Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate wetteifern darum, Nvidia-Chips zu kaufen, um ihre KI-Ambitionen voranzutreiben

16.08.2023 92 mal gelesen 0 Kommentare

Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate treiben den weltweiten Wettlauf um künstliche Intelligenz (KI) voran und sichern sich Tausende leistungsstarke Nvidia-Chips. Diese Chips sind entscheidend für die Entwicklung von KI-Software und gelten als äußerst begehrtes Produkt im Silicon Valley.

Beide Golfstaaten haben bereits ihr Interesse bekundet, führend in der KI-Technologie zu werden. Dies soll ihre Wirtschaft dynamisieren. Jedoch gibt es Befürchtungen hinsichtlich möglicher missbräuchlicher Anwendungen durch die autoritären Regierungen dieser ölreichen Staaten.

Informanten berichten, dass Saudi-Arabien mindestens 3.000 der Nvidia H100-Chips über die King Abdullah Universität für Wissenschaft und Technologie (Kaust) erworben hat. Diese Prozessoren, die von Nvidia-Chef Jensen Huang als "weltweit erster für generative KI konzipierter Computerchip" beschrieben werden, kosten jeweils 40.000 Dollar.

Ähnlich aktiv zeigt sich die VAE: Sie haben ebenfalls Tausende von Nvidia-Chips gesichert und mit "Falcon" ein eigenes Großsprachenmodell im staatlichen Technologie-Innovationsinstitut in Masdar City, Abu Dhabi, entwickelt.

Laut Insidern entschied sich die VAE dazu, unabhängig von China oder den USA zu agieren. "Sie verfügen über das notwendige Kapital und die Ressourcen, um dies zu tun, und ziehen weltweit Top-Talente an", so ein Insider.

Die Kaufaktivitäten der Golfstaaten erfolgen zu einem Zeitpunkt, an dem weltweit führende Tech-Unternehmen den Markt für diese seltenen Chips für KI-Entwicklungen stürmen.

In Saudi-Arabien plant die Kaust-Universität, bis Ende 2023 3.000 dieser spezialisierten Chips zu erhalten, die insgesamt rund 120 Millionen Dollar wert sind. Vergleiche zeigen, dass OpenAI sein fortschrittliches GPT-3-Modell in etwas mehr als einem Monat auf 1.024 A100-Chips trainiert hat – dem Vorgänger von Nvidias neuesten Chips.

Die Universität Kaust baut derzeit den Supercomputer Shaheen III, der noch in diesem Jahr in Betrieb gehen soll. Dieser wird mit 700 Grace Hoppers, Nvidias sogenannten Superchips, betrieben.

Insidern zufolge plant die Universität mit diesen Chips ein eigenes Großsprachenmodell zu entwickeln, ähnlich wie OpenAIs GPT-4, welches den beliebten Chatbot ChatGPT antreibt.

Dieses Projekt wird vom Provable Responsible AI and Data Analytics Lab der Kaust entwickelt, in dem hauptsächlich chinesische Forscher tätig sind. Viele dieser chinesischen Experten entschieden sich für die Arbeit an der Kaust, nachdem ihnen der Zugang zu Studien und Arbeit in den USA verwehrt wurde.

Die VAE hat kürzlich als Teil ihres Engagements für technologische Innovation einen "Generative AI Guide" veröffentlicht. Ihr Falcon-Modell, das online verfügbar ist, wurde in nur zwei Monaten auf 384 A100-Chips trainiert.

Westliche KI-Experten und Menschenrechtler äußern Bedenken, dass die in beiden Ländern entwickelte Software ethischen Richtlinien und Sicherheitsfunktionen fehlen könnte.

Die Öl-Boom der letzten Jahre hat die Finanzkraft von Saudi-Arabien und der VAE gestärkt. Ihre Investitionsfonds gehören zu den weltweit aktivsten und größten.

Beide Golfstaaten haben kürzlich westliche KI-Start-ups kontaktiert, um Code und LLM-Expertise gegen Computing-Ressourcen zu tauschen.

OpenAIs Geschäftsführer Sam Altman lobte Abu Dhabi während eines Besuchs für dessen Weitsicht im Bereich KI und betonte die Rolle der Golfregion in der globalen KI-Debatte und deren Regulierung. „Hier in Abu Dhabi wurde über KI gesprochen, bevor es in Mode kam“, so Altman.

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