KI in Aktion: Von Zement-Ersatz bis Robbenzählung – aktuelle Anwendungen und Trends

04.06.2025 127 mal gelesen 5 Kommentare

MIT: Künstliche Intelligenz findet Zement-Ersatzstoffe

Ein Forscherteam der Olivetti-Gruppe und des MIT Concrete Sustainability Hubs (CSHub) hat eine Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, die umweltfreundliche Alternativen zu Zement in Beton identifiziert. Die KI analysierte etwa 88.000 wissenschaftliche Publikationen, in denen rund 14.000 Materialien beschrieben werden, und extrahierte daraus 19 potenzielle Ersatzstoffe für Zement. Besonders vielversprechend sind Keramikabfälle wie alte Fliesen, Ziegel und Töpferwaren, die eine hohe Reaktivität aufweisen und einen Teil des Zements ersetzen könnten.

Der Projektleiter Soroush Mahjoubi betont, dass die KI der Schlüssel zum Fortschritt sei, da die Auswertung der riesigen Datenmengen manuell viele Lebenszeiten in Anspruch genommen hätte. Die Forscher planen, das System weiterzuentwickeln, um noch mehr Materialien bewerten zu können. Die Suche nach Ersatzstoffen ist notwendig, da die bisher genutzten Alternativen wie Flugasche und Schlacke aufgrund hoher Nachfrage nicht mehr ausreichend verfügbar sind.

  • 88.000 wissenschaftliche Paper analysiert
  • 14.000 Materialien gescreent
  • 19 Ersatzstoffe identifiziert
  • Keramikabfälle als aussichtsreichste Kandidaten
"Es gibt so viele Daten über potenzielle Materialien – Hunderttausende Seiten wissenschaftlicher Literatur. Diese zu sortieren, hätte viele Lebenszeiten Arbeit gekostet, und bis dahin wären schon wieder neue Materialien entdeckt worden!" (Soroush Mahjoubi)

Infobox: Die KI-gestützte Materialsuche des MIT könnte die Betonherstellung nachhaltiger machen, indem sie neue, verfügbare Ersatzstoffe für Zement identifiziert. (Quelle: heise online)

Wie Künstliche Intelligenz die Operation Spinnennetz der Ukraine möglich machte

Der ukrainische Geheimdienst setzte bei der Operation Spinnennetz auf Drohnen, die weitgehend autonom mit einer Open-Source-Software flogen. Die Bilderkennung der Drohnen wurde anhand von ausgemusterten Flugzeugen trainiert. Diese Autonomie machte die Drohnen nahezu immun gegen Störversuche.

Für den Angriff auf russische Luftwaffenbasen nutzte die Ukraine Museumsstücke und noch im Einsatz befindliche russische Maschinen. Der Einsatz von Machine Learning und Künstlicher Intelligenz war entscheidend für den Erfolg der Operation.

  • Autonome Drohnen mit Open-Source-Software
  • Bilderkennung durch Training mit ausgemusterten Flugzeugen
  • Hohe Immunität gegen Störversuche

Infobox: Die Kombination aus KI und Machine Learning ermöglichte der Ukraine einen spektakulären Angriff auf russische Basen. (Quelle: Der Standard)

Künstliche Intelligenz soll Ostsee-Robben zählen

Die Naturschutzorganisation WWF entwickelt gemeinsam mit der Jade Hochschule in Wilhelmshaven ein KI-System zur Überwachung des Robben-Bestands an der Ostseeküste. Zunächst werden mit einem speziellen Motorsegler hochaufgelöste Luftbilder aufgenommen, anhand derer die KI trainiert wird, Robben zu erkennen und zu zählen. Laut Finn Viehberg, Leiter des WWF-Ostseebüros in Stralsund, wird das Training dreimal durchgeführt. Ende des Jahres soll das System eigenständig Robben zählen können.

