Inhaltsverzeichnis:
Elon Musk, Donald Trump und die KI-Dystopie in den USA
Die Beziehung zwischen US-Präsident Donald Trump und Elon Musk ist nach Musks Ausscheiden beim Department of Government Efficiency (DOGE) zerrüttet. Trump droht, Musks Unternehmen wie SpaceX von lukrativen Regierungsaufträgen auszuschließen, was zu einem zwischenzeitlichen Kursrückgang der Tesla-Aktie um 14 Prozent führte. Trotz des Streits werden die von DOGE angestoßenen KI-Pläne weiterverfolgt: Tausende Beamte wurden entlassen, Verträge mit Zulieferern gekündigt und die Entwicklungshilfebehörde USAID nahezu abgeschafft. Laut DOGE sollen 180 Milliarden US-Dollar eingespart worden sein, die Financial Times kommt jedoch nur auf 31,8 Milliarden US-Dollar – weniger als zwei Prozent der ursprünglich angekündigten zwei Billionen US-Dollar.
Im Fokus steht die Einführung von KI in die US-Verwaltung. Ein "AI first"-Ansatz soll Kosten senken und Arbeitskräfte durch Chatbots ersetzen. Bereits im Februar testete DOGE einen Chatbot namens GSAi, der auf Sprachmodellen von Meta und Anthropic basiert und in der General Services Administration eingesetzt wird. Die Trump-Regierung plant zudem, Migranten mit Technologien wie "ImmigrationOS" von Palantir zu überwachen. Experten wie Eryk Salvaggio sprechen von einem "KI-Putsch", der die Natur der amerikanischen Regierung grundlegend verändern könnte. Entscheidungen könnten künftig von automatisierten, intransparenten Systemen ohne demokratische Kontrolle getroffen werden.
„Die entscheidende Arbeit sei weitgehend erledigt.“ (Elon Musk, Telefonkonferenz zum DOGE-Abschied, laut Zeit Online)
- Tesla-Aktie fiel um 14 Prozent nach Trumps Drohung
- 180 Mrd. US-Dollar Einsparungen laut DOGE, 31,8 Mrd. laut Financial Times
- Test von Chatbots wie GSAi in Bundesbehörden
Infobox: Trotz politischer Turbulenzen werden KI-gestützte Verwaltungsreformen in den USA weiter vorangetrieben, mit massiven Auswirkungen auf Arbeitsplätze und staatliche Entscheidungsprozesse. (Quelle: Zeit Online)
Künstliche Intelligenz und die Kriegsführung: Chancen, Risiken und ethische Fragen
Die Rolle von KI im Militär ist nicht neu, nimmt aber in aktuellen Konflikten wie in der Ukraine und im Gazastreifen deutlich zu. Mark Milley, ehemaliger Vorsitzender des US-Generalstabs, und Eric Schmidt, Ex-Google-CEO, betonen, dass KI und Drohnen die Gestalt des Krieges verändern, nicht aber seine Natur. Historisch reicht der Einsatz von KI-Technologien bis in den Zweiten Weltkrieg zurück, etwa mit Alan Turings Turing-Bombe zur Entschlüsselung der Enigma-Maschine. Auch heute werden KI-gestützte Drohnen und Erkennungssysteme eingesetzt: Die israelische Armee nutzt KI zur Identifikation von Hamas-Zielen, die Ukraine setzt autonome Drohnen ein, Russland und terroristische Gruppen verwenden KI für Deepfakes und Propaganda.
Die ethischen Herausforderungen sind erheblich: Automatisierte Waffensysteme können den Unterschied zwischen Zivilisten und Kombattanten nicht immer zuverlässig erkennen. Der sogenannte „automation bias“ führt dazu, dass Menschen Maschinenentscheidungen oft blind vertrauen. Es gibt bislang kein internationales Abkommen zur Regulierung autonomer Waffensysteme, und auch die EU-Gesetzgebung weist Lücken auf. Die Gefahr einer vollständig automatisierten Kriegsführung – eines „Singularitätsschlachtfelds“ – wird als unwahrscheinlich eingeschätzt, da Krieg immer von Unsicherheiten und Unwägbarkeiten geprägt bleibt.
- Historische Beispiele: Turing-Bombe, PackBot-Roboter
- Aktuelle Nutzung: KI-Drohnen in der Ukraine, KI-gestützte Zielerkennung in Israel
- Rechtliche Lücken: Keine internationale Regulierung autonomer Waffen
Infobox: KI verändert die taktischen Möglichkeiten der Kriegsführung, bringt aber ungelöste ethische und rechtliche Probleme mit sich. Die Natur des Krieges bleibt jedoch unverändert. (Quelle: NZZ)
KI im Alltag: Von Liebesbriefen bis zur Arbeitswelt
Carsten Maschmeyer, bekannt aus „Die Höhle der Löwen“, demonstrierte in Hamburg, wie KI persönliche Texte wie Liebesbriefe verfassen kann. Seine Frau Veronica Ferres wurde durch einen solchen KI-generierten Brief zu Tränen gerührt, zeigte sich aber auch desillusioniert, als sie erfuhr, dass der Text nicht von ihrem Mann selbst stammte. Maschmeyer nutzte das Beispiel, um auf die wachsende Bedeutung von KI in Start-ups und im Alltag hinzuweisen. (Quelle: Hamburger Abendblatt)
Infobox: KI kann emotionale Texte erzeugen, was neue Chancen, aber auch Enttäuschungen im persönlichen Bereich mit sich bringt.
