Inhaltsverzeichnis:
AlphaEvolve: Durchbruch für KI in Mathematik und Technik
Das Sprachmodell AlphaEvolve von DeepMind hat erstmals ein konkretes mathematisches Problem signifikant vorangebracht. Laut einem White Paper von Google aus Mai 2025 konnte AlphaEvolve die sogenannte Kusszahl in elf Dimensionen von mindestens 592 auf 593 erhöhen. Das bedeutet, dass 593 elfdimensionale Kugeln eine weitere Kugel berühren können – ein neuer Rekord in der Mathematik. Darüber hinaus wurde AlphaEvolve auf 50 offene mathematische Probleme aus Analysis, Geometrie und Zahlentheorie angesetzt. In 75 Prozent der Fälle lieferte die KI die beste bislang bekannte Lösung, in etwa 20 Prozent verbesserte sie bestehende Ergebnisse. Nur bei 5 Prozent der Aufgaben waren die Lösungen schlechter als bisherige.
AlphaEvolve ist jedoch nicht nur auf Mathematik beschränkt. Das Modell, das auf der Gemini-Struktur von Google basiert, konnte auch den Stromverbrauch von Google-Rechenzentren um 0,7 Prozent senken, indem es Optimierungsvorschläge für die Systemsoftware Borg lieferte. Zudem half AlphaEvolve beim Design von Tensor Processing Units (TPUs) und verkürzte die Trainingszeit des Google-Chatbots Gemini um ein Prozent durch effizientere Matrizenmultiplikation. DeepMind plant, AlphaEvolve künftig weiteren Forschungseinrichtungen zur Verfügung zu stellen, um Fortschritte auch außerhalb von Mathematik und Softwareentwicklung zu ermöglichen. (Quelle: Spektrum der Wissenschaft)
„Ich denke, AlphaEvolve ist die erste erfolgreiche Demonstration neuer Entdeckungen auf der Grundlage von Allzweck-Sprachmodellen“, so Mario Krenn vom Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen.
- Kusszahl in 11 Dimensionen: mindestens 593 (vorher 592)
- Stromverbrauch Google-Rechenzentren: -0,7 %
- Trainingszeit Gemini-Chatbot: -1 %
Infobox: AlphaEvolve setzt neue Maßstäbe in Mathematik, Technik und KI-Optimierung. Die Vielseitigkeit des Modells zeigt sich in mathematischen Durchbrüchen und praktischen Effizienzsteigerungen bei Google.
KI-generierte Kinderbücher: Kritik an Qualität und Preis
In der Mainzer Kinderbuchhandlung „Nimmerland“ warnt Inhaberin Susanne Lux vor KI-generierten Kinderbüchern, die zunehmend online – insbesondere bei Amazon – als Bestseller verkauft werden. Diese Bücher, wie etwa „Weil Du ein wunderbares Mädchen bist“ für knapp 15 Euro, zeichnen sich durch überladene, kitschige Cover und geklonte Illustrationen aus, die an Animationsfilme erinnern. Laut Lux fehlt es diesen Werken an originellen Geschichten, Identifikationsfiguren mit psychologischer Tiefe und liebevoll gestalteten Grafiken. Die Illustrationen seien oft ein Mix unterschiedlicher Stile, die von der KI zusammengewürfelt wurden.
