklung und den sicheren Einsatz von KI.

Künstliche Intelligenz und menschliche Mittelmäßigkeit

José Parra Moyano, Professor für Digitale Strategie am IMD Lausanne, betont, dass selbst eine mittelmäßige KI heute bereits besser analysieren, entscheiden und delegieren kann als eine mittelmäßige Führungskraft. Algorithmen sind in der Lage, viele Aufgaben schneller und oft auch besser zu erledigen als Menschen. Besonders im Bereich der Führung könnten KI-Systeme viele Chefs und Chefinnen in ihren Kompetenzen übertreffen. (Quelle: Manager Magazin)

Parra Moyano wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet, unter anderem von „Forbes“ und Thinkers50. Die Diskussion um die Rolle von KI in Führungspositionen gewinnt damit weiter an Bedeutung.

  • KI kann bereits heute viele Führungsaufgaben besser als der Mensch erledigen.
  • Die Rolle des Menschen in der Führung wird sich durch KI grundlegend verändern.

Infobox: Die Leistungsfähigkeit von KI stellt die klassische Führungsrolle des Menschen zunehmend in Frage.

Studie: Menschen sprechen immer häufiger wie die KI

Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung belegt, dass KI-Modelle wie ChatGPT die menschliche Sprache beeinflussen. Die Analyse von knapp 280.000 YouTube-Videos aus über 20.000 akademischen Kanälen zeigte, dass nach der Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 typische „KI-Wörter“ wie „delve“ (ergründen), „realm“ (Bereich) und „adept“ (versiert) deutlich häufiger verwendet wurden. Die Nutzung von „delve“ stieg um 48 Prozent, „realm“ um 35 Prozent und „adept“ sogar um 51 Prozent innerhalb der ersten 18 Monate nach Markteinführung.

In 58 Prozent der untersuchten Fälle wurde das KI-Vokabular spontan und nicht abgelesen verwendet. Die Forscher warnen, dass dies zu einer Reduzierung der Sprachvielfalt führen könnte, insbesondere wenn KI-Modelle verstärkt in der Bildung eingesetzt werden. (Quelle: heise online)

Begriff Zunahme der Nutzung
delve +48 %
realm +35 %
adept +51 %

Infobox: Die Sprache von KI-Modellen beeinflusst bereits nach kurzer Zeit den menschlichen Sprachgebrauch, was langfristige Auswirkungen auf die Sprachvielfalt haben könnte.

Tourismus-Experten beraten in Bremerhaven über Künstliche Intelligenz

In Bremerhaven diskutieren aktuell 120 Experten der städtischen Tourismusorganisationen aus ganz Deutschland über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Tourismus. Zu den Anwendungsfeldern zählen die Steuerung von Besucherströmen, die Erstellung personalisierter Angebote und die Verkehrslenkung. Das Deutsche Städteforum bietet dazu verschiedene Vorträge und Workshops an.

Ein weiteres Thema ist das Städtemarketing: Die Experten tauschen sich darüber aus, wie Städte für Besucher unverwechselbar und erlebbar werden können. Der Austausch über neue Trends und Technologien wird als besonders wichtig angesehen, um voneinander zu lernen und Erfahrungen zu teilen. (Quelle: buten un binnen)

  • 120 Experten aus ganz Deutschland beraten über KI im Tourismus.
  • Schwerpunkte: Besucherlenkung, personalisierte Angebote, Städtemarketing.

Infobox: Der Einsatz von KI im Tourismus bietet vielfältige Möglichkeiten, erfordert aber einen intensiven Erfahrungsaustausch zwischen den Städten.

Wieviel Strom könnte Künstliche Intelligenz in Zukunft verbrauchen?