Bafin setzt auf KI zur Bekämpfung von Börsenbetrug
Die deutsche Finanzaufsicht Bafin nutzt seit fast einem Jahr Künstliche Intelligenz im Überwachungssystem ALMA, um Marktmissbrauch an den Börsen schneller zu erkennen. Ein Machine-Learning-Algorithmus, trainiert mit Daten aus den letzten fünf Jahren, analysiert verdächtige Handelsmuster. Im Jahr 2024 wurden bei 18 von 46 abgeschlossenen Untersuchungen Anhaltspunkte für Marktmanipulationen festgestellt. Bafin-Präsident Mark Branson betont, dass die Chancen, beim Marktmissbrauch erwischt zu werden, in Deutschland noch nie so hoch waren. Die Algorithmen werden kontinuierlich weiterentwickelt und evaluiert, um die Marktintegrität und den Anlegerschutz zu stärken.
Jahr | Untersuchungen | Anhaltspunkte für Manipulation |
---|---|---|
2024 | 46 | 18 |
Infobox: KI macht die Aufdeckung von Börsenbetrug effizienter und erhöht das Risiko für Täter, entdeckt zu werden. (Quelle: t3n)
Arbeitsmarkt: KI bedroht Einsteigerjobs
In den USA gehen Experten davon aus, dass Künstliche Intelligenz in den nächsten fünf Jahren die Hälfte aller Einsteigerjobs für Büroangestellte vernichten könnte. Dies könnte zu einer Arbeitslosenquote von 20 Prozent führen. In Deutschland werden solche Risiken bislang weniger wahrgenommen, obwohl aktuelle Daten Anlass zur Sorge geben. (Quelle: WELT)
- Prognose: 50 % der Einsteigerjobs für Büroangestellte in den USA bedroht
- Erwartete Arbeitslosenquote: 20 %
Infobox: KI könnte massive Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt auslösen, insbesondere bei einfachen Bürojobs.
Medizin: KI berechnet Sterberisiko anhand von Körperscans
Ein Forschungsteam der Universitätsklinik Freiburg hat ein KI-Modell entwickelt, das MRT-Körperscans analysiert und das biologische Alter sowie das Sterberisiko einer Person abschätzen kann. Über 66.000 MRT-Bilder wurden ausgewertet. Die KI erkennt Fett- und Muskelverteilung in nur eineinhalb Minuten – ein Mensch würde dafür vier Stunden benötigen. Weniger und schwächere Muskeln erhöhen das Sterberisiko, unabhängig von anderen Faktoren wie Rauchen oder Vorerkrankungen. Die Analyse des biologischen Alters kann Patienten motivieren, ihren Lebensstil zu verbessern. In den USA gibt es bereits einen Markt für Ganzkörper-Screenings, in Deutschland ist der Einsatz im Klinikalltag jedoch noch Zukunftsmusik.
- 66.000 MRT-Bilder analysiert
- KI benötigt 1,5 Minuten pro Scan, Mensch 4 Stunden
- Muskelmasse als wichtiger Biomarker für das biologische Alter
Infobox: KI-gestützte Analysen könnten die Prävention und Früherkennung von Gesundheitsrisiken revolutionieren. (Quelle: SWR)
KI und Deepfakes: Google Veo 3 erzeugt täuschend echte Videos
Mit der neuen KI-Technologie Google Veo 3 können Videos erzeugt werden, die so echt wirken, dass es zunehmend schwerfällt, zwischen Realität und Fälschung zu unterscheiden. Dies stellt die Glaubwürdigkeit von Internetvideos grundsätzlich infrage. (Quelle: Spiegel)
Infobox: KI-gestützte Videotechnologien erschweren die Unterscheidung zwischen echten und gefälschten Inhalten im Netz erheblich.
Landwirtschaft: KI erkennt und bekämpft Unkraut gezielt
Landwirte wie Hannes Besenthal aus Uelzen setzen auf KI-gestützte Maschinen, um Unkraut auf ihren Feldern zu erkennen und gezielt zu bekämpfen. Die Technologie ermöglicht es, Pflanzenschutzmittel nur dort einzusetzen, wo sie wirklich benötigt werden. Dies schont die Umwelt und spart Kosten. Die Maschine übernimmt die Unkrauterkennung und -bekämpfung weitgehend selbstständig, der Landwirt muss nur noch den Traktor fahren. (Quelle: NDR)
- Gezielter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
- Automatisierte Unkrauterkennung durch KI
Infobox: KI-Technologie ermöglicht nachhaltigere und effizientere Landwirtschaft durch präzise Unkrautbekämpfung.
Quellen:
- Künstliche Intelligenz: Musk geht, die KI-Dystopie bleibt
- Verändert KI die Kriegsführung? Was Forschern Angst macht, freut die Industrie
- Carsten Maschmeyer rührt Veronica Ferres mit Liebesbrief zu Tränen – und desillusioniert sie
- Künstliche Intelligenz im Einsatz: So will die Bafin den Börsenbetrug eindämmen
- Künstliche Intelligenz: Angestellte in Gefahr
- Wie alt werde ich? - KI berrechnet Sterberisiko mit Körperscans
- (S+) Google Veo 3: Verblüffend echt wirkende Videos
- Neue Technik auf dem Acker: Künstliche Intelligenz erkennt Unkraut
- „Trinkwasser für 1,2 Millionen Menschen im Jahr“
- Neuer Benchmark soll Schmeichelei von KI-Modellen aufdecken
- Meta AI von WhatsApp loswerden – was man gegen den blauen Kreis jetzt noch machen kann
- Dan Ives wird zum ETF: 30 KI-Stars in einem Indexfonds
- Smarte Alternativen: So schützt du deine Daten mit Googles neuer Offline-KI-App
- In Bochum entwickelt: Computer spricht Ruhrpott-Dialekt
- WhatsApp entwickelt KI-Chatbots für jedermann
- Google erweitert "AI Mode" und Gemini-App um neue Funktionen