Bisher mussten Forscher mit konventionellen Flugzeugen über die Sammelstellen fliegen oder die Tiere von Land aus zählen. Die neue Methode ist laut WWF genauer und stört die Tiere weniger. Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist verpflichtet, die Bestandszahlen regelmäßig an die Helsinki-Kommission zu melden. Die Naturschützer erhoffen sich zudem neue Erkenntnisse zum Robbensterben an der vorpommerschen Ostseeküste im vergangenen Jahr, bei dem 44 Tiere starben.

  • Hochaufgelöste Luftbilder als Trainingsgrundlage
  • Dreimaliges Training der KI
  • System soll Ende des Jahres eigenständig zählen können
  • 44 tote Robben im vergangenen Jahr

Infobox: Das KI-System soll Behörden, Forschungseinrichtungen und Naturschutzorganisationen zur Verfügung gestellt werden und die Bestandserhebung präziser und tierfreundlicher machen. (Quelle: NDR)

Künstliche Intelligenz als Schlüssel des autonomen Fahrens

Das britische Start-up Wayve verfolgt mit seinem Ansatz „Autonomes Fahren 2.0“ das Ziel, Autos mithilfe von Künstlicher Intelligenz vollständig selbständig fahren zu lassen. Im Gegensatz zu klassischen, regelbasierten Ansätzen, bei denen Millionen Testkilometer notwendig sind, setzt Wayve ausschließlich auf selbstlernende KI-Modelle und Kameradaten.

Wayve gilt als Hoffnungsträger für einen europäischen Champion im autonomen Fahren, insbesondere weil CEO Alex Kendall früh auf KI gesetzt hat. Die Entwicklung von Wayve zeigt, dass KI-gestützte Systeme eine zentrale Rolle für die Zukunft des autonomen Fahrens spielen.

  • Wayve setzt auf selbstlernende KI-Modelle
  • Verzicht auf klassische, regelbasierte Ansätze
  • Kameradaten als Hauptdatenquelle

Infobox: Wayve verfolgt einen KI-zentrierten Ansatz, der das autonome Fahren effizienter und flexibler machen soll. (Quelle: FAZ)

Künstliche Intelligenz: Microsoft unterstützt NRW bei KI-Schulungen

Microsoft plant, mehr als 300.000 Lehrkräfte, Auszubildende und Beschäftigte der Finanzverwaltung in Nordrhein-Westfalen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu schulen. Fast 200.000 Lehrkräfte sollen in den kommenden Monaten ein Fortbildungsangebot erhalten, damit sie KI praxisnah im Schulalltag einsetzen können. Auch für rund 33.000 Beschäftigte der Finanzverwaltung ist ein Qualifizierungsprogramm vorgesehen. Zusätzlich will Microsoft das KI-Training von etwa 100.000 Auszubildenden in Industrie und Handwerk unterstützen, wobei die Umsetzung noch geprüft wird.

Im vergangenen Jahr kündigte Microsoft Investitionen von 3,2 Milliarden Euro in KI-Infrastruktur und Cloud-Kapazitäten in Deutschland an, mit Schwerpunkt in NRW. Drei Rechenzentren für KI und Cloud Computing sollen im Rheinischen Revier entstehen. Ministerpräsident Hendrik Wüst betont, dass NRW zum führenden KI-Standort in Deutschland und zu einem der Hotspots für KI in Europa werden soll. Microsoft-Präsident Brad Smith hebt hervor, dass die geplanten Rechenzentren viele qualifizierte Arbeitskräfte benötigen werden.

MaßnahmeAnzahl Betroffene
Lehrkräfte (Fortbildung)ca. 200.000
Finanzverwaltung (Qualifizierung)ca. 33.000
Auszubildende (Industrie/Handwerk)ca. 100.000
Investition in KI-Infrastruktur3,2 Mrd. Euro

Infobox: Microsoft investiert massiv in die KI-Ausbildung und -Infrastruktur in NRW, um die Region zum führenden KI-Standort zu machen. (Quelle: STERN.de)

Digitalisierung im Wülfrather Rathaus: Künstliche Intelligenz wird kritisch beobachtet

Im Rathaus von Wülfrath wird der Einsatz von Künstlicher Intelligenz derzeit kritisch geprüft. Die Digitalisierungsbeauftragte Benita Görtz erklärte im Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Digitalisierung, dass sich die Stadtverwaltung in einer Phase der Orientierung befinde. Es bestehen Unsicherheiten bezüglich konkreter Einsatzfelder, Datenschutz und wirtschaftlicher Machbarkeit.

