KI in Recht, Forschung und Alltag: Neue Analysen, Grenzen und Chancen im Überblick

12.06.2025 116 mal gelesen 5 Kommentare

KI-gestützte Rechtsanalyse: ChatGPT und Gemini im Kartellverfahren gegen Google

Im aktuellen Kartellverfahren der US-Regierung gegen Google hat der Evercore-Analyst Mark Mahaney sowohl ChatGPT von OpenAI als auch Googles eigenen KI-Chatbot Gemini eingesetzt, um den möglichen Ausgang des Verfahrens zu prognostizieren. Beide KI-Modelle erhielten die Transkripte des letzten Verhandlungstags – über acht Stunden Schlussplädoyers – und sollten die wichtigsten Erkenntnisse sowie wahrscheinliche Maßnahmen des Richters Amit Mehta zusammenfassen. Innerhalb von 17 Sekunden lieferten die Modelle prägnante, begründete Zusammenfassungen und Vorhersagen, die laut Mahaney eng mit den Einschätzungen befragter Rechtsexperten übereinstimmten. Die KI-Modelle prognostizierten, dass Richter Mehta voraussichtlich strenge Verhaltensmaßregeln gegen Google verhängen wird, jedoch keine große strukturelle Zerschlagung des Konzerns anordnet. Zu den erwarteten Maßnahmen zählen ein mögliches Verbot von Säumniszuschlägen, bedingte Begrenzungen der Zahlungen für Umsatzbeteiligungen und Anforderungen an die gemeinsame Nutzung von Daten. Beide Chatbots hielten es für unwahrscheinlich, dass Google gezwungen wird, das Chrome-Browser-Geschäft zu verkaufen. Mahaney betont, dass KI-gestützte Analysewerkzeuge künftig eine wichtige Rolle bei der Vorhersage regulatorischer Ereignisse spielen könnten, da sie in der Lage sind, komplexe juristische Dialoge schnell und kohärent zu verarbeiten.

„GenAI-Argumentation kann zu einer Fähigkeit werden, die auf dem Tisch liegt… und kann sicherlich dazu beitragen, die Produktivitätsziele für Nutzer, Unternehmen, Verbraucher und Wall-Street-Internet-Analysten zu erreichen“, so Mahaney.
  • KI-Modelle stimmen in ihren Prognosen mit Rechtsexperten überein
  • Erwartet werden strenge Verhaltensmaßregeln, aber keine Zerschlagung von Google
  • KI-gestützte Analyse wird als strategisches Werkzeug für Investoren betrachtet

Infobox: Die Nutzung von KI-Chatbots wie ChatGPT und Gemini zur juristischen Analyse zeigt, dass KI-Modelle bereits heute in der Lage sind, komplexe rechtliche Fragestellungen effizient zu bearbeiten und Experteneinschätzungen zu spiegeln. (Quelle: Business Insider Deutschland)

Wer schrieb die Bibel? KI bringt neue Erkenntnisse in die Bibelforschung

Ein interdisziplinäres Forschungsteam hat mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) verschiedene Bücher des Alten Testaments analysiert, um deren Autorschaft und Traditionslinien zu untersuchen. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Plos One veröffentlicht. Ziel der Studie war es nicht, namentlich zuordenbare Urheber zu identifizieren, sondern zeitliche Schichten und Autorengruppen herauszufinden. Die Forscher:innen legten drei Traditionslinien zugrunde: die mutmaßlichen Autoren des Deuteronomium, das Deuteronomistische Geschichtswerk und die Priesterschrift. Die KI verglich stilistische Merkmale dieser Gruppen und stellte fest, dass sich der Stil von Deuteronomium und Deuteronomistischem Geschichtswerk stärker ähnelt als der der Priesterschrift. Besonders überraschend war die Erkenntnis, dass das erste Buch Samuel keiner der drei Traditionen zugeordnet werden kann, obwohl dies bisher angenommen wurde. Die Technik basiert auf der Analyse von Satzstrukturen und Worthäufigkeiten, da das Textkorpus der Bibel für klassisches Machine Learning zu klein ist. Die Methode könnte laut den Studienautor:innen auch in anderen historischen Textanalysen Anwendung finden.

  • KI identifiziert drei Traditionslinien im Alten Testament
  • Das erste Buch Samuel weicht stilistisch von den anderen ab
  • Technik basiert auf Worthäufigkeitsanalyse und Satzstrukturvergleich

Infobox: Die KI-gestützte Analyse bestätigt bestehende Annahmen der Bibelforschung und liefert neue Erkenntnisse zur Autorschaft biblischer Texte. (Quelle: t3n)

