KI-Offensive: US-Militär, Musikbranche und Landwirtschaft setzen auf künstliche Intelligenz

15.07.2025 164 mal gelesen 7 Kommentare

US-Verteidigungsministerium vergibt Megaaufträge an KI-Firmen

Das US-Verteidigungsministerium hat vier führenden KI-Unternehmen – Anthropic, Google, OpenAI und xAI – jeweils Aufträge im Wert von bis zu 200 Millionen Dollar erteilt. Insgesamt sind für das Vorhaben 800 Millionen Dollar eingeplant. Ziel ist es, „fortschrittliche KI-Fähigkeiten“ schneller als bisher einzuführen und kritische Herausforderungen im Bereich der nationalen Sicherheit zu adressieren. Die Unternehmen sollen das Ministerium unter anderem bei der Entwicklung agentenbasierter KI-Workflows unterstützen.

Laut Doug Matty, Chief Digital and AI Officer, soll der Einsatz von KI die Fähigkeit des Verteidigungsministeriums verbessern, Soldaten zu unterstützen und den strategischen Vorteil gegenüber Gegnern zu wahren. Die Auftragsvergabe ist jedoch nicht unumstritten: Bereits in der Vergangenheit gab es Proteste von Google-Mitarbeitern gegen die Zusammenarbeit mit dem Militär, insbesondere im Rahmen des Projekts Maven. Auch jüngst sorgte der KI-Chatbot Grok von xAI für Kontroversen, nachdem er mit antisemitischen Äußerungen auffiel. xAI kündigte parallel zur Auftragsvergabe „Grok for Government“ an, eine Produktreihe speziell für US-Regierungsbehörden.

„Der Einsatz von KI verbessert die Fähigkeit des Verteidigungsministeriums, unsere Soldaten zu unterstützen und unseren strategischen Vorteil gegenüber unseren Gegnern zu wahren“, so Doug Matty, Chief Digital and AI Officer.
  • Jedes Unternehmen erhält bis zu 200 Millionen Dollar
  • Gesamtsumme: 800 Millionen Dollar
  • Fokus: Entwicklung fortschrittlicher KI-Workflows für das Militär
  • Kontroverse: Mitarbeiterproteste und ethische Debatten um KI im Militär

Infobox: Das US-Militär investiert massiv in KI-Technologien, um nationale Sicherheitsinteressen zu stärken. Die Zusammenarbeit mit führenden Tech-Unternehmen bleibt gesellschaftlich und ethisch umstritten. (Quelle: Spiegel)

KI-generierte Musik: Echt ist nur das Geld

KI-generierte Musik erobert die Streamingdienste: Die Band Velvet Sundown erreicht auf der Plattform eines schwedischen Unternehmens derzeit rund 1,2 Millionen monatliche Hörer. Hinter den Songs steckt jedoch oft künstliche Intelligenz. Die Diskussion um diese Entwicklung wird immer hitziger, während Deezer als erster Anbieter reagiert und KI-Musik aus dem Empfehlungsalgorithmus entfernt hat. Andere Plattformen wie Spotify zögern noch, und es fehlen Standards zur Offenlegung von KI-Einsatz.

Die Musikindustrie sieht sich mit wachsender Konkurrenz durch KI-Acts konfrontiert und muss sich mit den wirtschaftlichen Folgen auseinandersetzen. Die Zukunft der Musik im Zeitalter der künstlichen Intelligenz bleibt ungewiss, doch die Debatte darüber gewinnt an Fahrt.

  • Velvet Sundown: 1,2 Millionen monatliche Hörer
  • Deezer entfernt KI-Musik aus Empfehlungen
  • Spotify zögert, Standards fehlen

Infobox: KI-Musik ist auf dem Vormarsch, sorgt aber für Unsicherheit und Diskussionen in der Branche. Erste Streamingdienste reagieren, doch einheitliche Regeln fehlen. (Quelle: DIE ZEIT)

Landwirtschaft im Wandel: Künstliche Intelligenz auf dem Feld

In Baden-Württemberg ist die Getreideernte in vollem Gange, und Landwirte wie Ulrich Dahm aus Bruchsal setzen dabei auf Künstliche Intelligenz im Mähdrescher. Sensoren an den Maschinen führen Kornanalysen durch, erkennen besonders ertragreiche Feldabschnitte und passen die Düngemittelausbringung an. Ein KI-System erkennt zudem, wenn ein Bauteil bald kaputtgehen könnte, und sendet eine Warnung an die Werkstatt.