KI-generierte Kinderbücher sind laut Lux vergleichsweise teuer und bieten im Gegensatz zu Verlagsbüchern keine kreative Arbeit von Autoren, Illustratoren und Lektoren. Die Buchhändlerin hat eine Mini-Ausstellung eingerichtet, um auf die Qualitätsprobleme aufmerksam zu machen, und versieht die KI-Bücher mit Warnhinweisen. Die Aktion stößt bei den Kunden auf Zustimmung, viele erfahren erst im Laden von der Problematik. Lux sieht die Gefahr, dass Kinder durch den Mainstream der KI-Bildsprache einen eingeschränkten Blick auf Kunst und Literatur entwickeln könnten. (Quelle: SWR)
- Preisbeispiel: „Weil Du ein wunderbares Mädchen bist“ – ca. 15 Euro
- Warnhinweis im Laden: „Vorsicht, dieses Buch ist KI-generiert und deshalb bei uns unverkäuflich, es entspricht nicht unseren Qualitätskriterien“
Infobox: KI-generierte Kinderbücher sind oft teuer, qualitativ minderwertig und könnten die Vielfalt der Kinderliteratur gefährden. Buchhändlerin Susanne Lux setzt auf Aufklärung und empfiehlt weiterhin Verlagsbücher mit kreativer, menschlicher Handschrift.
KI und Arbeitsmarkt: Frauen besonders betroffen
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) warnt, dass in Deutschland bis zu 9,6 Prozent der weiblichen Beschäftigten durch Automatisierung mit KI ihren Arbeitsplatz verlieren könnten – fast dreimal so viele wie bei Männern. Besonders betroffen sind Assistenz- und Verwaltungsjobs, die als klassische „Frauenberufe“ gelten und leicht automatisierbar sind. Die taz betont, dass die Ursache nicht die KI selbst, sondern strukturelle gesellschaftliche Probleme sind: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit, in prekären Jobs und übernehmen Aufgaben, die durch KI ersetzt werden können.
Care-Arbeit, wie Pflege, Erziehung und Ernährung, wird weiterhin überwiegend von Frauen übernommen und kann laut ILO nicht vollständig durch KI ersetzt werden. Frauen leisten pro Tag 44 Prozent mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer. Die ILO-Forscher sehen die Chance, KI als Werkzeug zu nutzen, das mühsame Routinearbeit abnimmt, warnen aber davor, dass die strukturelle Entwertung weiblicher Arbeit bestehen bleibt, solange Care-Arbeit nicht gesellschaftlich und finanziell anerkannt wird. (Quelle: taz.de)
Betroffene Gruppe Arbeitsplatzverlust durch KI Frauen bis zu 9,6 % Männer rund ein Drittel davon- 44 % mehr unbezahlte Sorgearbeit leisten Frauen pro Tag im Vergleich zu Männern
Infobox: Die Automatisierung durch KI trifft Frauen besonders hart. Die gesellschaftliche Neubewertung von Care-Arbeit ist laut ILO und taz entscheidend, um die Schieflage am Arbeitsmarkt zu beheben.
Quellen:
- Künstliche Intelligenz: Sprachmodell AlphaEvolve macht mathematische Entdeckungen – und mehr
- Phantasieloser Mainstream: Mainzer Buchhändlerin klärt über KI-generierte Kinderbücher auf
- Wie viel Energie verbraucht KI wirklich? Hier kommt die große Berechnung
- Künstliche Intelligenz und Arbeit: Der Feind ist nicht die KI
- (HBm+) Künstliche Intelligenz: So bauen Sie sich Ihren persönlichen KI-Assistenten
- KI in der Medizin: So hilft künstliche Intelligenz der Pharmaindustrie
- KI-Update kompakt: ChatGPT, KI-Gigafactory, Mistral AI, Spaitial
- Heute modelt die KI-Kopie: Digitale Zwillinge statt echter Models
- KI widersetzte sich Mensch: Trotz Abschaltbefehl weitergemacht
- „Wer jetzt den Einstieg in die KI verpasst, hat es schwer, noch aufzuholen“
- MIND of Pepe: Letzte Chance auf fortschrittlichen AI Agent
- Viel KI, wenig dahinter: Meine 3 AI-Washing-Highlights der Computex 2025
- KI-Coin Fetch.ai bringt Mini-KI mit Mega-Ambitionen - Token-Fusion als Gamechanger?
- Frontline Teams Get Industry-First With iTacit AI Assistant