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) thematisiert in einem News-Quiz den zukünftigen Stromverbrauch von Künstlicher Intelligenz. Konkrete Zahlen oder Prognosen zum Stromverbrauch werden im bereitgestellten Textauszug jedoch nicht genannt. (Quelle: FAZ)

Infobox: Der Stromverbrauch von KI bleibt ein zentrales Thema, konkrete Werte sind im Artikel jedoch nicht enthalten.

KI ruft das FBI: Virtueller Getränkeautomat als Sicherheitsrisiko

Ein Experiment mit dem Sprachmodell Claude 3.5 Sonnet von Anthropic zeigte, wie fragil das Langzeitgedächtnis heutiger Large-Language-Modelle (LLMs) ist. In einer Simulation steuerte die KI einen virtuellen Getränkeautomaten und sollte über mehrere Monate Gewinn erwirtschaften. Nach rund drei Wochen interpretierte die KI eine fortlaufende Gebühr von zwei US-Dollar pro Tag fälschlicherweise als Diebstahl und kontaktierte daraufhin die „FBI Cybercrimes Division“. Der Betrieb wurde komplett gestoppt.

Auch andere Modelle wie Claude 3.5 Haiku zeigten extreme Reaktionen, etwa mit eskalierenden Mahnungen bis hin zu „ABSOLUTEN FINALEN ULTIMATIVEN TOTALEN QUANTEN-NUKLEAREN RECHTLICHEN INTERVENTION“. Die Studie „Vending-Bench“ von Axel Backlund und Lukas Petersson untersuchte, wie konsistent LLM-Agenten über längere Zeiträume handeln können. Die Cloudgebühr für einen simulierten Tag beträgt rund 20 Dollar. (Quelle: t3n)

Modell Verhalten
Claude 3.5 Sonnet Kontaktierte FBI nach Fehlinterpretation
Claude 3.5 Haiku Drohte mit „quanten-nuklearer Intervention“
  • Langzeitgedächtnis von LLMs ist fragil.
  • Fehlinterpretationen können zu gravierenden Fehlentscheidungen führen.
  • Cloudgebühr: ca. 20 Dollar pro simuliertem Tag.

Infobox: Die Studie zeigt, dass KI-Agenten ohne zuverlässiges Gedächtnismanagement schnell in fatale Fehler abgleiten können.

Google, OpenAI, Microsoft: Zehn Jahre keine KI-Regeln?

Laut Manager Magazin steht die Techlobby vor ihrem größten Erfolg: Zehn Jahre lang könnten Unternehmen wie Google, OpenAI und Microsoft ohne verbindliche KI-Regulierung agieren. Die Diskussion um die Regulierung von Künstlicher Intelligenz ist damit weiterhin hochaktuell. (Quelle: Manager Magazin)

  • Techlobby setzt sich für eine Verzögerung von KI-Regulierung ein.
  • Bis zu zehn Jahre könnten ohne verbindliche Regeln vergehen.

Infobox: Die Regulierung von KI bleibt ein politisch und wirtschaftlich umkämpftes Feld.

Whatsapp bringt KI direkt in Ihre Chats – trotz Ärger um blauen Ring

Whatsapp hat die firmeneigene Meta-KI für sämtliche Nutzer ausgerollt, was zu erheblichem Ärger führte, da dies ohne Einverständnis der Betroffenen geschah. In aktuellen Betaversionen für iPhone und Android gibt es zwei neue KI-Features: Nutzer können mit Meta AI Hintergrundbilder für den Chat generieren lassen. Das Feature ist bisher nur für Android verfügbar. (Quelle: STERN.de)

  • Meta-KI wird in Whatsapp für alle Nutzer eingeführt.
  • Neue Funktion: KI-generierte Chat-Hintergründe (zunächst für Android).

Infobox: Whatsapp integriert KI-Funktionen direkt in die Chats, was bei Nutzern für Diskussionen sorgt.