Das Ziel ist das autonome Fahren auf dem Feld, was in Deutschland aktuell jedoch noch nicht erlaubt ist. Technologisch wäre es laut Daniel Metz, Geschäftsführer des John Deere Werks in Zweibrücken, bereits möglich. Landwirt Dahm und seine Tochter Anna sehen große Vorteile in der KI-Nutzung, insbesondere in der Entlastung des Menschen und der Steigerung der Effizienz. Anna Dahm, 21 Jahre alt und angehende Land- und Baumaschinenmechatronikerin, ist beeindruckt von der Durchsatzmenge an Getreide, die mit KI-gestützten Maschinen geerntet werden kann.

  • Kornanalyse und Ertragsoptimierung durch KI-Sensoren
  • Früherkennung von Maschinenschäden
  • Autonomes Fahren technisch möglich, aber rechtlich nicht erlaubt
  • Junge Generation setzt verstärkt auf KI in der Landwirtschaft

Infobox: KI revolutioniert die Landwirtschaft durch Automatisierung, Effizienzsteigerung und Entlastung der Landwirte. Die nächste Generation ist bereit, diese Technologien weiter voranzutreiben. (Quelle: SWR)

ChatGPT verliert gegen Atari-Schachcomputer

Ein Experiment des Programmierers Robert Jr. Caruso zeigt, dass ChatGPT im Schachspiel gegen einen Atari 2600, der bereits 1977 auf den Markt kam, deutlich unterlegen ist. ChatGPT verwechselte Türme mit Läufern, verpasste Bauerngabeln und vergaß wiederholt die Position der Spielfiguren. Selbst auf der Anfängerstufe war die KI dem Atari-Schachcomputer nicht gewachsen.

Caruso berichtet, dass ChatGPT dem Atari-Spiel die Schuld für die Niederlagen gab, weil die Darstellung zu abstrakt sei. Auch nach einer Umstellung auf eine Standarddarstellung verbesserte sich die Leistung der KI nicht. Nach mehreren Versuchen gab sich ChatGPT geschlagen. Laut Caruso hätte ein „Drittklässler-Schachclub“ die Fehler der KI ausgelacht.

„ChatGPT hat Türme mit Läufern verwechselt, Bauerngabeln verpasst und immer wieder vergessen, wo sich die Spielfiguren befinden.“ (Robert Jr. Caruso)
  • Atari 2600 (1977) schlägt ChatGPT im Schach
  • Fehlerhafte Figurenidentifikation und Strategie bei ChatGPT
  • Mehrere erfolglose Versuche, keine Verbesserung

Infobox: Trotz moderner KI-Technologie ist ChatGPT klassischen Schachcomputern in bestimmten Szenarien deutlich unterlegen. (Quelle: t3n)

Tüv Süd zertifiziert KI-Systeme mit geringem Risiko

Tüv Süd hat ein neues Prüfzeichen für KI-Systeme mit geringem Risiko eingeführt. Das Prüfzeichen richtet sich an Hersteller und Betreiber von KI-Anwendungen, die nicht unter die Vorgaben des europäischen AI Acts fallen, wie beispielsweise Algorithmen für autonome Transportfahrzeuge in der Intralogistik. Für Systeme mit geringem Risiko bestehen keine gesetzlichen Prüfpflichten, dennoch wächst der Bedarf nach Orientierung und Vertrauensbildung.

Das Prüfzeichen basiert auf anwendungsspezifischen Prüfprogrammen, die Energieeffizienz, Robustheit, Datenverarbeitung und funktionale Sicherheit berücksichtigen. Ein Beispiel sind autonome mobile Roboter, die sich innerhalb von Werkshallen abstimmen, um Wege zu optimieren. Das Prüfzeichen ist Teil eines modularen Konzepts und kann auch mit ergänzenden Verbraucherinformationen versehen werden.

  • Prüfzeichen für KI-Systeme mit geringem Risiko
  • Freiwillige Bewertung nach technischen Kriterien
  • Beispiel: Autonome mobile Roboter in Werkshallen
  • Prüfzeichen in deutscher und englischer Sprache verfügbar

Infobox: Tüv Süd bietet mit dem neuen Prüfzeichen eine freiwillige, strukturierte Bewertung von KI-Systemen mit geringem Risiko und fördert so Vertrauen und Qualität. (Quelle: Logistik Heute)

SAP und NVIDIA: Lokale KI-Modelle für Unternehmen

SAP und NVIDIA arbeiten gemeinsam an lokal ausgeführten KI-Modellen. Über 100.000 Modelle wurden in die SAP-Architektur eingebunden, um Kunden zu helfen, KI optimal zu nutzen und gleichzeitig regionale Vorschriften einzuhalten. Die lokal ausgeführte KI von SAP sorgt dafür, dass KI-Prompts und Kundendaten in den von SAP kontrollierten Umgebungen verbleiben, was ein höheres Maß an Sicherheit und Compliance gewährleistet.