ChatGPT verliert im Schach gegen Atari 2600

David Caruso, Mitarbeiter des IT-Konzerns Citrix, ließ ChatGPT gegen einen Atari 2600 von 1977 Schach spielen. Der Atari, ausgestattet mit einer 1,19-MHz-CPU, konnte nur ein bis zwei Züge im Voraus berechnen. Dennoch wurde ChatGPT auf Anfängerniveau „regelrecht vernichtet“. ChatGPT verwechselte Türme mit Läufern, übersah Bauernangriffe und verlor wiederholt den Überblick über die Brettstellung. Auch die Umstellung auf die übliche Schachnotation brachte keine Verbesserung. Caruso musste ChatGPT 90 Minuten lang davon abhalten, schlechte Züge zu machen, und seine Brettwahrnehmung mehrfach pro Zug korrigieren. Am Ende gab ChatGPT auf, während die 8-Bit-Engine des Atari unbeirrt weiterspielte. Die Ursache liegt darin, dass Large-Language-Modelle wie ChatGPT Generalisten sind, die keine spezifischen Schachregeln beherrschen, sondern lediglich Wahrscheinlichkeiten für sinnvolle Sätze berechnen. Im Gegensatz dazu arbeiten klassische Schachprogramme mit der Brute-Force-Methode und berechnen alle möglichen Zugfolgen.

  • ChatGPT unterliegt deutlich gegen einen Atari 2600 im Schach
  • Fehlerhafte Brettwahrnehmung und Regelverständnis bei ChatGPT
  • Brute-Force-Programme sind Schach-KIs deutlich überlegen

Infobox: Das Experiment zeigt die Grenzen von Generalisten-KI wie ChatGPT im Vergleich zu spezialisierten Schachprogrammen. (Quelle: Spiegel)

KI im Jurastudium: Stand der Dinge in Deutschland

Künstliche Intelligenz ist im deutschen Jurastudium bislang nur punktuell angekommen. Während spezialisierte KI-Tools wie „Frag den Grüneberg“ hinter Paywalls liegen, nutzen einige Studierende ChatGPT als Ersatz für erste Recherchen. Die meisten Jura-Fakultäten bieten Vortragsreihen zum Thema KI an, etwa an der Universität Bayreuth und der LMU München. Praktische Anwendungen wie das KI-gestützte Quiz „OneTutor“ an der LMU München oder die Korrektur von Klausuren mit der KI „Deepwrite“ an der Universität Passau sind Pilotprojekte. An der Bucerius Law School gibt es einen Online-Kurs für 699 Euro, der Jurist:innen auf das KI-Zeitalter vorbereitet. Im Kurs „CopyrightX“ an der LMU München ist der Einsatz eines KI-Tools für die Abschlusshausarbeit ausdrücklich erlaubt. Die Studierenden zeigen sich jedoch zurückhaltend: Knapp ein Drittel nutzte die KI nicht, die anderen nur punktuell. Die Hälfte der Teilnehmer wusste nicht, was Prompt Engineering ist. In den USA werden KI-Inhalte in Prüfungen einzeln gekennzeichnet, während in Deutschland der Trend zu Kennzeichnungspflichten für Seminar- und Hausarbeiten geht. Datenschutz- und urheberrechtliche Fragen sind weiterhin ein Hindernis für den breiten KI-Einsatz in der Lehre.

Projekt/Anwendung Ort Besonderheit
OneTutor LMU München KI-gestütztes Quiz mit RAG-System
Deepwrite Universität Passau Klausurkorrektur mit KI
CopyrightX LMU München KI als Hilfsmittel für Abschlussarbeit erlaubt
Online-Kurs Bucerius Law School 5 Stunden, 699 Euro

Infobox: Trotz einzelner Pilotprojekte ist KI im deutschen Jurastudium noch nicht flächendeckend angekommen. Es besteht Nachholbedarf bei der Integration und Akzeptanz von KI-Tools. (Quelle: LTO.de)

KI für die Wettervorhersage: Präzisere Prognosen, neue Herausforderungen

Künstliche Intelligenz revolutioniert die Wettervorhersage, indem sie Wetterdaten schneller und genauer auswertet als klassische Modelle auf Supercomputern. KI-Systeme wie Graphcast von Google werden bereits erfolgreich für Wetterprognosen eingesetzt. Diese Systeme können Regen, Hagel oder Sturm präziser vorhersagen und verbessern so die Qualität der Prognosen. Allerdings birgt die Entwicklung auch Risiken: Die breite Verfügbarkeit von Wetterinformationen könnte gefährdet sein, wenn KI-gestützte Prognosen zunehmend von wenigen Anbietern kontrolliert werden. Die Sendung „KI verstehen“ im Deutschlandfunk beleuchtet diese Entwicklungen und diskutiert die Chancen und Herausforderungen der KI-basierten Wettervorhersage.