Erste Pilotprojekte, etwa im Bereich der automatisierten Protokollierung, liefern bereits praktische Erfahrungen. Ein zentrales Hemmnis ist die Zurückhaltung vieler Anbieter, KI-basierte Lösungen in ihre Systeme zu integrieren. Görtz betont, dass KI Verwaltungsprozesse langfristig entlasten und gezielt unterstützen kann, der Weg dorthin jedoch Sorgfalt, Ressourcen und klare rechtliche Rahmenbedingungen erfordert.

  • Phase der Orientierung in Wülfrath
  • Unsicherheiten bei Einsatzfeldern, Datenschutz, Wirtschaftlichkeit
  • Pilotprojekte im Bereich automatisierte Protokollierung

Infobox: Die Stadt Wülfrath prüft den KI-Einsatz sorgfältig und sieht Potenzial, aber auch Herausforderungen. (Quelle: RP Online)

NYC Tech Week: Die Fähigkeit, die KI nicht kann

Während der NYC Tech Week betonten Gründer aus dem KI-Bereich, dass es eine entscheidende Fähigkeit gibt, die Künstliche Intelligenz nicht beherrscht: zwischenmenschliche Beziehungen. Somya Gupta, Gründer des KI-Bildungs-Start-ups Context, sagte, dass persönliche Interaktion durch Technologie nicht ersetzt werden könne. Ben Spray, CEO von Consolidated Consulting, sieht die Stärken von Menschen gegenüber KI insbesondere in Design und emotionaler Intelligenz.

Matt Bishop, Gründer von Open City Labs, erklärte, dass KI bei bestimmten Aufgaben Ärzten überlegen sei, aber dennoch keine Ärzte ersetzen könne. Auch im Bereich Personalvermittlung betonen Gründer wie Matt Slavik und Ondrej Illek die Bedeutung der „menschlichen Note“. Gupta ist überzeugt, dass KI ineffiziente Mitarbeiter ersetzen wird, aber diejenigen, die lernen, mit ihr zu arbeiten, ihre Produktivität steigern können.

"Was KI niemals ersetzen wird, sind menschliche Beziehungen, der Umgang mit Menschen", sagte Somya Gupta.
  • Zwischenmenschliche Fähigkeiten bleiben unersetzlich
  • KI kann Design und emotionale Intelligenz nicht vollständig abbilden
  • KI wird ineffiziente Mitarbeiter ersetzen, aber Zusammenarbeit mit KI steigert Produktivität

Infobox: Trotz KI-Fortschritten bleibt die menschliche Interaktion ein zentraler Erfolgsfaktor. (Quelle: Business Insider Deutschland)

Unternehmen kritisieren Einfallslosigkeit: Zwei von drei Bewerbungen werden mit KI erstellt

Laut einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom nutzen inzwischen gut zwei Drittel (67 Prozent) der Deutschen Künstliche Intelligenz zumindest gelegentlich – eine Verdoppelung im Vergleich zu 2024. Dennoch befragt nicht einmal ein Fünftel (18 Prozent) die KI häufig, und ein Drittel der Nutzer hat kein Vertrauen in die Technologie. Besonders beliebt ist der Einsatz von KI bei der Erstellung von Bewerbungen: Zwei von drei Bewerbungen werden mittlerweile mit KI erstellt.

Unternehmen bemängeln jedoch die mangelnde Individualität und Einfallslosigkeit der mit KI erstellten Bewerbungen. Trotz der Skepsis gegenüber KI lassen sich viele Deutsche bei der Bewerbungserstellung gerne von der Technologie unterstützen.

