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US-Verteidigungsministerium vergibt Megaaufträge an KI-Firmen
Das US-Verteidigungsministerium hat vier führenden KI-Unternehmen – Anthropic, Google, OpenAI und xAI – jeweils Aufträge im Wert von bis zu 200 Millionen Dollar erteilt. Insgesamt sind für das Vorhaben 800 Millionen Dollar eingeplant. Ziel ist es, „fortschrittliche KI-Fähigkeiten“ schneller als bisher einzuführen und kritische Herausforderungen im Bereich der nationalen Sicherheit zu adressieren. Die Unternehmen sollen das Ministerium unter anderem bei der Entwicklung agentenbasierter KI-Workflows unterstützen.
Laut Doug Matty, Chief Digital and AI Officer, soll der Einsatz von KI die Fähigkeit des Verteidigungsministeriums verbessern, Soldaten zu unterstützen und den strategischen Vorteil gegenüber Gegnern zu wahren. Die Auftragsvergabe ist jedoch nicht unumstritten: Bereits in der Vergangenheit gab es Proteste von Google-Mitarbeitern gegen die Zusammenarbeit mit dem Militär, insbesondere im Rahmen des Projekts Maven. Auch jüngst sorgte der KI-Chatbot Grok von xAI für Kontroversen, nachdem er mit antisemitischen Äußerungen auffiel. xAI kündigte parallel zur Auftragsvergabe „Grok for Government“ an, eine Produktreihe speziell für US-Regierungsbehörden.
„Der Einsatz von KI verbessert die Fähigkeit des Verteidigungsministeriums, unsere Soldaten zu unterstützen und unseren strategischen Vorteil gegenüber unseren Gegnern zu wahren“, so Doug Matty, Chief Digital and AI Officer.
- Jedes Unternehmen erhält bis zu 200 Millionen Dollar
- Gesamtsumme: 800 Millionen Dollar
- Fokus: Entwicklung fortschrittlicher KI-Workflows für das Militär
- Kontroverse: Mitarbeiterproteste und ethische Debatten um KI im Militär
Infobox: Das US-Militär investiert massiv in KI-Technologien, um nationale Sicherheitsinteressen zu stärken. Die Zusammenarbeit mit führenden Tech-Unternehmen bleibt gesellschaftlich und ethisch umstritten. (Quelle: Spiegel)
KI-generierte Musik: Echt ist nur das Geld
KI-generierte Musik erobert die Streamingdienste: Die Band Velvet Sundown erreicht auf der Plattform eines schwedischen Unternehmens derzeit rund 1,2 Millionen monatliche Hörer. Hinter den Songs steckt jedoch oft künstliche Intelligenz. Die Diskussion um diese Entwicklung wird immer hitziger, während Deezer als erster Anbieter reagiert und KI-Musik aus dem Empfehlungsalgorithmus entfernt hat. Andere Plattformen wie Spotify zögern noch, und es fehlen Standards zur Offenlegung von KI-Einsatz.
Die Musikindustrie sieht sich mit wachsender Konkurrenz durch KI-Acts konfrontiert und muss sich mit den wirtschaftlichen Folgen auseinandersetzen. Die Zukunft der Musik im Zeitalter der künstlichen Intelligenz bleibt ungewiss, doch die Debatte darüber gewinnt an Fahrt.
- Velvet Sundown: 1,2 Millionen monatliche Hörer
- Deezer entfernt KI-Musik aus Empfehlungen
- Spotify zögert, Standards fehlen
Infobox: KI-Musik ist auf dem Vormarsch, sorgt aber für Unsicherheit und Diskussionen in der Branche. Erste Streamingdienste reagieren, doch einheitliche Regeln fehlen. (Quelle: DIE ZEIT)
Landwirtschaft im Wandel: Künstliche Intelligenz auf dem Feld
In Baden-Württemberg ist die Getreideernte in vollem Gange, und Landwirte wie Ulrich Dahm aus Bruchsal setzen dabei auf Künstliche Intelligenz im Mähdrescher. Sensoren an den Maschinen führen Kornanalysen durch, erkennen besonders ertragreiche Feldabschnitte und passen die Düngemittelausbringung an. Ein KI-System erkennt zudem, wenn ein Bauteil bald kaputtgehen könnte, und sendet eine Warnung an die Werkstatt.