  • KI-Systeme liefern schnellere und genauere Wetterprognosen
  • Graphcast von Google als Beispiel für erfolgreiche KI-Anwendung
  • Risiko: Konzentration von Wetterdaten bei wenigen Anbietern

Infobox: KI verbessert die Wettervorhersage, stellt aber auch neue Anforderungen an die Verfügbarkeit und Transparenz von Wetterdaten. (Quelle: Deutschlandfunk)

Quellen:

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Also ich find bei den Kommentarn da wurde über die bibelforschung garnich soviel gesagt da. Ich hab ja mal gehört das die bibel von Mönschen aus dem mittelalter schreibt wurde un irgendwie vorher immer nur weiter gegeben von so leuten, villlelicth hat die KI das jetz auch rausgefunden? Aber dann wieder, wenn die sagen dass das eine Buch (Samuel oder wie) garnich dazu passt, vlt is das von wem ganz anderes oder so, so wie bei Liedern wenn die Band mal wechselt oder so, dann klingt das anders. Ich check aber nich wie die KI das rausfindet, die zählt dann die Wörter und Sätze, aber kann die dann auch Franzözisch oder mehr so Altgriechisch auch? Die forscher schreiben wahrscheinlich in so schlauen Zeitschriften, aber das les ich normal nicht, is ja auch sehr viel Text alles. Irgendwo meinte einer dasss das mit Schichten is wie bei Zwiebeln, das find ich lustig, bibel als Zwiebelschrift. Aber wie des mit anderen historischen Texte dann laufen soll, da war doch latein auch noch, dat check ich nicht. Vielleicht kommt dann raus, dass noch mehr Leute mitgeschriebn haben als gedacht. Naja, KI macht jetzt sogar Bibel, fehlt nur noch dass die da was neues schreibt.
Was ich im Zusammenhang mit KI bei der Wettervorhersage interessant fand: Ein paar Leute haben angemerkt, dass es problematisch werden könnte, wenn irgendwann nur noch wenige große Anbieter die Wetterdaten kontrollieren. Das geht ja oft unter, dabei ist das doch voll relevant – gerade weil wir ja alle auf die Daten irgendwie angewiesen sind. Wenn am Ende keiner mehr weiß, woher die KI ihr Wetterwissen hat, wird’s halt schwierig mit Vertrauen und Transparenz.
Also ey ich les grad die andern komentare und einer redet immer nur von biblshce KI und Zwiebeln und so, aber was ich mal sagen wollt zu dem Teil mit Schach gegen den alten Atari, find ich schon sehr irre wie dieses KI-Schachdings da so ablost, obwohl eig. alle ja meinen KI wär jetzt superschlau bald. Da denk ich halt, wenn der Atari den plattmacht, warum dann alle so’n Schiss ham das KI alle arbeit wegmacht, lol. Da geht Chatgpt schach spielen und kapiert nicht mal Bauern und Läufer – so einem würd ich keine Börsenanalyse oder Rechtsgutachten anvertrauen eigentlich XD (da gabs ja oben was mit Richter oder so).

Und dann wetter, is mir aufgefallen im Text: alle sagen jetzt, geil gemacht, bald Wetter so genau wie noch nie, aber dann kommt direkt dass das so monopolmistig werden kann, wnn nur noch Google & Co das alles machen, dann gebns vielleicht anderen gar keine Daten mehr. Check ich auch, weil als ich mal nachm Wetter vom Wochenende guggn wollt, gabs nirgends das gleiche Ergebnis im Netz, und jetzt stell dir vor, alle nehmen NUR noch was so ne KI sagt. Und wenn die mal falsch ‘n Unwetter sieht, ham alle Pech gehabt.

Mit Uni wo KIs genutzt werden, kapier ich nich so ganz warum des bei Jura so teuer ist. Kurs kostet 700 Euro und dann auchnoch nur online. Früher gabs wenigstens Skripte für zwanni in der Mensa lol. Und dann, die ham ja scheinbar alle eigtl noch Angst vor KI da, von wegen Datenschutz und Copyright und soweiter, da macht eh kaum jemand richtig mit oder lernt Promt Engeneering (überhaupt was is das genau? Gibts da Noten fürs Beste Fragen?)

Am Ende halt ichs wie das Atari Schach: Wenn so ne KI richtig was machen soll, muss die schon für was gebaut sein, nich einfach alles bisschen und nix gescheid… Kann dann gern Wetter machen, solange ich noch selber Jacke anziehn kann wenns regnet.
lol finde komisch das der ChatGPT gegen den atari verloren hatt, weil wenn doch die computer von heute viel krasser sind als die alten kisten, dann muss ja eig. chattgpt besser schachspieln könn als so ne alte konsole, versteh das nicht so ganz.
Habs garncht gwusst das die KI im JuraStudium so wenig benutzt wird bei uns, manche nutzen wohl das gpt fuer Recherchen aber dann auch wieda ned alle. Is findsch krass dass die hälfte von den studi garnicht mal weis was das promptengineerings is, da fragt man sich ob das ueberhaupt irgendm hilfreich wird spaeter. Bei den Kursen, 699 euro? voll übertrieben ehrlch, dat kann sich ja keiner leisten!

Zusammenfassung des Artikels

KI-Modelle wie ChatGPT und Gemini liefern im Google-Kartellverfahren Prognosen, die Expertenmeinungen entsprechen, erwarten Verhaltensauflagen statt Zerschlagung.

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