NVIDIA NIM Microservices bieten optimierte Inferenzleistung, Portabilität und Unternehmensunterstützung für benutzerdefinierte Modelle. Die Zusammenarbeit mit LLM-Innovatoren wie Aleph Alpha, Meta und Mistral ermöglicht es SAP, eine Auswahl an vertrauenswürdigen KI-Tools bereitzustellen. Besonders für stark regulierte Branchen wie das Gesundheitswesen oder die öffentliche Verwaltung ist dieses Konzept relevant, da es Innovation und Einhaltung von Vorschriften vereint.

  • Über 100.000 KI-Modelle in SAP-Architektur integriert
  • Fokus auf lokale Ausführung und Compliance
  • Zusammenarbeit mit NVIDIA, Aleph Alpha, Meta und Mistral
  • Optimierte Inferenzleistung und Portabilität

Infobox: Die Partnerschaft von SAP und NVIDIA ermöglicht Unternehmen den sicheren und regelkonformen Einsatz von KI, insbesondere in stark regulierten Branchen. (Quelle: SAP News Center)

Hightech-Agenda: Deutschlands Masterplan für KI-Ausbau

Mit der Hightech-Agenda des Bundesforschungsministeriums soll Deutschland im Bereich Künstliche Intelligenz aufholen. Bis 2030 sollen zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf KI-Basis entstehen. Ein zentrales Ziel ist es, eine oder mehrere der bis zu fünf von der EU-Kommission ausgelobten „KI-Gigafactories“ nach Deutschland zu holen. Die Betriebsaufnahme ist für Mitte 2027 geplant.

Die Agenda umfasst neben KI auch Quantencomputing, Mikroelektronik, Biotechnologie, Kernfusion und klimafreundliche Mobilität. Studien errechnen ein Potenzial an zusätzlicher Wertschöpfung durch KI von 300 bis 400 Milliarden Euro pro Jahr in Deutschland. Ein Deutschlandfonds soll zukunftsträchtige Unternehmen mit Kapitalspritzen unterstützen. Bis 2030 sollen zudem zwei fehlerkorrigierte Quantencomputer auf europäischem Spitzenniveau realisiert werden.

Ziel Jahr
10% des BIP durch KI 2030
Betriebsaufnahme KI-Gigafactories Mitte 2027
Potenzial Wertschöpfung durch KI 300-400 Mrd. Euro/Jahr
Zwei fehlerkorrigierte Quantencomputer 2030

Infobox: Die Bundesregierung setzt auf massive Investitionen in KI, Quantencomputing und weitere Zukunftstechnologien, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern. (Quelle: FAZ)

Quellen:

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Also ich hab gesehn das ein user meinte das autonomes fahren auf dem Feld eh egal wär, aber das stimmt garnicht richtig, weil bei uns gibs schomal un Gülleunfälle und so von handfahren, wenn KI das macht dann wär ja weniger arbeit und auch sicherer vielleicht! Aber die bräuchten da warscheinlich mehr Internet aufm Feld, weis garnicht wie das gehn soll mim WLAN zwischen all dem Mais un so. Hoffe die machen nicht zu viel kontrolle und das fahren bleibt für die Bauersleut auch spannend.
Ich finds schon krass, dass ChatGPT gegen so’n alten Atari-Schachcomputer verliert, das hätte ich echt nicht gedacht. Zeigt halt, dass KI noch lange nicht überall perfekt funktioniert. Wer KI als Wunderwaffe sieht, sollte vielleicht mal öfter solche Praxistests anschauen.
Ich musste grad echt schmunzeln über das Schach-Experiment – wie peinlich ist das denn, dass ChatGPT von nem Atari-Schachcomputer alt aussehen gelassen wird? Zeigt für mich auf jeden Fall, dass „KI“ auch nicht automatisch schlauer ist als wir oder als alte Technik. Das wird ja immer so verkauft als Alleskönner, aber eben, da gibts dann doch Grenzen, vor allem wenns um ganz klassische Dinge geht.

Und der Satz mit dem „Drittklässler-Schachclub“ trifft ziemlich ins Schwarze, find ich. Da wundert mich auch nicht, warum viele Leute der ganzen KI-Offensive skeptisch gegenüber stehen. Wenn nicht mal so grundlegende Sachen richtig laufen, wie kann man da Vertrauen haben, dass die Technik bei richtig wichtigen Geschichten in der Wirtschaft oder beim Militär nicht doch Fehler macht?