Das Ziel ist das autonome Fahren auf dem Feld, was in Deutschland aktuell jedoch noch nicht erlaubt ist. Technologisch wäre es laut Daniel Metz, Geschäftsführer des John Deere Werks in Zweibrücken, bereits möglich. Landwirt Dahm und seine Tochter Anna sehen große Vorteile in der KI-Nutzung, insbesondere in der Entlastung des Menschen und der Steigerung der Effizienz. Anna Dahm, 21 Jahre alt und angehende Land- und Baumaschinenmechatronikerin, ist beeindruckt von der Durchsatzmenge an Getreide, die mit KI-gestützten Maschinen geerntet werden kann.
- Kornanalyse und Ertragsoptimierung durch KI-Sensoren
- Früherkennung von Maschinenschäden
- Autonomes Fahren technisch möglich, aber rechtlich nicht erlaubt
- Junge Generation setzt verstärkt auf KI in der Landwirtschaft
Infobox: KI revolutioniert die Landwirtschaft durch Automatisierung, Effizienzsteigerung und Entlastung der Landwirte. Die nächste Generation ist bereit, diese Technologien weiter voranzutreiben. (Quelle: SWR)
ChatGPT verliert gegen Atari-Schachcomputer
Ein Experiment des Programmierers Robert Jr. Caruso zeigt, dass ChatGPT im Schachspiel gegen einen Atari 2600, der bereits 1977 auf den Markt kam, deutlich unterlegen ist. ChatGPT verwechselte Türme mit Läufern, verpasste Bauerngabeln und vergaß wiederholt die Position der Spielfiguren. Selbst auf der Anfängerstufe war die KI dem Atari-Schachcomputer nicht gewachsen.
Caruso berichtet, dass ChatGPT dem Atari-Spiel die Schuld für die Niederlagen gab, weil die Darstellung zu abstrakt sei. Auch nach einer Umstellung auf eine Standarddarstellung verbesserte sich die Leistung der KI nicht. Nach mehreren Versuchen gab sich ChatGPT geschlagen. Laut Caruso hätte ein „Drittklässler-Schachclub“ die Fehler der KI ausgelacht.
„ChatGPT hat Türme mit Läufern verwechselt, Bauerngabeln verpasst und immer wieder vergessen, wo sich die Spielfiguren befinden.“ (Robert Jr. Caruso)
- Atari 2600 (1977) schlägt ChatGPT im Schach
- Fehlerhafte Figurenidentifikation und Strategie bei ChatGPT
- Mehrere erfolglose Versuche, keine Verbesserung
Infobox: Trotz moderner KI-Technologie ist ChatGPT klassischen Schachcomputern in bestimmten Szenarien deutlich unterlegen. (Quelle: t3n)
Tüv Süd zertifiziert KI-Systeme mit geringem Risiko
Tüv Süd hat ein neues Prüfzeichen für KI-Systeme mit geringem Risiko eingeführt. Das Prüfzeichen richtet sich an Hersteller und Betreiber von KI-Anwendungen, die nicht unter die Vorgaben des europäischen AI Acts fallen, wie beispielsweise Algorithmen für autonome Transportfahrzeuge in der Intralogistik. Für Systeme mit geringem Risiko bestehen keine gesetzlichen Prüfpflichten, dennoch wächst der Bedarf nach Orientierung und Vertrauensbildung.
Das Prüfzeichen basiert auf anwendungsspezifischen Prüfprogrammen, die Energieeffizienz, Robustheit, Datenverarbeitung und funktionale Sicherheit berücksichtigen. Ein Beispiel sind autonome mobile Roboter, die sich innerhalb von Werkshallen abstimmen, um Wege zu optimieren. Das Prüfzeichen ist Teil eines modularen Konzepts und kann auch mit ergänzenden Verbraucherinformationen versehen werden.
- Prüfzeichen für KI-Systeme mit geringem Risiko
- Freiwillige Bewertung nach technischen Kriterien
- Beispiel: Autonome mobile Roboter in Werkshallen
- Prüfzeichen in deutscher und englischer Sprache verfügbar
Infobox: Tüv Süd bietet mit dem neuen Prüfzeichen eine freiwillige, strukturierte Bewertung von KI-Systemen mit geringem Risiko und fördert so Vertrauen und Qualität. (Quelle: Logistik Heute)
SAP und NVIDIA: Lokale KI-Modelle für Unternehmen
SAP und NVIDIA arbeiten gemeinsam an lokal ausgeführten KI-Modellen. Über 100.000 Modelle wurden in die SAP-Architektur eingebunden, um Kunden zu helfen, KI optimal zu nutzen und gleichzeitig regionale Vorschriften einzuhalten. Die lokal ausgeführte KI von SAP sorgt dafür, dass KI-Prompts und Kundendaten in den von SAP kontrollierten Umgebungen verbleiben, was ein höheres Maß an Sicherheit und Compliance gewährleistet.