KI-Nutzung (gelegentlich)67 %
KI-Nutzung (häufig)18 %
Kein Vertrauen in KI33 %
Bewerbungen mit KI erstellt2 von 3

Infobox: Die Nutzung von KI bei Bewerbungen nimmt stark zu, doch Unternehmen fordern mehr Individualität. (Quelle: RP Online)

Quellen:

Ihre Meinung zu diesem Artikel

Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Bitte geben Sie einen Kommentar ein.
Die Robbenzählung mit KI find ich ehrlich gesagt mega spannend, weil so die Tiere echt geschont werden im Vergleich zu früher, wo dauernd Flugzeuge über sie drüber gebrettert sind. Ich hoffe nur, die Technik spinnt nicht rum, wenn die Robben sich mal verstecken oder so. Bin gespannt, ob da Ende des Jahres schon Ergebnisse kommen und ob das vielleicht auch noch an anderen Küsten eingesetzt wird.
Ich find den Punkt mit den ganzen KI-Bewerbungen eigentlich echt bedenklich. Klar, ist verlockend sich helfen zu lassen, aber wenn bei den Unternehmen eh schon bemängelt wird, dass alles gleich klingt, bringt das am Ende niemandem was. Vielleicht sollte man echt mehr darauf achten, die eigene Persönlichkeit trotzdem in die Bewerbung einzubauen, sonst gehen die Chancen ja eher runter statt hoch.
Ich hab garnich gewusst das man mit KI jetz so viele Bewerbungen macht, also 2 von 3 sollen das ja sein aber wie finden die Cheffs da noch raus ob einer selber schreiben kann? Wenn sowieso alles gleich klingt merkt da doch keiner mehr was besonders is. Und dann nehmen die vlt wer einfach wegen computertext und nicht weil einer wirklich passt. Schreibheft in der Schule hat noch geholfen, jetzt nur noch KI pff
Ich finds ja mega spannend, dass die KI jetzt sogar Ideen für Zement-Ersatz bringt, weil das Thema Umwelt bei Bauprojekten echt oft noch zu kurz kommt und alte Fliesen und Keramik als Ersatz klingt eigentlich ziemlich logisch – bin gespannt, ob das dann in der Praxis wirklich massentauglich wird.
Okaaaaay versteh ich überhaupt ned wieso jede BEWERBUNG jetz schon mit KI gemacht werden soll, also da muss ja irgendwas falsch laufen XD. Kein wunder das die chefs dann meinen das alles gleich aussieht, ich mein, wie soll sich da noch wer hervortun? Bin eh nich so der Bewerbungsprofi aber muss man da nich eh alles selber machen sonst merken die das? Oder werden die algorytmen so krass das die gar nich mehr merken, hm... Find auch gruselig die idee das 2/3 sich helfen lassen von so nem komputerdings, hab eh bei so Technik oft das problem das dabei die hälfte schiefläuft, besonders wenns um Lebenslauf oder so geht, dann steht da am Ende irgendne Quatsch drin. Vllt demnächst schreiben die Maschinen dann ja sogar Empfehlungsschreiben füreinander, lol, und dann brauch man als mensch nur noch unterschreiben. Schon heftig wie schnell das geht, und BITKOM da immer neue Zahlen raushaut aber ehrlich… hab mal gehört KI kann auch Gedichte schreiben also wundert mich echt ned mehr. Find das bissel schade, weil hobbies und individuelles Zeugs geht dann halt total unter, und ich würd eh aus allen Bewerbungen rausfliegen weil das zu künstlich klingt und so... Naja mal sehn obs überhaupt noch Berufe gibt in 10 Jahren oder KIs auch Chefs sind, dann wirds ja komplett verrückt.

Zusammenfassung des Artikels

Künstliche Intelligenz wird in vielen Bereichen eingesetzt, etwa zur Identifikation von Zement-Ersatzstoffen, autonomen Drohnen und Fahrzeugen sowie für Schulungen.

...
KI BUSINESS ACCELERATOR Die 30-Tage-Challenge für Klarheit & Struktur im KI-Dschungel

Jeden Tag eine kleine, umsetzbare KI-Optimierung – für weniger Stress, mehr Fokus und nachhaltige Business-Automatisierung.

Counter