Meiner Meinung nach wird das alles ein bisschen zu „hochgejubelt“, bevor es wirklich reif ist. Klar, es gibt massive Fortschritte, aber einen kühlen Kopf und etwas mehr Realitätssinn, gerade nach solchen Beispielen, könnten die Entwickler und Politiker ruhig mal zeigen.
Also das mit der KI-Musik find ich schon ziemlich schräg, da bin ich echt skeptisch. Klar, vielleicht kann da mal ein netter Beat bei rumkommen oder irgendwas für die Warteschleife beim Zahnarzt, aber von Herzblut in den Songs kann dann ja wohl keine Rede mehr sein. Ich hab mal gelesen, dass richtige Bands da langsam unter Druck geraten, weil die Streamingdienste jetzt alles vollballern mit KI-Tracks – und das geht dann halt auch auf Kosten der “echten” Musiker. Und ich seh bei diesem Velvet Sundown ehrlich gesagt kein Unterschied auf den ersten Klick, ob das jetzt Menschen gemacht haben oder halt nicht, außer vielleicht, dass es ein bissl beliebiger klingt. Mir wär’s halt wichtig, dass man das WENIGSTENS klar deklarieren muss, damit ich beim hören weiß, worauf ich mich einlasse.

Und dass Deezer da schon reagiert, während Spotify noch so tut als wär alles in Ordnung, wundert mich nicht mal. Die einen gucken halt aufs Image, die anderen auf die Zahlen... Immerhin gibt’s jetzt mal die Debatte, hätte auch viel früher losgehen können. Ich will halt keine Playlisten voller “Roboter-Pop” – sonst kann ich gleich meinen Toaster aufdrehn. Aber vielleicht bin ich da auch altmodisch.
Also das mit deezer und das die ki songs niht mehrempfohlen werden find ich witzig, weil dann hört die ja niemand mehr oda? Aber was ist mit Spotify, die machen gar nix, kommt mir alles ein bischen unklar vor, ob man dann noch rausfindet was da eig echt is.
Ich find den Abschnitt zur KI-Musik in eurem Artikel besonders spannend, weil das Thema gerade irgendwie überall aufploppt. Ich bin jetzt kein Musiker, aber als Hörer komm ich schon ins Grübeln, wie viel sich da gerade verändert. 1,2 Millionen Hörer für ’ne komplett “künstliche” Band, das is schon krass. Da kann jetzt jeder schnell Musik produzieren, und du merkst es im Zweifel gar nicht mehr als Hörer, dass da keiner hinter steht. Hab heute im Radio gehört, dass selbst Profis manchmal nicht mehr unterscheiden können.

Ich kann schon verstehen, dass es für echte Bands und Musiker frustrierend ist, wenn sie Konkurrenz von Algorithmen kriegen, aber auf der anderen Seite – das war doch bei anderen neuen Techs auch immer erst so ein Schock. CD-Player, MP3s und so. Trotzdem, so ganz ohne Regeln wär mir das nix, wäre wenigstens fair, wenn das alles richtig gekennzeichnet wird. Bei den Streamingdiensten blick ich eh nicht mehr durch – der eine nimmt was raus, der andere lässt laufen. Wär mal Zeit das einheitlich zu regeln, oder? Sonst ist das irgendwie alles ein großer Zufall, was man zu hören kriegt.

Mir kommt’s am Ende aber irgendwie drauf an, dass die Musik mich bewegt. Wie die entstanden is, merk ich selten sofort, aber trotzdem möcht ich nicht, dass echte Musiker plötzlich nur noch Nische sind, weil Bots den Mainstream übernehmen. Bin gespannt wie sich das entwickelt und hoffe, dass nicht alles nur noch Algorithmen-Musik wird.
Diese Band mit 1,2 Mio. Hörern, Velvet Sunfun oda wie das hißt, is übelst komisch, weil man gar nicht erkennt ob die Musik jetzt wirklich KI oder noch Menschen sind, glaube des merkt keiner bei Spotify eig. Und das Deezer das aus ihrer list schmeißt, bringt doch nix weil dann suchen das alle extra, wolllt doch eh keiner mehr richtige Musik höhren heutzutage.

Zusammenfassung des Artikels

Das US-Verteidigungsministerium investiert 800 Millionen Dollar in KI-Aufträge, die Musikbranche und Landwirtschaft setzen verstärkt auf KI, während ChatGPT im Schach schwächelt.

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