NVIDIA NIM Microservices bieten optimierte Inferenzleistung, Portabilität und Unternehmensunterstützung für benutzerdefinierte Modelle. Die Zusammenarbeit mit LLM-Innovatoren wie Aleph Alpha, Meta und Mistral ermöglicht es SAP, eine Auswahl an vertrauenswürdigen KI-Tools bereitzustellen. Besonders für stark regulierte Branchen wie das Gesundheitswesen oder die öffentliche Verwaltung ist dieses Konzept relevant, da es Innovation und Einhaltung von Vorschriften vereint.
- Über 100.000 KI-Modelle in SAP-Architektur integriert
- Fokus auf lokale Ausführung und Compliance
- Zusammenarbeit mit NVIDIA, Aleph Alpha, Meta und Mistral
- Optimierte Inferenzleistung und Portabilität
Infobox: Die Partnerschaft von SAP und NVIDIA ermöglicht Unternehmen den sicheren und regelkonformen Einsatz von KI, insbesondere in stark regulierten Branchen. (Quelle: SAP News Center)
Hightech-Agenda: Deutschlands Masterplan für KI-Ausbau
Mit der Hightech-Agenda des Bundesforschungsministeriums soll Deutschland im Bereich Künstliche Intelligenz aufholen. Bis 2030 sollen zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf KI-Basis entstehen. Ein zentrales Ziel ist es, eine oder mehrere der bis zu fünf von der EU-Kommission ausgelobten „KI-Gigafactories“ nach Deutschland zu holen. Die Betriebsaufnahme ist für Mitte 2027 geplant.
Die Agenda umfasst neben KI auch Quantencomputing, Mikroelektronik, Biotechnologie, Kernfusion und klimafreundliche Mobilität. Studien errechnen ein Potenzial an zusätzlicher Wertschöpfung durch KI von 300 bis 400 Milliarden Euro pro Jahr in Deutschland. Ein Deutschlandfonds soll zukunftsträchtige Unternehmen mit Kapitalspritzen unterstützen. Bis 2030 sollen zudem zwei fehlerkorrigierte Quantencomputer auf europäischem Spitzenniveau realisiert werden.
Ziel | Jahr |
---|---|
10% des BIP durch KI | 2030 |
Betriebsaufnahme KI-Gigafactories | Mitte 2027 |
Potenzial Wertschöpfung durch KI | 300-400 Mrd. Euro/Jahr |
Zwei fehlerkorrigierte Quantencomputer | 2030 |
Infobox: Die Bundesregierung setzt auf massive Investitionen in KI, Quantencomputing und weitere Zukunftstechnologien, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern. (Quelle: FAZ)
Quellen:
- Anthropic, Google, OpenAI und xAI: US-Verteidigungsministerium vergibt Megaaufträge an KI-Firmen
- KI-generierte Musik: Echt ist nur das Geld
- Staubige Kindheit, smarte Zukunft: Der Wandel der Landwirtschaft durch KI
- Künstliche Intelligenz trifft auf Retro-Charme – und verliert haushoch
- Künstliche Intelligenz: Tüv Süd zertifiziert Kl mit geringem Risiko
- SAP Business AI: SAP und NVIDIA arbeiten gemeinsam an lokal ausgeführten KI-Modellen
- KI-Ausbau: Bärs Masterplan für ein Hightech-Deutschland
- KI für App-Entwicklung: Zwei Schweden haben mit Lovable einen Tech-Hype ausgelöst
- Wegen KI-Schrott: Curl-Entwickler erwägt Ende der Bug-Bounty-Prämien
- KI-Klone für Influencerinnen: Helfer oder gefährliche Täuschung?
- Meta: Mark Zuckerberg kündigt riesige KI-Rechenzentren an - so groß wie Manhattan
- Meta AI unterstützt jetzt Deutsch auf Smart Glasses
- Start-up Motor Ai erhält Finanzierung für Fahrzeugsoftware
- Massive Kritik an EU-Leitlinien zur KI-Nutzung
- Powercolor Radeon AI Pro R9700 startet mit Facelift in den Markt
- Chip-Riese: Nvidia plant, den Verkauf seiner H20 AI-Chips an China wieder aufzunehmen - 15.07.2025