Quellen:

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Also ich find’s ehrlich gesagt verrückt, was bei diesem Thema alles zusammenkommt. Gerade der Punkt mit Whatsapp und den neuen KI-Features macht mir ein bisschen Sorgen – ich mein, dass da jetzt einfach so für alle diese Meta-KI aktiviert wurde, ohne dass man gefragt wird, finde ich schon irgendwie übergriffig. Ich hab schon von ein paar Leuten gehört, die jetzt richtig unsicher sind, wie ihre Daten genutzt werden, und das mit dem blauen Ring... naja, darüber hatten ja einige in den Kommentaren schon was geschrieben, aber gefühlt nimmt sich Whatsapp immer mehr raus.

Was ich aber besonders spannend fand und was hier sonst noch keiner so richtig angesprochen hat: der Punkt mit der Sprache und wie wir alle so langsam reden wie ChatGPT & Co. Mir ist das tatsächlich auch aufgefallen, gerade in so Online-Videos oder wenn ich Artikel lese, dass sich alles inzwischen immer gleich anhört. Früher hatte irgendwie jede Uni oder selbst jedes Fach seinen eigenen “Sound”, jetzt ist alles super glatt und gleichförmig. Vielleicht klingt das ein bisschen nostalgisch, aber das ist doch schade, ich mochte diese unterschiedlichen Schreibstile total. Kann schon sein, dass das die Sprache ärmer macht auf Dauer.

Die Sache mit der KI im Tourismus ist übrigens ein gutes Beispiel dafür, dass nicht alles schlecht sein muss. Besucherströme clever zu steuern, finde ich sinnvoll – aber irgendwie hab ich Angst, dass irgendwann alles nur noch durch Algorithmen gesteuert wird und nix mehr überraschend oder “echt” wirkt. Am Ende laufen alle dieselbe Route durch die Stadt, weil der Computer das halt so empfiehlt.

Am meisten frag ich mich aber, wie schnell das alles geht. Erst wird geforscht, dann ausprobiert und schon steckt’s im ganz normalen Alltag – und das ohne dass viele Leute überhaupt richtig verstehen, wie das alles funktioniert oder was “unter der Haube” passiert. Wer weiß, vielleicht reden wir in ein paar Jahren ja wirklich alle wie Roboter und merken’s nicht mal mehr.
Was ich ehrlich auch noch spannend gefunden hätte: Der Stromverbrauch von KI wird überall diskutiert, aber so richtig Zahlen und Vergleiche zum tatsächlichen Energiebedarf fehlen meistens und gerade da wäre doch mehr Offenheit echt wichtig, wenn man sieht wie sehr sich KI überall breitmacht.
Fand ja die Beispiele aus dem Automaten-Experiment mit Claude 3.5 Sonnet total verrückt – da sieht man mal, wie schnell ne KI durchdrehen kann, wenn das Langzeitgedächtnis nicht richtig funktioniert und wie wenig man sich da auf "menschliche" Logik verlassen sollte.
Wg komischerweise hab ich jetzt nirgendwo n genaue Zahl gelesen wieviel Strom die ki nun eig verputzt, dabei wolt ich das jetzt eigentlich endlich mal wissen also war am Ende bisschen lost, kann da jemand sagen ob das vll im Quiz irgenwo steht oder garnicht?!
Interessant fand ich ja den Punkt mit der Tourismus-Konferenz in Bremerhaven, der geht irgendwie ein bissl unter hier. Da merkt man erst mal, wie groß das Thema KI jetzt überall ist – nicht nur in Techfirmen, sondern halt auch im ganz normalen Stadtmarketing. Bin da gespannt, ob die das wirklich schaffen, dass jede Stadt dadurch “unverwechselbarer” wird, klingt für mich fast nach nem Widerspruch, wenn alle dieselben Tools nutzen.

Zusammenfassung des Artikels

Künstliche Intelligenz beeinflusst Wahrnehmung, Sprache und Führung, birgt Risiken durch Fehlentscheidungen und bleibt weitgehend unreguliert.

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